Wir entscheiden uns für Mailand! Nach Frühstück und Packen fahren wir gegen 10:30 Uhr los. Zuerst mit Ziel Genua, da wir den ersten Reiseabschnitt auf der meeresnahen Autobahn zurücklegen wollen. Zum Glück, denn die (noch) recht sonnigen Wetter-Bedingungen geben den Blick frei auf zahlreiche bunte Hügeldörfer, schöne Landschaften und natürlich auf das Meer. Da dieser Autobahnabschnitt nicht mega-stark befahren ist, kommen wir zügig und recht entspannt vorwärts. Ab Genua nehmen wir Kurs auf Milano. Auch heute ist es im Landesinnern stark neblig. So neblig, dass wir von der uns umgebenden Landschaft mal gar nichts mitbekommen. Kurz vor 14:00 Uhr treffen wir in Mailand ein. Zielstrebig und sicher steuert Martin unser „Öiti“ zum Hotel Hilton, wo wir das Zimmer 318 beziehen. Rasch etwas frisch gemacht und vor allem wärmer angezogen, machen wir uns auf unsere erste gemeinsame Mailand-Erkundungs-Tour. Martin kennt sich aus privaten und beruflichen Mailand-Aufenthalten gut aus. Auf direktestem Weg gelangen wir so zu den Navigli, die ich heute unbedingt sehen wollte. Navigli heissen die typischen Kanäle in und um Mailand. Der Naviglio Grande z.B. bringt Wasser aus dem Ticino-Fluss. Zusammen mit anderen Navigli ergab sich so eine Schifffahrtsverbindung zur Adria, die schon im 15. Jahrhundert (!) geplant aber erst unter napoleonischer Herrschaft vollendet worden ist. Zu Zeiten, da der Strassentransport langsam und beschwerlich war, bedeuteten solche Kanalverbindungen enorme wirtschaftliche Vorteile. So wurde z.B. der Mailänder Dom mit Marmor aus den Alpen errichtet, der über Navigli bis auf den Bauplatz geliefert wurde. Denn ergänzend zu den Navigli wurde noch ein Stichkanal errichtet, der bis 250 Meter an die Dombaustelle führte. 

Navigli in Milano
Navigli

Wir genehmigen uns einen Aperitivo in einem hübschen Lokal. Es ist recht kalt und das grau-neblige Ambiente führt einen eher hinein als hinaus. Dann noch einen Abstecher zum Dom (auf dem Dom-Platz wie immer ein Riesen-Gewusel) und zur üppig dekorierten Galleria Vittorio Emanuele II, der nach Viktor Emanuel II., dem Einiger und König Italiens benannten Einkaufsgalerie. Wir lassen uns im Meer von Einheimischen und Touristen, von Gesprächsfetzen, dem Blinken und Glitzern der Weihnachtsdekorationen und dem teilweise gleissend hellen Licht der really Big Screens treiben.

Duomo Milano
Duomo di Milano

Auf 19:30 Uhr finden wir uns im Restaurant Porta Rossa (dem äussert sympathischen Restaurant-Gastgeber zu Liebe halten wir fest, dass es sich bei der Porta Rossa um ein ristorante pugliese handelt) ein, in dem wir super fein und ganz gemütlich „cenieren“. Nach einem kurzen Spaziergang kehren wir ins Hotel zurück, wo wir – am zweiten Tag in Folge Italo-Musikvideos „inezieh“.