Donnerstag, 18. Mai 2023: Kreuzung!

Die Nacht war kurz – zu kurz. Bereits um 7:00 Uhr waren wir im Frühstücksraum. Zugsabfahrt ist um 7:40. Es reicht, das Hotel befindet sich direkt gegenüber des Bahnhofs. Heute stehen rund 6 Stunden auf schmalspuriger Strecke auf dem Programm. Aber aufs Perron kommen wir nicht. Perronsperre und unsere Fahrausweise öffnen die Sperre nicht. Also an den Schalter der RENFE, um ein Laissez-passer zu kriegen. Oh, er wisse nicht, ob er das machen kann. Wir sollen doch an den Schalter der FEVE-Bahn gehen, die können helfen. Es ist aber niemand dort und die RENFE-Person kommt mit uns ins Bahnhofbuffet, wo wir die FEVE-Personen antrafen. Heute fahre kein Zug, wegen einem Schaden am Gleis. Es fährt ein Bus. Oh, schade…

Der Bahnhof Gijon ist keine Augenweide

Anmerkung: FEVE ist die Firma, welche fast sämtliche Schmalspurbahnen Spaniens unter sich hat. RENFE ist die nationale Bahngesellschaft. 2013 hat man die beiden Unternehmen fusioniert, um Kosten zu sparen. 10 Jahre später gibt es an den Gemeinschaftsbahnhöfen immer noch Schalter beider Unternehmen, separate Abfahrtsanzeiger und teilweise sogar separate Bahnhöfe. Aber alle Züge sind mit RENFE angeschrieben – und unsere RENFE-Freikarten sind auch auf FEVE-Zügen gültig. Interessante Umsetzung einer Fusion.

Der Bus bringt und pünktlich nach El Berròn, wo wir auf den Zug nach Santander umsteigen. Aber zuerst gibt es noch eine europaweit einmalige Eisenbahnspezialität zu besichtigen: 2 Doppelspurstrecken die sich im 90°-Winkel niveaugleich kreuzen. Also fast wie in Kerzers, nur viel dramatischer.

Gleiskreuzungen in El Berròn

Wir können uns nicht lange an dieser Architektur ergötzen, weil schon unser Zug einfährt. Über 5 Stunden werden wir nun in Richtung Osten fahren. Die Gegend ist teilweise flach, teilweise gebirgig, und immer sehr grün. Wir sehen Flüsse, weidende Tiere – ein Stück heile Welt in Spanien. 

Überpünktlich kommen wir in Santander an. Wir gehen rasch Richtung Hotel, wo wir ein Zimmer mit „Meersicht“ im 10. Stock erhalten. Cooles Zimmer, wenn auch das Wasser nicht das Meer ist, denn dieses befindet sich auf der anderen Seite der Stadt.

Room with a view…

Santander kennt man aus der Bankenwelt. Die Stadt selber ist nicht sonderlich hübsch. 1941 ist sie abgebrannt, sodass es sehr viele Gebäude aus den 1950er-Jahren hat. Einzig die Kathedrale hat man damals wieder aufgebaut. In Santander stand bis 2008 die letzte Statue des Diktators Francisco Franco in Spanien, 30 Jahre nach seinem Tod. 

Centro Botin in Santander

Hafenkran in Santander

Wir spazieren dem Quai entlang in Richtung Wohnviertel und wieder zurück in Richtung Altstadt. Die Wohnviertel liegen erhöht und um es für die Bewohnenden einfacher zu machen sind die höher gelegenen Quartiere mit Rollbändern, Rolltreppen und einer Standseilbahn erschlossen.

Die höher gelegenen Quartiere Santanders sind mit Rollbändern und Rolltreppen erschlossen

In der Markthalle kehren wir ein und schliessen den Tag kulinarisch ab.

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