Wir haben eine kurze aber recht erholsame erste Nacht in unserem Camper-Logis verbracht. Heute wird wieder ein Schönwetter-Programm gegeben. Runter aus der Schlaf-Etage in die „Küche“. Martin holt im kleinen Mercato, der sich auf dem Camping-Platz befindet frisches Brot und Joghurt. Der Kaffee ist auch schon bereit. Gesellt sich noch die selbstgemachte Himbeer-Gonfi dazu, die wir mitgebracht haben, ergibt dies ein überaus leckeres Frühstück.

Um 9:30 Uhr begibt sich Martin ins Office und wir checken ordentlich ein und beziehen unseren festen Platz an der „Via Palermo 37“. Wir haben entschieden, den heutigen Tag hier in Isola della Femmine zu verbringen. Nachdem wir uns final in „unserem mobilen Reise-Domizil“ eingerichtet haben, begeben wir uns ins Städtchen. Beim ersten Geschäft, einer kleinen Gemüse- und Früchtehandlung, stehen Körbe mit Orangen vor dem Eingang. Wir kaufen ein Kilo und erfahren vom Verkäufer, dass die Früchte aus Monreale kommen, einem nahegelegenen Städtchen. Dazu erstehen wir uns noch Zitronen, Knoblauch (wir nehmen den sizilianischen nicht den spanischen 🙂 ), Cherry-Tomaten, die so süss schmecken, dass man meinen könnte sie hätten eine Zuckerwasser-Injektion erhalten, Rüebli und Fragoline del bosco – oh, die sind ein Traum. Der Verkäufer empfiehlt uns, die kleinen Erdbeeren in einer Art Marinade bestehend aus dem Saft von zwei Zitronen, zwei Organgen und etwas Zucker zu servieren. Beim Verlassen des Geschäfts legt er uns noch zwei zusätzliche Organgen in die Tasche … für die Fragoline-Marinade. Sympatico.

Wir schlendern weiter durchs Städtchen mit seinen engen Gassen, durch die wir am Vorabend teilweise mit Ach und Krach mit dem Camper unseren Weg Richtung Camping-Platz gebahnt haben. Bei einer Paneteria kaufen wir uns zwei Paninis mit unterschiedlicher Füllung und zwei Salzgebäcke mit Spinat bzw. Auberginen. In der Apotheke (somehow the place to be in this village) kaufen wir noch eine Lippenpflege für Martin bevor wir zum Camping zurück kehren. Kurz nach 12 Uhr gibt‘s ein äusserst leckeres Mittagsmal. Die Panini schmecken ausgezeichnet. Dazu gönnen wir uns die schmackhaften Rüebli und frisch gepressten Zitronensaft, den wir mit Wasser vermischen. Traumhaft.

So paradisisch traumhaft wie unser Camping-Platz in einer Art Olivenbaumgarten in blühenden Wiesen. Die Geräuschkulisse bildet das Meer, das etwa 100 Meter entfernt ist und die unzähligen Vogelarten, die den Garten beleben. Nebst Amseln, Spatzen, Tauben, Möwen gibt es auch Wiedenhopfe. Die Sonne scheint, der Wind weht leicht. Herz was will man mehr? Ein Gelato! Ja gut, nichts einfacher als das. Wir nehmen unsere Bicis vom Anhänger und fahren auf die Strandpromenade. Ein Espresso, ein erstes Fussbad im Meer und dann, ja und dann ein erstes Gelato (Café/Biscotti im Brioche für Martin und Café/Amarena Croquante im Brioche für mich). Delicioso.

Zurück beim Camper verbringen wir einen genussvoll-erholsamen Nachmittag. Vom Abendessen-Kochen sehen wir heute ab und gehen in die kleine Trattoria auf dem Campingplatz was essen. Um 19.30 Uhr gibt die Camping-Platz-Verwalterin Informationen zu Palermo. Können bei dieser Info dann auch gleich Bus-Tickets für den morgigen Palermo-Trip erstehen. Im Städtchen gibt es zwar einen Bahnhof aber die Bahnstrecke ist aktuell wegen Bauarbeiten nicht in Betrieb. Die Reise führt daher zuerst mit dem Bus von Isola delle Femmine zur Metro-Station „Imperatoren Federico“ und von dort mit dem Metro-Trenitalia-Zug nach Palazzo Reale-Orleans. Super, das wird klappen. Wir freuen uns auf unseren morgigen Palermo-Ausflug. Zähneputzen, Gesicht waschen und schon steigen wir in unsere Schlafkoje. Müde schweift der Blick in die Olivenbaum-Wipfel … schlaft guet, glichfaus … und wir sind im Reich der Träume.

Gefahrene Kilometer 0/546