Heute Morgen war ich ein bisschen der Held. Und zwar bei den Mitcampern, die noch nie einen solchen VW-Bus gesehen haben. Zuerst das Zelt-Paar, welches mit dem Motorrad unterwegs war. Die beiden fragten sich, wie ich wohl aufs Dach komme, da steht ja gar keine Leiter am Auto. Der Geheimzugang via Fahrer-/Beifahrersitz wurde erklärt und ein Mysterium wurde gelöst. Die Reisegruppe aus Malaysia fand, dass ich einen „nice van“ habe und wo man denn da schlafe. Ah, oben (Zugang gezeigt). Und ob die Velos hinten immer so nah am Boden sind, das gehe doch nicht – nein, werde ich noch hochklappen. Und sehen Sie, der „nice van“ hat auch noch einen Schüttstein, einen Kochherd und einen Kühlschrank. Ooooooh! But no toilet? No, no toilet – am Schluss standen etwa 10 Malaysier ums Auto und staunten. Und ich staunte, dass sie sich wirklich für eine Rafting-Fahrt auf der Una bereit machten – da hatte es Leute darunter jeglichen Alters… Aber den Mutigen gehört die Welt!

Ich fuhr los und besuchte als erstes den Bahnhof von Kulen Vakuf. Trostlos… Aber vielleicht fährt hier ja wirklich wieder mal ein Zug? Dann gings weiter, durch Bihac durch nordwärts zur bosnisch-herzegowinisch/kroatischen Grenze. Die Grenzanlage wirkte sehr modern, beide Kontrollen also die Ausreise und die Einreise fanden am gleichen Ort statt. Das Ganze ging ganz zügig vorwärts und schon war ich wieder in Kroatien. Ein Campingplatz in der Nähe von Zagreb ist heute das Ziel.  

Ich fuhr über die Landstrasse als mir ein Auto lichthupend entgegenkam. Momol, ich hatte Licht, und die Geschwindigkeit stimmte auch – keine Sorge… Aber dann standen sie plötzlich da: die Policija – und winkten mich raus. Schon noch toll, dass ich mal eine Polizeikontrolle erleben darf, dies nachdem ich erst einmal nach einer Radarkontrolle rausgenommen wurde. Da muss man zuerst 34 Jahre das Permis haben, bis man kontrolliert wurde… „Drivers licence and papers for car“ hat der grimmig blickende Herr verlangt und hat es von mir erhalten. Er ging mit den Unterlagen zum Auto, wo sein Kollege Abklärungen machte, ob ich zur Fahndung ausgeschrieben und das Auto gestohlen sei. Nein, alles gut. „Drive save“ – „Thank you officer“ und schon war meine erste Polizeikontrolle durch. 

Zagreb kam näher und somit auch mein Tagesziel. In einem Shoppingcenter kaufte ich noch Getränkevorräte ein sowie einen Regenschutz im örtlichen Decathlon. Mein Regenschutz ist irgendwie nicht mitgekommen und die letzen Tage habe ich gemerkt, dass ein solcher noch praktisch wäre…

Das Camp Zagreb liegt in Rakitje, 15 km ausserhalb Zagrebs an einem See. Der Platz ist neu und die Campingfahrzeuge sind ein bisschen phantasielos im Kreis aufgestellt. Phantasielos aber mit einer guten Ordnung. Ich esse noch was in der Pizzeria gleich am See und mache mich schon bald bettfertig. Heute ist es sehr gewittrig und es sind schon ein paar Liter runter gekommen.