Heute ist Tag der Einheit. Feiertag in Deutschland. Die Leute haben frei, die Geschäfte sind geschlossen – aber gross gefeiert wird nicht. Es gibt eine bundesweit zentrale Feier in Hamburg – für ganz Deutschland. Aber lokal wird die Zusammenführung von BRD und DDR vor 33 Jahren nicht gross gefeiert. Oder wir haben es nicht bemerkt?
Für heute wurde in der Wetterprognose Regen und Sturm angekündigt. Der Tag startet mit Sonne und blauem Himmel. Wie lange das Wetter wohl halten mag?
Das Frühstück in unserem Hotel schmeckt vorzüglich! Anschliessend gehen wir an den Bahnhof und fahren mit dem Zug nach Timmendorfer Strand. Die Fahrt geht nur 15 Minuten. Der Bahnhof von Timmendorfer Strand liegt ausserhalb des Ortszentrums. Wir marschieren durchs Dorf und kommen zum Strand. Hier führt eine Strandpromenade durch Timmendorfer Strand und Niendorf. Traumhaft schön, leicht überlaufen zwar. Aber eben: es ist Feiertag!
Der Weg dem Strand entlang bietet immer wieder tolle Ausblicke auf die Ostsee. Wir schlendern entlang von Ferienhäuschen, welche teilweise sogar aus der Zeit um 1890 stammen, einer Zeit also, wo die Entwicklung des Tourismus erst richtig in Gang gekommen ist.
Ausserhalb Niendorf hat man die Möglichkeit, entweder weiterhin an der Ostsee zu wandern, oder oberhalb, auf der Klippe der Steilküste. Wir entscheiden uns, direkt am Meer zu wandern. Schilder warnen uns, dass es zu Abbrüchen der Steilküste kommen kann. Wir nehmen dies zur Kenntnis und sind aufmerksam.
Hier erleben wir die „rauhe Ostsee“. Nicht schön herausgepützelte Strände, sondern ein wilder Strand, der teilweise viele grössere Steine und umgestürzte Bäume aufwies, welche von der Steilküste abgebrochen waren.
Wir erreichen Travemünde und können sagen, dass wir eine tolle Wanderung machen konnten. Viele schöne Einblicke an der Strandpromenade und unterhalb der Steilküste.
In Travemünde hatte es sehr viele Leute. Wie gesagt, heute ist Feiertag und an der Strandpromenade hatte es ein paar Festivitäten, z.B. spielte eine Blaskapelle auf und es hatte verschiedene Foodstände.
Speziell fanden wir das Hochhaus am Strand, das Hotel Maritim. Ein „Wolkenkratzer“ mit 34 Etagen. Als dieser gebaut wurde, kam das Gebäude direkt vor den bisherigen Leuchtturm zu stehen. Drum hat das Hochhaus in der 34. Etage eine Leuchtturmvorrichtung. Somit steht der höchste Leuchtturm Deutschlands vor dem ältesten Leuchtturm Deutschlands von 1539.
In Travemünde kehren wir ein und gönnen uns „Kaffee und Kuchen“ – dieses Mal je eine Haselnuss-Marzipan-Torte.
Dann begeben wir uns an den Bahnhof Travemünde Strand. Dieser Bahnhof wurde 1912 in der heutigen Form gebaut. 2006 wurde der Bahnhof renoviert und mit Geschäften ausgestattet. 2015 hat die Deutsche Bahn den Bahnhof für 750’000 Euro an eine Privatperson verkauft und seither gammelt der Bahnhof vor sich hin. Eine schlechte Visitenkarte für die Stadt Lübeck-Travemünde! Highlight des Bahnhofs ist die grossen Anzeige an einem Turm, auf welcher die Abfahrt des nächsten Zuges nach Lübeck angekündigt wird. Und zwar so gross, dass man die Anzeige auch von Strand aus sehen kann!
Wir fahren zurück nach Lübeck und essen im Restaurant Lübecker Hanse wunderbar zNacht, bevor wir definitiv „zu Hause“ ankommen.
Und nun noch zur Auflösung des Titels des heutigen Tagesberichts: Es gibt viele originelle und weniger originelle Schriftzüge auf T-Shirts und Hoodies. „Moin, ihr Spacken!“, der Schriftzug auf einem Hoodie einer Ü50-jährigen, ist uns ins Auge gesprungen. Ob er originell ist oder nicht, soll jeder Leser selber entscheiden 🙂