Um 7 Uhr wachen wir auf und machen uns abreisefertig. Nachdem wir unser um die zahlreichen Einkäufe erweitertes Gepäck im Auto verstaut haben, geht es weiter Richtung Jackson, wo es eine schöne rot-weisse, gedeckte Brücke zu bewundern gab. Auf der weiteren Durchfahrt durch die Mount Washington Area kommen wir uns zuweilen wie zu Hause vor. Man muss wissen, dass die Mount Washington Area ein grosses Skigebiet (nordisch und alpin) beherbergt und diese Tatsache zieht auch viele Schweizer (Swiss Chalet Inn, Bernerhof Inn), Deutsche (Hotel Leitnerhof) und Österreicher (Austrian Sledge Ride) an. Schnee hat es im Moment noch keinen, doch wird der Indian Summer immer ausgeprägter. Die letzten paar kälteren Nächte haben das ihrige dazu beigetragen, dass sich die Blätter immer stärker verfärben. Wir geniessen die Fahrt durch die schöne Landschaft.
Das nächste Ziel ist die Mount Washington Cog Railway. Kurz bevor wird die Marshfield Base Station der Bahn erreichen, kommen wir am Mount Washington Hotel and Resort in Bretton Woods vorbei. Wieder einmal etwas Geschichte: In diesem Hotel fand 1944 die Währungskonferenz der Vereinten Nationen statt. An dieser Konferenz wurde beschlossen, den Internationalen Währungsfonds zu gründen und der Grundstein für die Weltbank wurde hier gelegt. Dies als konkrete Massnahme, um nach dem Zweiten Weltkrieg die Währungsstabilität für eine prosperierende Wirtschaft zu unterstützen. Zudem legten die Delegierten den Goldstandard auf $35 je Unze fest.
Um 12.00 Uhr haben wir einen Zug auf den Mount Washington. He, das tönt zu lapidar. Also noch einmal. Die Mount Washington Cog Railroad ist die älteste Zahnradbahn der Welt und wir machen einen Ausflug! Auf der Bergstation auf rund 1’900 Meter ist es total windig und eisig kalt. Rasch ein paar Fotos und dann ab an die Wärme und dies trotz Wind fester Kleidung. Da zieht sich der Fotostopp am Schluss der Fahrt in der Talstation dann schon etwas mehr in die Länge. Martin kann sich von der Dampflok-Komposition fast nicht mehr los reissen. War es wirklich der gleiche Mann, der mir vor ein paar Tagen erklärt hat, dass ihn die US-Dampfloks eigentlich nicht sehr interessieren? Eigentlich?
Irgendwann im Nachmittag setzen wir unsere Reise fort. Wir überqueren die Staatsgrenze zu Vermont und fahren nach St. Johnsbury, wo wir nach einer längeren Suche dann auch das einzige Hotel (Comfort Inn) vor Ort finden. Da habe ich als „Navigationshilfe“ heute etwas versagt. Dafür hat uns die Natur mehr oder weniger auf dem Serviertablett einen Fuchs präsentiert. Das Tier wollte gerade die Strasse überqueren, als wir angefahren kamen. Auf der Strassenseite, auf die er sich zurückgezogen hatte, verweilte er noch länger und betrachtete uns so neugierig wie wir ihn.
Auf den Tipp der Hotelreceptionistin hin begeben wir uns ins Restaurant „Elements“, in dem wir ein leichtes, feines Abendessen geniessen.