Auch heute unternehmen wir einen kurzen Stadtspaziergang. Dies nachdem wir nach dem Frühstück das Hotelzimmer gewechselt (411 zu 207; wir haben uns am Vortag spontan entschieden, einen Tag länger auf Stromboli zu bleiben) und vor allem die Reisepläne der nächsten Tage geschmiedet haben. Martin bucht uns Hotels auf Lipari und in Palermo und den Rückflug von dort in die Schweiz. Für die Weiterreise mit dem Aliscafo nach Lipari am Sonntag bzw. nach Palermo organisieren wir uns gleich die Tickets bei der lokalen Verkaufsstelle.
Dann noch etwas Proviant gekauft, eine Granita bei „Ingrid“ genossen und zurück geht‘s in unser Hotel, wo wir den gefühlt langen Nachmittag am und im Pool verbringen. Gegen 18.00 Uhr machen wir uns zu Fuss auf den Weg zum Ristorante Osservatorio. Die Lokalität liegt auf 200 müM und kann zu Fuss in ca. 50 Minuten erreicht werden. Es ginge sicher auch schneller. Aber wir halten regelmässig an, um wilden Fenchel und Kamille zu „erleben“ (eine Duftexplosion), Kapernblumen und reich behangene Feigenbäume zu bewundern und uns an farbenprächtigem Oleander zu erfreuen. Es versteht sich von selbst, dass dieser wunderschöne Weg äusserst kurzweilig ist.
Ich habe mir unter dem Ristorante Osservatorio ein kleines „Berghaus-ähnliches“ Restaurant vorgestellt. Nicht aber ein Restaurant mit zwei grossen Aussenplätzen mit unzähligen Tischen, die alle schön eingedeckt auf Gäste warten (uns sie auch bekommen, denn das Ristorante ist heute Abend ausgebucht). Wir sind um 19.00 Uhr die ersten Gäste, was uns nicht stört, weil wir ja einfach kurz essen und dann nach Möglichkeit den Stromboli-Vulkan beobachten und fotographieren wollen. Nach den Getränken wird das Brot serviert. Eine Mischung aus Weissbrot und Brot, dessen Teig Asche zugefügt worden ist. Witzig – wo, wenn nicht hier, ist solches Brot angesagt.
Das Servicepersonal ist erfrischend herzlich und aufgestellt. Wir geniessen Salate, Pasta und Fisch. Die Speisen munden vorzüglich.
Und dazu bietet der Vulkan Spektakel 🌋. Es raucht und rumort auch heute die ganze Zeit. Der Rauchaustritt ist beträchtlich, da scheint im Vulkan drin grad einiges zu laufen. Und tatsächlich kommt es zu den ersten „sichtbaren Ausbrüchen“. Wie bei den Feuerwerk-Vulkanen steigt unter verschiedenen Malen eine imposante Feuersäule in den Himmel, deren feurigen Elemente mit Steinen durchsetzt sind. Wahnsinn.
Wir sehen mehr aktiven Vulkan als wir uns vorgestellt haben. Unsere Blicke haften am Vulkan, die Teller mit den leckeren Speisen geraten ein wenig in den Hintergrund. Die Tische um uns herum haben sich in der Zwischenzeit gefüllt und am Tisch neben uns ruft eine Frau immer wieder: „Il fuoco, il fuoco, guardi il fuoco“. Wir geniessen die spektakulären, unvergesslichen Bilder und ein leckeres Dessert (Canolo und Wassermelone 🍉). Es ist kurz nach 21.00 h und schon recht dunkel als wir uns auf den Rückweg machen wollen. Martin schlägt vor, noch ein paar Minuten zu warten und ein Selfie mit aktivem Vulkan zu machen. Fast ein wenig arrogant … aber heute Abend ist dies möglich. Das Selfie gelingt – auch wenn wir zwei Anläufe dafür brauchen. Bereichert um die eindrücklichen Bilder geniessen wir den Rückweg zum Hotel (den mitgebrachten Spotlights sei gedankt).