Wir logieren wie die Könige und haben auch so geschlafen. Erholt und voller Tatendrang starten wir in den Tag. Wir entscheiden uns, nicht im Hotel zu frühstücken und begeben uns stattdessen in die Bäckerei S.Forno, die auch ein paar Sitzgelegenheiten bietet. Toll: im hintersten Teil des Lokals wird frisch gebacken und produziert, im mittleren Teil werden die Waren konfektioniert (heute werden Panettone verpackt) und im vordersten Teil, werden Brote, Gebäck und lokale Spezialitäten (z.B Aceto aus Modena) verkauft. Super schönes Lädchen mit Stil und alles sehr lecker.
Wir schlendern durchs Quartiere Santo Spirito, das uns sehr gut gefällt. Hier hat es zahlreiche kleine Lädchen (Leder, Papeterie-Utensilien, Kleider, Haushaltwaren etc.), Lebensmittelgeschäfte, Kaffee-Bars und Restaurants aber natürlich auch zahlreiche Kirchen (Santo Spirito) und Palazzi (Palazzo Pitti) sowie weitere Sehenswürdigkeiten (Aussichtspunkt an der Porta San Niccolò).
Vom erwähnten Aussichtspunkt kommt man in den Genuss einer einmalig schönen Panorama-Sicht von Florenz. Wir geniessen die beschauliche Entdeckungstour zu Fuss. Es gibt immer etwas zu sehen: Schöne weihnachtliche Dekorationen, die immergrüne Steineiche, Vögel wie z.B. ein Ibis im Schilf- und Rasengürtel entlang des Arno etc.. Zum Highlight der heutigen Tour entwickeln sich auch die „künstlerisch um-gestalteten“ (mehrheitlich) Einbahnschilder. Auch in Florenz gibt es unzählige Einbahnstrassen. Zahlreiche der entsprechenden Einbahn-Strassenschilder wurden künstlerisch „aufgewertet“ – dies auf eine humorvolle Art und Weise. So richtet sich denn unsere Aufmerksamkeit im weiteren Tagesverlauf plötzlich auffallend stark auf die Einbahnstrassen 😊. Macht Spass so lange man zu Fuss unterwegs ist.
Dann kaufen wir uns noch zwei Panettone (Classico und Fragole del Bosco) und kehren ins Hotel zurück, um Pläne für die weitere Reise zu schmieden.
Ergebnis: Morgen reisen wir weiter Richtung Siena.
Auf geht‘s fürs Abendessen. Im Restaurant „Angiolino – ai 13 arrosti“ werden wir fündig. Weniger freundlicher Service als am Vortag aber auch fein. Der „Absacker-Spaziergang“ führt uns zum Ponte Vecchio (hier ist nun auch Ruhe eingekehrt) und dann weiter zum Mercato del Porcellino, wo wir dem Porcellino (das kein Ferkel, sondern ein ausgewachsener Eber ist) auch kurz die Nase reiben.
Im Volksmund heisst es, dass das Berühren der Nase des Schweins Glück bringt. Das vollständige Verfahren zur Erlangung eines guten Omens wäre, dem Schwein eine Münze in den Mund zu legen, nachdem man seine Nase gerieben hat: Wenn die Münze hinter das Gitter fällt (in Fliessrichtung des Wassers), wird die Prozedur Glück bringen, sonst nicht. Es heisst, dass tendenziell nur die schwereren Münzen in das Gitter fallen, wo sie von der Stadtverwaltung eingesammelt werden …
Da der Brunnen fast kein Wasser führt, sehen wir von der Münz-Prozedur ab.