Dienstag, 28. Mai 2019: Programmänderung

Das Hilton ist eine gute Herberge. Wir haben zur Feier der Auffahrtswoche einen Aufpreis bezahlt und haben unser Zimmer im „Executive Floor“. Das Frühstück können wir in der Lounge einnehmen statt im Speisesaal. Tolle Sache!

Wir starten am Hauptbahnhof Dresden und fahren mit der S-Bahn nach Oschatz. Dieser Ort liegt zwischen Dresden und Leipzig. Wir kommen an und haben fast eine Stunde Zeit, bis unser Anschlusszug der Döllnitzbahn abfährt. Eine gute Gelegenheit, den aufgefrischten Bahnhof anzuschauen. Hier wurde ein „Mobilitätszentrum“ eingerichtet, wo man nicht nur Fahrkarten kaufen kann, sondern sich auch über touristische Angebote informieren kann und was kleines Essen. Das Ganze wurde im letzten November eröffnet und der frisch renovierte Bahnhof war wirklich hübsch. Im Mobilitätszentrum waren zwei Damen, eine die am Schalter war und eine, die diejenige am Schalter wohl instruierte. „Guten Tag, ich möchte gerne eine Tageskarte für 2 Personen mit der Döllnitzbahn.“ Sie drückt Tasten, es rattert, und mir wird mit der Bemerkung „12.30“ ein Billett auf den Tresen gelegt. Ich bezahle mit Karte, nehme das Ticket, verabschiede mich und gehe. Mein Gruss wird nicht erwidert. 

Bahnhof Oschatz der Döllnitzbahn

Ein paar Minuten später möchte ich auf die Toilette. „€0.50, Schlüssel im Mobilitätszentrum beziehen“ heisst es an der mit WC beschrifteten Türe. Ui, dann muss ich nochmal beim „Mobilitätszentrum“ vorbei… Ich habe das Kleingeld passend und mache mich auf den Weg. Ich erhalte den Schlüssel, begebe mich aufs WC und auch dieses war wunderbar saniert und pico-bello sauber. Es ist ein zwei Bereiche aufgeteilt: in einen Eingangsbereich, wo man die Hände waschen kann, und einen „Geschäftsbereich“, aufgeteilt fürs kleine und grosse Geschäft (sorry für die Details, ist aber für den Verlauf der Story wichtig!). Während im Händewaschbereich das Licht automatisch anging, ging im anderen Bereich das Licht nicht an. Es hatte für mein Bedürfnis (hahaha – doppeldeutig) zu wenig Licht. 

Idylle im Bahnhof Mügeln

Nach dem Geschäft brachte ich den Schlüssel zurück und bemerkte, dass das Licht in der Herrentoilette defekt ist. Wortlos nahm sie diese Info entgegen. Wir lümmelten noch ein Wenig im Bahnhof rum, als ich sah, dass sie kontrollieren ging, ob das Licht wirklich defekt ist. „Lischt geht“ – „Ja, vorne schon, hinten nicht“. Sie ging nochmals rein und stellte auch fest, dass das Licht hinten nicht funktionierte. Wir gingen zum Bahnhof raus, als wir von der Dame wieder zurückgerufen wurden: „Es hat einen Lichtsensor. Und gemäss diesem hatte es genügend Licht, sodass das Licht nicht eingeschaltet wurde. Ich habe dies auf der Damentoilette nachgesehen, da ist es genau so.“ – „Nun, mir war es zu dunkel. Da sollten Sie den Sensor neu einstellen.“ – „Nein nein, das läuft automatisch!“ – „Ok“. Die Moral von der Geschicht: Wenn du Schweigende aus der Reserve holen willst, sprich mit ihnen über Beleuchtungen in Toiletten…

Die Bahn von Oschatz nach Mügeln wird nur an Wochenenden mit Dampf geführt. Heute war eine Diesellok vorgespannt, welche älter ist als manche Dampflok in Sachsen: Sie ist von 1940 und wurde in Österreich gebaut. Die Fahrt ging nach Mügeln und einer Pause wieder zurück nach Oschatz. Wir waren quasi alleine im Zug, ausser einzelnen Schülern auf Teilstrecken. „Macht ihr nochmal eine Runde?“, fragte uns der Schaffner. „Nein, es geht weiter.“ – „Morgen müsst ihr kommen, dann haben wir den neuen Triebwagen vorgespannt!“ (wobei ‚neu‘ – der Triebwagen wurde 1995 gebaut…, ist aber erst seit November 2018 auf der Döllnitzbahn im Einsatz). – „Nein, morgen sind wir in Zittau“ – „Ach, (abschätzige Handbewegung) Zittau…“

Weiter ging‘s in Richtung Radbeul Ost. Leider war der Anschluss auf die Lössnitzgrundbahn sehr knapp, unsere S-Bahn ein bisschen verspätet, und der Anschluss ging flöten… Wir blieben einen Moment in Radebeul Ost, gingen in den REWE zum Kafi und machten am Bahnhof noch ein paar Fotos von durchfahrenden Güterzügen.

Trainspotting in Radebeul Ost

Irgendwann wollten wir Richtung Dresden, und da wir am Morgen eine Tageskarte für die Strassenbahn gelöst hatten, fuhren wir mit dem Tram ins Zentrum. Und da wir die Tageskarte nur fürs Stadtnetz gelöst hatten, mussten wir zuerst bis zum Ende der Tarifzone zu Fuss gehen, um ‚legal‘ zu fahren…

Die Fahrt durch die Vorstadt war cool. Im Zentrum sind wir ausgestiegen und ins Hotel gegangen. Hier gab es „befohlene Ruhe“. Am Abend gingen wir ins Ontario Steakhouse essen. Dies soll ein kanadisches Spezialitätenrestaurant sein… Das Essen war besser als die Bedienung. Zum Hotel zurück ging‘s ums Eck. Es war ein regnerischer, kühler Tag und wir waren froh, wieder ‚daheim‘ zu sein. 

Woodys Tag

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