Samstag, 24. Februar 2018: Halbetappe
Teneriffa war wieder mal Trumpf – und heute quasi die Halbetappe der Hinreise. Zum dritten Mal gehen wir fast in der gleichen Woche ins gleiche Hotel auf Teneriffa – werden wir alt/älter?
Der Sonntagsflug war günstig, nicht zuletzt weil er schon um 7:00 ab Zürich ging. Damit wir die Anreise entspannter hatten, reisten wir am Vortag an übernachteten in Zürich am Flughafen im Radisson. Das Radisson ist bekannt für die Bar mit dem hohen Weinturm. Wenn man nun einen bestimmten (wohl teuren) Wein bestellt, holen Engel diesen Wein runter. Engel sind in unserer/meiner Vorstellung weiblich – umso grösser war das Erstaunen/die Enttäuschung, dass der Engel Gabriel hochgezogen wurde und unter grossem Brimborium seine Tänze im Silo zeigte. Wir waren Zuschauer – und nicht Weintrinker…
Das Zimmer war schön und trotz der startenden Flugzeuge sehr ruhig.
Sonntag, 25. Februar 2018: Sonneninsel? Von wegen…
4:45 klingelte der Wecker und wir machten uns bereit. Der Wetterbericht hat sehr kaltes Wetter vorausgesagt, sodass wir froh waren, dass wir durch eine Unterführung zum Flughafen gelangen konnten. So war uns das Wetter eigentlich egal… Die Gepäckabgabe war easy – lediglich beim Einsteigen stellten wir fest, dass unsere Plätze schon belegt waren. Wir durften aber trotzdem nebeneinander am Fenster sitzen, einfach eine Reihe weiter vorne.
Einige Minuten vorzeitig dockte das Edelweiss-Flugzeug beim Gate ab, fuhr auf die Startbahn und startete sogleich. 4,5 Stunden sind wir nun in der Luft – der Service der Edelweiss war sehr gut und der Flug war wie im Flug vorbei 🙂
„Bedeckt, 16 Grad“ meldete der Pilot vor Ankunft- wir haben uns eigentlich wärmere Temperaturen vorgestellt… Aber darauf lässt sich bekanntlich aufbauen.
Das Gepäck war rasch auf dem Band und bezugsbereit. Auch der vorreservierte Privat-Shuttle war innerhalb weniger Minuten bereit für uns. Und als der Shuttle dann auf der Autobahn war, zeigten sich bereits die ersten Regentropfen auf der Shuttelscheibe. Nicht grad das, was man sich als Empfangskomittee wünscht…
Nach Ankunft im Hotel H10 Adeje Palace probierten wir einzuchecken. Wir haben wieder den „Privilege“-Service gebucht. Da gibt es ein separates Check-In. Aber das dauert natürlich länger als das Check-in für Normalos… Wir kriegen wie gewünscht das gleiche Zimmer wie letztes Jahr, mit Sicht aufs Meer. Wir räumten unsere Sachen ein und liessen Geist und Körper „ankommen“. Am Abend gönnten wir uns gleich einen ersten kulinarischen Höhepunkt: Das Essen im hoteleigenen Tepaniaky-Restaurant „Sakura“, mit witzigem Live-Cooking.
Montag, 26. Februar 2018: So wie immer
Es war toll, wieder mal eine Nacht bei sehr offenem Fenster schlafen zu können. 8 Stunden Schlaf – ein Luxus! Vor dem Frühstück gingen wir der Strandpromenade entlang joggen. So wie immer. Vor einem Jahr haben sie begonnen, auf etwa 300 m den Strand zu sanieren, mit Unterstützung der EU – Euromillions quasi. Sie sind noch nicht ganz fertig… Die Strecke am Strand entlang ist ideal zum joggen. Mehrheitlich flach, aber zwischendurch doch coupiert, um die notwendigen Laufreize zu setzen. Anschliessend wieder zurück ins Zimmer, unter die Dusche und ab zum Frühstück. Mit dem „Privilege“-Paket können wir im a la carte-Restaurant essen. Obschon es noch ein bisschen kühl war, sassen wir draussen. Welch ein Genuss! Unsere Lieblingskellnerin Guadeloupe erkannte uns wieder und hatte grosse Freude, uns wieder zu sehen. Sie ist die gute Seele im Restaurant.
Gegen Mittag spazierten wir der Strandpromenade entlang Richtung Playa de las Américas bei wunderbarstem Wetter! Zum Zmittag/Zvieri gab es einen Tomaten-Thon-Salat. Dann wieder zurück. 23.7 km sollte der Schrittzähler am Abend anzeigen. Entsprechend müde waren wir nach dem Nachtessen, welches wir wieder im a la carte-Restaurant einnahmen.
Dienstag, 27. Februar 2018: Fi-naaa-le!
