Gemütlich starten wir in den heutigen Ferientag. Die Location fürs Frühstück ist im Outdoor-Bereich und mit direktem Blick aufs Meer. Am kleinen aber feinen Frühstücksbuffet gibt‘s viel frisches Obst und herrlich gluschtig anmutende Torten.

Gesundes Frühstück mit Sicht aufs Meer

Gemütlichkeit oder „piano, piano“ ist das Motto des Tages. Wir unternehmen einen Spaziergang ins Städtchen, wo wir uns Wasser und einige gratti e vinci Lose kaufen. Eine Los-Art trägt den Titel „10 Anni Turista“. Das wäre doch was 👒🎞🌞🧘🏻‍♀️. In den engen Gässchen herrscht emsige Betriebsamkeit und immer gilt es auf der Acht zu sein vor den lärmig-stinkigen Ape-Lieferwagen und -Taxis.

Enge Gässchen auf Stromboli

Am Hauptplatz mit einer wunderschönen Aussicht aufs Meer steht die Kirche San Vincenzo Ferreri, die uns sehr gut gefällt. Der Innenbereich lässt auf eine erst kürzlich durchgeführte Renovation schliessen. Ein echter Hingucker ist die native Szenerie mit dem Stromboli-Vulkan im Zentrum. In der Krippenszenerie sind nebst Josef, Maria und dem Christkind sämtliche Berufsstände abgebildet (Bauer, Lehrer, (Pizza-) Bäcker, Hirte, Zitronenpflücker etc.). Obwohl es in der Kirche etwas kühler ist, laufen wir fast aus. Gegenüber der Kirche liegt das Restaurant „Ritrovo Ingrid“*. In der Bar geniessen wir mit traumhafter Aussicht eine erfrischende Zitronen-Granita.

Kirche San Vincenzo Ferreri auf Stromboli

* Melodram, Regisseur Roberto Rossellini mit Ingrid Bergmann als Hauptdarstellerin. Handlung: Um dem Internierungslager zu entgehen, heiratet ein Flüchtlingsmädchen nach Ende des Weltkriegs einen Fischer von der Vulkaninsel Stromboli. Der Film beschreibt das karge Leben auf der Insel: die Konventionen und Vorurteile, das harte Leben der Fischer und das ereignislose der Frauen.

Wir kehren zurück ins Hotel und verbringen den Nachmittag am Pool. Für den frühen Abend haben wir uns eine Fahrt mit dem Schiff nach Ginostra gebucht. Dort gibt‘s Apéro und dann eine Fahrt zu den Feuerzungen des Stromboli. Abhängig von der Aktivität des Vulkans kann man in der Dämmerung vom Boot aus auch kleinere Feuer-Eruptionen sehen. Wir verbinden den Aufenthalt in Ginostra (auf Stromboli) mit einem Spaziergang in dem kleinen Ort. Sehr hübsch aber auch sehr verschlafen. Wir haben bei der Reiseplanung noch überlegt, ob wir hier nächtigen wollen. Jetzt sind wir froh, dass wir dies nicht getan haben. Es wäre wirklich grad etwas sehr beschaulich gewesen.

Ginostra

Der Aperitivo hier schmeckt lecker. Wir geniessen die Sonnenuntergangs-Stimmung, die Ruhe und Beschaulichkeit in dieser lauschigen Umgebung.

Sonnenuntergang in Ginostra

Hier kriegen wir dann auch mit, dass die Schweizer Nati gegen Spanien im Elfmeterschiessen ausgeschieden ist. Nichts mit Fortsetzung des „Sommer“-Märchens. Um 20.20 Uhr ist der vereinbarte Treffpunkt am Porto von Ginostra. Weiter geht‘s mit unseren „ungsprächigen“ Bootsführer auf den Abschluss der Insel-Umrundung von Stromboli. Tatsächlich werden wir Zeuge von drei Lava-Ausfwürfen, die kurz nach der Blauen Stunde sehr spektakulär anmuten. Wir geniessen den Moment auf dem schaukelnden Boot und warten gespannt, auf das was noch kommt. Es kommt nicht mehr viel … daher fahren wir zurück zum Hafen von San Vincenzo, wo wir gegen 21.00 Uhr an Land gehen. Wir haben beschlossen, heute Abend im Städtchen eine Pizza essen zu gehen. Die Gassen sind weitgehend leer, um Lokale mit TV-Übertragung des Italien-Spiels (gegen Belgio) bilden sich kleinere Menschen-Trauben in die Gassen hinein. Und da: Grosses Geschrei … 1:0 für Italien. Ma no … das Tor wird wegen Offside nicht gegeben. Dio mio. Wir gehen weiter und Martin ergattert für uns bei „Ingrid“ den letzten freien Tisch mit perfekter Sicht auf den TV-Screen. Und jetzt kommt das eigentliche Feuerwerk: Essen, anfeuern, über zwei tolle Tore jubeln, über den Schiri ausrufen, weil der Elfmeter für die Belgier nun wirklich nicht gerechtfertigt ist (der Italiener hat dem Belgier wirklich nichts gemacht – wirklich, wirklich nicht), Pizza essen, mitfiebern (beklatschen der richtig guten Aktionen der Italiener, zittern bei den richtig guten Aktionen der Belgier bzw. wenn ein italienischer Spieler nach einer solchen am Boden liegen bleibt). Die rund sieben Minuten Nachspielzeit wollen und wollen nicht vergehen. Und dann ist es vollbracht: Italien gewinnt 2:1 gegen Belgien. Grosser Jubel, grosse Freude. Wir kehren ins Hotel zurück und schlafen gefühlt ein bevor wir im Bett sind.