Nach dem Frühstück gingen wir zum Bahnhof, wo sich unsere Wege trennten. Woody fuhr Richtung Bern, ich fuhr das Wallis hoch Richtung Martigny. Hier habe ich das Gepäck im Schliessfach eingestellt und stieg um auf die Bahn, welche nach Le Châtelard führt. Man kann dort aussteigen oder sitzen bleiben und weiter nach Chamonix fahren. Für mich war Le Châtelard recht, bin dort ausgestiegen und sogleich wieder auf eine Standseilbahn umgestiegen. Die 1920 von den SBB erbaute Barberine-Standseilbahn war mit bis zu 87 % Steigung bis zur Eröffnung der neuen Stoosbahn 2017, die steilste Zweikabinen-Standseilbahn der Welt. Die Seilbahn in Meterspur überwindet auf einer Länge von 1310 Metern eine Höhendifferenz von 700 Metern.

Funi von Le Châtelard Richtung Emosson

Auf die Standseilbahn folgt als zweite Sektion eine 600-mm-Feldbahn, die 1975 auf dem Trasse der in den 1920er-Jahren von den SBB betriebenen 750-mm-Werkbahn zum Weiler Emosson und der Barberine-Baustelle erbaut und als Petit train panoramique (Schmalspur-Panoramabahn) wiedereröffnet wurde. Sie verläuft auf leichtem Gefälle über Geländeterrassen und durch sechs Tunnels.

Unterwegs nach Emosson

Auf die Feldbahn folgt als dritte und letzte Sektion das Minifunic von 1991, welches vom Fuss der Staumauer zum Lac d’Emosson führt. Auf der etwa 260 Meter langen Strecke überwindet das Minifunic einen Höhenunterschied von 140 Metern.

Der Schrägseillift zur Emosson-Staumauer

Nun befinde ich mich bei der Staumauer des Lac d’Emosson. Hier oben endete 2016 eine Etappe der Tour de France. Ich verweilte einen Moment an diesem Ort und genoss das Panorama.

Lac d'Emosson

Dann wanderte ich einen schönen, leicht abfallenden Wanderweg bis nach Salvan.

Wanderung von Emosson nach Salvan

Hier nahm ich den nächsten Zug nach Martigny und fuhr über Visp und den Lötschberg-Basistunnel wieder zurück nach Hause.

Es war einmal mehr eine tolle Auffahrtsreise mit vielen schönen Erlebnissen. Da freue ich mich doch grad aufs 2021! Wohin wir im nächsten Jahr fahren? Das wissen in der aktuellen Corona-Situation wohl weder wir noch der Bundesrat 🙂