Heute war das Wetter eher bescheiden. Natürlich gingen wir trotzdem joggen, es regnete nicht und war angenehm warm. Nach dem Frühstück ging Bettina ins Water Gym, ich blieb auf dem Zimmer und schaute einen Film. Gegen halb zwei charterten wir ein Taxi und fuhre nach Playa de las Américas. Der Mango-Store hatte wieder nette Sachen für uns und unser Ferienbudget wurde angeknabbert. Interssanterweise hatte Mango keine Siesta mehr. In den Vorjahren war dies anders. Aber offenbar hat Kommerz über Kultur gesiegt… Dann wieder an die Strandpromenade und im gleichen Restaurant das gleiche Zmittag/Zvieri wie gestern. Zum gleichen Preis übrigens…
Abends um sieben waren wir pünktlich auf der Matte, um im a la carte-Restaurant zu essen. Der Service war sehr schnell und das Essen sehr gut, sodass wir fast pünktlich zum Start der zweiten Halbzeit des Cup-Halbfinals YB – FC Basel im Zimmer waren. Dank eines technischen Tricks, den ich nur face-to-face verrate, gelang es mir, SRF in Teneriffa zu schauen. Es hat sich gelohnt, ein bisschen schneller zu essen, wenn wir bekamen noch beide Tore mit (Elfmeter und Eigentor). YB ist nach 9 Jahren wieder im Cupfinal!! „Wir haben noch nichts erreicht!“ mahnt Adi Hütter. Aber ich freue mich trotzdem auf den Cupsiegfinal! Die Träume in der Nacht waren gelb-schwarz.
Mittwoch, 28. Februar 2018: Shopping-Tag
Mitten in der Nacht wurden die gelb-schwarzen Träume unterbrochen? Regnet es? Nein, kann nicht sein – umdrehen und weiterschlafen. Am Morgen sahen wir, dass der Regen eben doch Realität war. Sämtliche Sportsachen des Männchens, die er zum Auslüften auf den Balkon gelegt hat waren nass. Das Weibchen hat die Sportsachen natürlich versorgt… So macht Jogging kein Spass. Aber mit den übrigen Sportkleidern in den Kraftraum – das geht. Gesagt getan…
Nach dem Frühstück wieder getrenntes Programm: Aqua Gym und fläzen.
Auf Anraten von Guadeloupe gingen wir am Nachmittag ins neue Shopping-Center „Siam Mall“. Hübsch gemacht, viele Läden, die man schon kennt, aber bei schlechterem Wetter ein gutes Strandersatz-Programm. Mit dem Bus-Shuttle des Einkaufs-Zentrums gings zurück Richtdung La Caleta. Die letzten paar Kilometer machten wir zu Fuss, ‚unserem‘ Strand entlang und sahen, dass der Sand, der bei den Arbeiten zum Strand verteilt wurde, durch die Wellen an einen Haufen gespült wurde und sich teilweise auch auf der Strandpromenade befand. Schade für die Arbeit…
In den Bergen muss es ziemlich regnen oder geregnet haben. Ein Bachbett beim Strand, durch welches wir jeweils zum Hotel gingen und noch nie Wasser hatte, war ein veritabler Bach geworden…
Am Abend wieder im a la Carte-Restaurant gegessen. Primafein! Übrigens: YB spielt am 27. Mai im Cupfinal gegen den FC Zürich.
Donnerstag, 1. März 2018: Den Ostteil der Insel erkunden
Die Wetterprognose sagte „muy bien“ zum Wetter, und drum haben wir heute einen Mietwagen gebucht. Das Büro der Avia Car-Mietfirma befindet sich gegenüber von unserem Hotel. Als digital native habe ich natürlich online gebucht. Umso überraschter war ich, von der Firma folgende Bestätigung zu erhalten:
Please wait tomorrow at hotel recepcion of H10 Adeje Palace at 09:00h, to be picked up by our employees (regognized by the orange Avia Car – Logo) and driven to our office (free shuttle service). The drop off procedure at the hotel will be explained by our employees, when signing the contract.
Habe ich mich bei der Buchung vertan? Das Büro ist doch gegenüber unseres Hotels? Oder haben die gegenüber gar keine Kategorie C-Autos? Mit 10 Minuten Verspätung holte uns ein Bursche beim Hoteleingang ab – und führte uns über die Strasse zum bekannten Büro von Avia… Hätten wir auch einfacher haben können, denke ich mir… Die Uhr im Avia-Büro ging übrigens 10 Minuten nach. Der Bursche war also pünktlich – Avia-Time halt…
Ein Seat Ibiza sollte unser Gefährt für heute werden.
Los gings über die Autobahn Richtung Santa Cruz de Tenerife, der Hauptstadt. Ein kleiner Verfahrer führte uns in Stadtzentrum und wir konnten feststellen, dass sie dort sogar Tramlinien haben. San Cristobal de la Laguna war unser erstes Tagesziel. 155‘000 Einwohner hat diese Universitätsstadt und ist sogar Bischofssitz. Uns interessiert aber das historische Zentrum, welches UNESCO-Weltkulturerbe ist und in seinem Bau Vorbild für viele südamerikanischen Städte war. Hübsch und farbig ist das Zentrum und er Besuch hat uns Spass gemacht.
