Unsere erste Camping-Nacht haben wir einwandfrei verbracht. Gut und tief geschlafen, um erholt und erwartungsfroh in den neuen Tag zu starten. Als ich vom Düschelen zum Camper zurückkehre, hat Martin schon ein leckeres Frühstück vorbereitet. Ich brauche mich nur noch an den Campingtisch zu setzen.

Danach machen wir uns auf den Weg zum Royal Tyrrell Museum in Drumheller. Dort gibt es viel Interessantes zum Thema Dinosaurier zu erfahren. Denn der nördliche Teil des Südwestens von Alberta war vor rund 75 Millionen Jahren ein subtropisches Paradies für diese Lebewesen. Palmen, meterhohe Farne und Weichhölzer umgaben ein riesiges Inland-Meer, das sich aus Eiszeit-Schmelzwasser gebildet hat. Duzende verschiedener Dinosaurier-Arten haben hier gelebt, sind hier gestorben und wurden in der sich rasch wandelnden Natur unter Erde, Laub, Wasser und Eis zu versteinerten Skelett-Kreaturen.

Heute nur noch im Museum: Dinosaurier

Waren früher Ausgrabungs-Gangs unterwegs, welche das Ausgraben von Dinosauriern in wettkämpferischem Eifer betrieben, steht heute der wissenschaftliche Forschungsansatz im Vordergrund. Die einzelnen Exponate – grösstenteils Originale, teilweise aus Kunststoff gefertigte Kopien – werden sehr gut in Szene gesetzt (bildlich und mit Geräuschekulisse). Wir unterbrechen unseren Besuch für einen kurzen Lunch auf der Terrasse und schauen uns dann noch die zwei letzten Ausstellungsbereiche an (Kiefervergleiche von Tieren, die in der Zwischenzeit ausgestorben sind und Tieren der heutigen Zeit). Zum Schluss gibt‘s noch einen Film, der einem Einblick in die Arbeit hinter den Museumskullissen gibt. Auf kurzweilige Art wird erklärt, was passiert, wenn ein Fossil entdeckt wird, d.h. von der Fundstelle bis ins Museums-Archiv. Nach diesem ausgiebigen Museums-Besuch machen wir uns auf den Weg zurück zur nächsten Attraktion im Tal, den Hoodoos.

Hoodoos

Diese Hoodoos sind teilweise erodierte Steine, welche im andauernden Verwitterungsprozess eine sehr spezielle Form annahmen. Martin hat so viel von diesen Hoodoos erzählt und meine hohen Erwartungen konnten mit der Realität nicht ganz Schritt halten…

Bevor wir zurück zum Campingplatz fuhren, machten wir noch einen Abstecher aufs Gelände der ehemaligen Midland Coal Mine. 93 Cents für eine Tonne gewonnene Kohle, wobei ein echter Profi maximal 15 Tonnen am Tag gewinnen konnte, war das Auskommen. Harte, gefährliche Arbeit oftmals von ausländischen Arbeitern (Polen, Ukrainern) zu Tiefstlöhnen ausgeführt. Zurück auf dem Campingplatz bereiten wir uns ein leckeres Pasta-Znacht mit einem gemischten Salat zu. Bei einem Käffchen lassen wir diesen tollen Tag ausklingen.