Nach einer stürmischen Nacht (wir mussten um 02.00 h kurz auf, um unsere Sachen auf dem Balkon zu sichern) ist‘s heute grand beau. Wir erwachen vor dem Wecker, so dass wir noch ein wenig Zeit auf der morgendlich kühlen Terrasse unseres Zimmers verbringen können. Das Frühstück macht uns heute eine Möwe streitig. Dem Tier ist es doch tatsächlich gelungen, ein eingepacktes Cornetto aus der Verpackung zu bekommen und mit dem grössten Teil davon wegzufliegen. Der kleinere Teil bleibt in unzähligen Stücken am Boden liegen. Clevere Tiere. Herzliche Verabschiedung von Gianfranco und Angela des Casa Mao. Auf dem Weg zum Hafen holen wir noch unsere Panini und können dann bereits das Schiff nach Capri besteigen. Die Fahrt auf dem Sonnendeck mit schönster Aussicht auf die Amalfiküste macht Spass und vergeht im Nu.

Blick auf Capri

Und dann geschieht etwas ganz Unverhofftes. Wir steigen nahezu als letzte aus dem Boot und ich werde von einer Deutsch-sprechenden Frau angesprochen. Es ist Anna Rohe, die auch bei der SBB arbeitet. Sie ist mit ihrer Reisebegleitung in Agerola und macht heute einen Tagesausflug auf Capri. Wir unterhalten uns kurz, müssen dann aber weiter, da wir die Tickets für die Weiterfahrt nach Napoli organisieren müssen. Es reicht uns sogar auf die 11.35 h Fähre ⛴. Noch kurz einen caffè (der kostet am Hafen von Capri 4 Euro das Stück 🙄) und dann setzen wir unsere Reise fort. Nach einer knapp stündigen Überfahrt kommen wir in Napoli Porto Beverelli an, müssen nun aber zum Porto Napoli Mergellina wechseln. Dafür nehmen wir ein Taxi. Dio mio, was für ein Spektakel. Angurten wird gemeinhin überbewertet, und wer hat eigentlich gesagt, dass telefonieren und Auto fahren nicht gleichzeitig gehe? Unser Chauffeur ist ein veritabler „mago della strada“. Und so richtig in Fahrt kommt er, als er erfährt, dass wir aus der Schweiz sind. Er gratuliert uns zu unserem Fussball-Team und lässt uns wissen, dass er es grossartig findet, dass unser Team die „bastardi francesi“ aus dem EM-Turnier rausgekegelt hat. Una bellissima vittoria. Seine Freude darüber scheint grenzenlos. Wir kommen beim Fährhafen an, bezahlen unseren Kutscher und verabschieden uns.

Einfahrt aus Capri in Napoli

Und um 14.30 h brechen wir zur dritten Etappe unserer heutigen Tagesreise auf. Von Neapel nach Stromboli. Das Schnellschiff bringt uns in rund 5 Stunden nach Stromboli. Die Fahrt verläuft ruhig und unspektakulär. Einzig ein wenig kühl ist es, wir haben vergessen, was langärmliges ins Handgepäck zu einzupacken. Gegen 19.30 Uhr treffen wir in Stromboli ein.

Blick auf den rauchenden Stromboli

Am Hafen herrscht rechter Betrieb, der sich aber mit jedem Schritt von der Mole weg legt. Auf dieser Vulkaninsel verkehren ausschliesslich Ape-Taxis und Golf Carts. Eines unseres Hotels La Sirenetta Park wartet bereits auf uns bringt uns in einer kurzen Fahrt zum Hotel, wo wir das Zimmer 411 beziehen können. Die Parkanlage besteht aus einzelnen Zimmer-Einheiten, die jeweils über eine kleine Terrasse mit Meersicht verfügen. Traumhaft schön. Zudem haben sie hier auch gleich noch einen Sonnenuntergang für uns vorbereitet, so dass wir Hin und Weg sind.

Sonnenuntergang in Stromboli

Ein leichtes Abendessen im hoteleigenen Restaurant bildet den Abschluss des heutigen Tages. Aus der kleinen Karte wählen wir den „Fisch“ Totano aus. Google Translator übersetzt „Totano“ mit Pfeilkalmar. Na gut, probieren wir den Mal aus. Als die Teller vor uns auf den Tisch gestellt werden, ist die Überraschung über unsere Auswahl doch recht gross. „Das han ig mir nid so vorgschteut.“, meint Martin spontan. Auf jedem der beiden Teller liegen zwei Pfeilkalmare mit hübsch drapierten Tentakeln 🦑. Erst jetzt dämmert es uns: Kalmar – calamari … Eh be … Die Kalmare – an einem Olivenöl-Kräuter Jus schmecken aber herrlich. Sie werden einfach so zusammen mit Brot gegessen. Ende gut alles gut. Das Essen schliessen wir mit frischen Aprikosen und Kirschen ab, die so richtig aromatisch sind und uns in Bella Italia schwelgen lassen.

Totano - Pfeilkalmar