Weiter ging die heutige Reise in die Lorbeer-Wälder in den nord-östlichen Teil der Insel. Anaga heisst der Teil der Insel und ist seit 2015 Biosphärenreservat. Hier oben hat es oft Nebel und dank der Feuchtigkeit wächst die Flora sehr gut. Die Lorbeer-Bäume bilden ein richtiges Dach über der Strasse, sodass man fast immer in einem grünen Tunnel fährt. Verschiedene Aussichtspunkte entlang der Strecke ermöglichen Ausblicke über die Insel, man soll sogar bis nach Gran Canaria sehen können. Doch heute sind die Wolken oft zu dicht, dass man nur weit und nicht sehr weit sieht. Hier befinden wir uns auf Rund 900 m über Meer.
Wir verlassen die Berge und fahren südwärts ans Meer zur Playa de las Teresitas. Hier befindet sich der einzige Sandstrand Teneriffas. Kunststück – man hat diesen Strand vor einigen Jahren gebaut und mit Sand aus der Sahara veredelt. Ein ökologischer Wahnsinn… Der Strand an sich ist wunderschön, aber irgendwie zu ‚clean‘: man findet keine Muschel, alles ist sehr sauber wie in einem Freizeitpark. Das gewisse ‚etwas‘ fehlt hier. Und draussen vor den Wellenbrechern warten die Frachtschiffe, bis sie in den Hafen einfahren können, welcher sich ein paar km westlich dieses Strandes befindet. Also eigentlich hübsch, aber hmmmm…
Wir verliessen die Playa de las Teresitas und fuhren wieder in Richtung Santa Cruz de Tenerife, weiter Richtung La Laguna um dann auf die TF-24 abzuzweigen, welche durch die Berge zu unserem Hotel führt. Die Strasse steigt stetig an und schon bald sehen wir in der Ferne den Pico del Teide, den mit 3718 m über Meer höchsten Berg Spaniens. Der Teide ist mit 7.500 Metern Höhe über dem Meeresboden der dritthöchste Inselvulkan der Erde. Die Fahrt in die Berge ist attraktiv, die Strasse ist gut ausgebaut und die Blicke eindrucksvoll. Wir waren schon spät dran und konnten nicht bei jedem Vista-Point anhalten. Auch eine Fahrt auf den Teide wollten wir nicht unternehmen. Aber ein paar Bilder des Teide mussten dann schon drinliegen.
Kurz nach Sonnenuntergang kamen wir beim Hotel an. Ein Tag voller Eindrücke neigte sich dem Ende entgegen.
Freitag, 2. März 2018: Bücher lesen
Vor der Joggingrunde haben wir den Mietwagen zurück gegeben und sind dann zu Fuss weiter dem Strand entlang. Dann wieder getenntes Programm Aqua Gym/Tagebuch schreiben. Dann ein bisschen Pool-Strand, obschon das Wetter nicht grad optimal war. Aber die mitgenommenen Bücher müssen auch gelesen werden!
Am Abend noch einmal Live-Cooking im Sakura – es ist einfach lecker!
Samstag, 3. März 2018: Ein Bad im Atlantik
Die ganze Nacht hat es gewindet, wir haben schlecht geschlafen. Beim Aufstehen regnete es aus Kübeln. Jogging ist nicht ratsam, weil die Strandpromenade mehrheitlich aus geschliffenem Stein bestand und die Rutschgefahr entsprechend hoch war. Also ab ins Fitness. Und nach dem Fitness verzogen sich die Wolken – der blaue Himmel zeigte sich von der besten Seite! So gingen wir nach dem Frühstück wieder an den Pool-Strand und machten es uns bequem. Mitte Nachmittag machten wir einen Spaziergang der Strandpromenade entlang, mit einem Zwischenstopp bei einer Badestelle. Und ja, wir taten es: 18 Grad nur, aber erfrischend war es, das Bad im Atlantik! Dann wieder zurück zum Hotel, an der Sonne fertig trocken werden und die erste Etappe der Badesaison ist Geschichte.
Sonntag, 4. März 2018: Rückreise
Kaiserwetter begrüsste uns zum Aufstehen! Dannn kurz zum Frühstück und auschecken. Der Shuttle-Service schaffte es beinahe, pünktlich zu sein. Die 5 Minuten Verspätung verziehen wir ihm aber als wir sahen, dass wir einen 19-Plätzer-Mercedes-Bus zur alleinigen Verfügung hatten. Keine Ahnung, wie sich das finanziell rechnet, aber uns solls egal sein.
Alles lief wie am Schnürchen. 8:50 Uhr Abfahrt beim Hotel, 9:30 Uhr bei der Security schon durch. Und Edelweiss brachte uns so schnell wieder nach Hause, dass wir rund eine halbe Stunde zu früh in Zürich waren.
Auch wenn wir nicht jeden Tag ein Superwetter geniessen konnten, waren es einmal mehr rundum geglückte Ferien! Mal schauen, ob wir noch ein viertes Mal nach Teneriffa gehen…