Sonntag, 27. Juni 2021: Am Kino vorbei Richtung Friedhof

Heute unternehmen wir einen Stadtbummel in Salerno. Vom Hotel geht‘s zum Lungomare und dann rein in die Altstadt mit ihren verwinkelten, engen Gässchen. Es bereitet mir Freude, Martin die Lokalitäten und Plätze zu zeigen, an denen ich mich vor zwei Jahren gerne aufgehalten habe: Die Sprachschule mit Meersicht, das Café Rosa (das heute bis auf den letzten Platz im Aussenbereich gefüllt ist), die kleinen lauschigen Plätze, an denen man das Gefühl hat, dass die Zeit stehen geblieben ist. Wir schlendern planlos, die Stadt hinauf bis wir zum Giardino della Minverva (Orto botanico della Schola Medica Salernitana) stossen. Für mich der schönste Ort der Stadt, wobei eben auch hier gilt: Der Weg ist das Ziel. Der am westlichen Ende von Salerno gelegene Garten empfängt einen als Zentrum botanischer und medizinischer Gelehrsamkeit. Eine zauberhafte Gartenoase mit traumhaftem Blick über Stadt, Hafen und Meer. In der Tisaneria Nemus gönnen wir uns einen kalten Kräutertee bevor wir die Heilkräuter-Gärten, die mit einem durchgängigen Wasserkanal-System erschlossen sind, durchqueren. Das kühlende Nass und insbesondere die schattigen Plätzchen machen den Aufenthalt im Garten bei den warmen Temperaturen zum Genuss.

Minerva-Garten in Salerno

Danach steigen wir wieder runter in die Stadt. Es ist Mittagszeit, alles ist für italienische Verhältnisse sehr ruhig, nur wenige Leute begegnen uns. In den Gässchen duftet es mehrheitlich nach Essen aber auch immer wieder nach Javelwasser und frisch gewaschener Wäsche, die Gassen-querend zum Trocknen aufgehängt ist. Der Duomo di San Matteo hat geschlossen, so können wir uns nur den maurisch wirkenden Säulenhof anschauen.

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Wir ziehen weiter und gönnen uns in der Nähe des Hotels eine Piadina und ein kühles Getränk (Martin geniesst ein Lemonsoda – aus sizilianischen Zitronen 🍋). Wir holen unser Gepäck beim Hotel ab und begeben uns an den Travelmar-Hafen. Mit dem 15.30 h Schiff geht‘s für uns weiter nach Amalfi.

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Dort werden wir von Gianfranco erwartet, unserem Gastgeber in Amalfi, wo wir im Casa Mao nächtigen werden. Ich war schon vor zwei Jahren bei ihm bzw. im Casa Mao. Er ist ein richtiger Gastgeber. Er begrüsst uns mit einem wunderschönen Bouquet, das er mir überreicht. Er habe sich sehr über unsere Buchung gefreut und zu sehen, dass ein Gast wieder zurückkehre sei für ihn das höchste.

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Es ist sehr warm und die rund 200 Treppenstufen an Dom und Kino vorbei dem Wegweiser Richtung „Cimitiero“ folgend zum Casa Mao stellen „eigentlich“ keine grosse Herausforderung dar. Aber mit dem Duffle-Bag am Rücken sind sie eine schweisstreibende Angelegenheit. Völlig verschwitzt treffen wir beim Casa Mao ein, wo wir das schönste Zimmer mit zwei Balkonen und Sicht auf den Dom und das Meer haben. Idylle pur – unbeschreiblich. Man muss es erleben. Gianfranco gibt uns noch verschiedene Tipps zu Ausflügen (Wanderungen) und Restaurants und lässt uns fühlen mit wieviel Herzblut er sein Business betreibt. Da Gianfranco nicht im Casa Mao lebt, gehört dieses heute nur uns – wir sind die einzigen Gäste. Wir duschen zum zweiten Mal am heutigen Tag und legen uns etwas hin, bevor wir uns auf den Weg zum Domplatz machen, wo wir uns Amalfi-konform einen Lemon Spritz genehmigen. Wie immer ist auf dem Domplatz viel los. Heute ist der Tag des Sankt Andreas, des Schutzpatrons des Duomo di Amalfi. Die imposante „Showtreppe“ zum Dom wird „nur“ von Einheimischen und Touristen bevölkert. Es gibt heute keine Hochzeitspaare, die sich mit und ohne Hochzeitsgesellschaft auf der Treppe in Szene setzen.

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Dafür spielt unten die Musik. Die Musikgesellschaft Amalfi-Atrani (😉) spielt auf. U.a. spielen sie die italienische Nationalhymmne, was natürlich sehr gut ankommt. Una lacrima sul viso … In der Trattoria San Giuseppe, wo wir einen Tisch reserviert haben, gibt‘s für uns ein feines Abendessen. Dabei ist Martins „Plättchen“ mit regionalen Käse- und Charcuterie-Spezialitäten der Hit. Risotto-Primo und Fisch bzw. Dorade im Salzmantel komplettieren die Schlemmerei. Dazu eine Flasche lokaler Rotwein. Was will man mehr als einfach dankbar sein und geniessen. Beschwingt erklimmen wir die Stufen zu unserem Daheim.

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