Heute ist Freitag der 13. Was für viele ein Tag ist, welcher nicht unbedingt Glück bringt, bedeutet für mich aber ein Tag der Freude: Heute ist Tag 1 meiner Auszeit, welche mir meine Firma gewährt. 9 Wochen bin ich nun nicht im Büro sondern lebe ein anderes Leben – wie es mir gefällt.
In unserer Firma werden Auszeiten unterschiedlich gehandhabt: man macht nix. Oder man geht in die USA in eine Schlagzeugschule. Oder in ein Kloster um zu sich zu finden. Ich habe auch schon gehört, dass man die Schweiz von Ost nach West oder von Nord nach Süd durchwandert oder einen Sommer lang auf einer Alp bei den Arbeiten hilft. Ich habe nun seit Monaten ein spezielles Projekt laufend weiter entwickelt: Einen Camper mieten und von Sizilien an die Nordsee fahren. Arbeitstitel: „Von der Südsee an die Nordsee“ 🙂
Zuerst begleitet mich Bettina 2 Wochen, dann kommt über die entsprechende Zeit der bewährte Auffahrtsreisebegleiter Woody mit auf die Reise. Dann bin ich eine Weile alleine und in der letzten Woche wird Bettina mit mir den Abschluss der Reise bilden.
Heute ist nun Tag 1: Camper abholen. Nach diversen Recherchen habe ich mich für einen Anbieter im Berner Jura entschieden: Garage du Lion in Tavannes. Sie haben mir einen VW California, Modell 2018, mit unbeschränkten Kilometern und einem Berner Kontrollschild zu einem vernünftigen Preis empfohlen.
Nun sind wir unterwegs mit dem Zug nach Biel/Bienne – Sonceboz – Tavannes. Die Garage finden wir schnell und die Übernahme mit Erklärung des Fahrzeuges ist nach ca einer Stunde abgeschlossen. Ein Diesel Allrad ist nun für die nächsten 9 Wochen unser Gefährt. Um das Fahrzeug spüren zu können fahre ich ab Tavannes nicht über die Autobahn sondern nehme bis nach Sonceboz den Weg über den Pass Pierre-Pertuis. Man sitzt weiter oben als beim PW zu Hause, der Diesel hämmert leicht, aber das Fahrzeug ist gut zu fahren.
Bei der Einfahrt in unsere Einstellhalle haben wir eine Schranke angebracht: „2m Höhe maximal“ steht auf dem Verkehrsschild. Also sollten wir mit unseren 1.99 m unter dieser Schranke durchpassen. Doch weit gefehlt, wir touchieren die Schranke… Aber Bettina hebt sie an, sodass ich unten durchfahren und in die Einstellhalle kann. Die Höhe in der Einstellhalle ist anschliessend problemlos.
Wir packen unseren Camper mit den Dingen, die wir während der nächsten Zeit brauchen: Kleider, ein bisschen Food, einen Windschutz für den Strand und ein aufblasbares Sofa um zu fläzen. Im Heim & Hobby kaufe ich noch einen kleinen Kohlegrill und packe auch diesen ein. Unsere beiden Fahrräder stellen wir hinten auf den Ständer und schon sind wir bereit für die Reise.
Wir geniessen unsere letzte Nacht im eigenen, gewohnten Bett. Was die nächsten Wochen wohl alles an Erlebnissen und Abenteuern bringen werden?
Gefahrene Kilometer: 61/61