Unzählige Male haben wir davon gesprochen dass wir gerne zusammen einen Ausflug in den Nationalpark der Plitviccer Seen unternehmen möchten. Im 2018 war Martin zusammen mit Woody dort, dann kam Corona und dann … kam der heutige Tag, an dem wir gemeinsam den wunderschönen Nationalpark durchwanderten.

Gutes Wetter, die Sonne scheint, wir sind voller Energie aus einem reichhaltigen Frühstück: Los geht‘s. Wir spazieren von unserem „Hotel“ ca. 12 Minuten zum Eingang  3 des Parks und werden dabei von einem schwarzen Hund begleitet, der uns seit dem Nachbarhaus unserer Unterkunft folgt.

Unser Begleiter

Beim Parkeingang werden wir darüber informiert, dass wir nur den untern See- und Wasserfall-Teil des Parkes besuchen können. Es hat in den letzten Wochen sehr viel geregnet und so ist es für uns nachvollziehbar, dass gewisse Wegabschnitte überflutet sein sollen. Beim Erreichen des ersten Fussgängerstegs stellen wir fest, dass dies wirklich so ist. Das Wasser kommt teilweise bis an die Unterseite der Holzplanken des Stegs.

Prächtig!

Wie schön es hier doch ist! Wir spazieren den grösseren und kleineren Seen, Teichen und Wasserfällen entlang und nehmen die Eindrücke mit allen Sinnen auf (schön anzusehen, Akustik des Wassers je nach dem wo man steht, erfrischende Gischt auf der Haut etc.).

Farbenspiel

Ungefähr 16 kristallklare Seen fliessen im stark bewaldeten Nationalpark über eine Reihe von Wasserfällen und Kaskaden ineinander.

Unterwegs im Park

Das mineralienreiche Wasser rauscht durch Felsen und lagert Kalktuff in ständig wechselnden Formationen ab. Moose und Algen speichern Kalziumkarbonat (das durch Lösung von Kalk im Wasser mittels Kohlensäure entsteht), lagern es in ihren Wurzeln oder an ihrer Oberfläche ab und sorgen so für ein ständiges Weiterwachsen der Barrieren. Der dabei entstehende Travertin bildet allmählich dicke Krusten – es entstehen Wasserfälle.

Blick von oben

Dadurch, dass die Laubbäume aktuell noch ihr kleinblättriges bzw. knospenreiches Frühlingskostüm tragen, kommt man auch von den höher gelegenen Wegabschnitten in den „Sicht-Genuss“ des „Wasserspiels“ in den unteren Bereichen. Nachdem wir mindestens zwei Wasserfälle trockenen Fusses „überquert“ haben (den Holzplanken sei Dank), fahren wir mit dem Nationapark-Bus in den mittleren Teil des Parks.

Prächtig!

Nach einem kurzen Spaziergang picknicken wir kurz, bevor wir der Parkstrasse folgenden weiter Richtung höher gelegener See gehen. Es gibt viele Blumen und Schmetterlinge zu sehen und ein bunter Mix aus Vogelstimmen begleitet uns auf dem gesamten Weg. Wir erreichen den oberen See-Teil und kommen auch da in den Genuss von Wasserfällen, Teichen, gurgelnden Wasserläufen und Gischt. Gewisse Wegabschnitte sind tatsächlich überschwemmt. In unseren Wanderschuhen kommen wir aber „trockenen Fusses“ durch diese Partien. 

Zu Fuss Durchs wasser

In unserem Reiseführer heisst es: „Im Frühling führen die Wasserfälle viel Wasser, im Herbst sorgt die Laubfärbung für ein farbenprächtiges Schauspiel. Die schlechteste Zeit für einen Besuch ist im Juli/August – dann tröpfeln die Wasserfälle nur noch und die Besuchermasse macht Wanderungen zu Plonaisen auf den Holzwegen.“.

Teilweise im Frühling schon eine Polonaise

Auf den Wegen des oberen Sees begegnen uns nur ein paar Menschen. Wir haben diesen Teil fast nur für uns und so können wir z.B. auch über ein paar Minuten eine Wasseramsel beobachten. Wir geniessen unseren Frühlings-Aufenthalt an den Plitvicer Seen.

Wasseramsel

Per Boot geht es dann über den Kozjak-See zurück zum Eingang 3. Es ist mittlerweile recht kühl geworden und wir sind froh, dass wir es von hier nicht mehr weit nach Hause haben. Aber zuvor locken uns noch die letzten Höhen-Aussichtspunkte auf den Veliki Slap, den mit 78 Metern höchsten Wasserfall Kroatiens. Wir laufen alle Look outs an und kehren danach glücklich aber auch recht müde in unsere Unterkunft zurück. Auch heute kommen wir hier in den Genuss eines feinen Znachts.

Überall rauscht das Wasser

A propos unsere Unterkunft. Das Plitvice Falls Cottage ist ein top in Schuss gehaltenes Zuhause. Modern eingerichtete, äusserst saubere Zimmer bieten einen Komfort wie ich ihn nicht erwartet hätte. Jasminka, der guten Seele des Hauses liegt das Wohlbefinden ihrer Gäste sehr am Herzen. Sie und die Küchencrew versinnbildlichen für mich „das Wohl des Gastes im Fokus zu haben“. Wir haben uns hier sehr, sehr wohl gefühlt und wurden heute Morgen beim Frühstück wie auch beim Abendessen (gemischter Salat mit hausgemachtem Dressing, Linsensuppe, Tagliata die Manzo (Martin), Fischfilet mit Gemüse (ich) und einem selbstgemachte Nachtisch à la Jasminka verwöhnt.