Das Upgrade des Zimmers im Hotel hat sich voll ausbezahlt: wir haben ausgezeichnet geschlafen. Schön wäre vielleicht noch eine Stunde mehr gewesen – aber gell, die Zeitumstellung wirkt sich auf den Körper aus 🙂
Nach einem stärkenden Frühstück machten wir uns auf den Weg, Cambridge auch bei Tag zu erkunden. Cambridge ist eine Universitätsstadt: Rund 25 Colleges, welches wie Institute der Unis fungieren, befinden sich hier. Isaac Newton wurde hier ausgebildet und sicherlich auch noch weitere helle Köpfe der Gesellschaft. Und auch bei Tag kann man sagen: die Stadt ist wirklich hübsch!
Wir nutzten die Gelegenheit, ins Kings College zu gehen – natürlich gegen Eintritt, und man konnte „nur“ die Kirche anschauen und ein bisschen auf dem Gelände rumspazieren. Aber die Geschichte war überall spürbar. Die Kirche beim Kings College ist die grösste von Cambridge und wurde über mehrere Jahrhunderte erbaut – eindrücklich!
Ausserhalb der Kirche konnte man übers Gelände spazieren. Sehr überschaubar – und natürlich durfte man das Gras nicht betreten!
Auf dem River Cam wurden Bootsfahrten angeboten. Obschon das Wetter recht übel war gab es viele, die sich das nicht entgehen liessen.
Nach diesem universitären Abstecher führten wir unseren Stadtbummel weiter. Und quasi an jeder Ecke ist die Geschichte spürbar – wirklich eine tolle Stadt mit vielen Motiven.
Dann war die Zeit gekommen, einzukehren und sich mit einem Tee zu wärmen. Das Fitzbillies ist offenbar ein guter Ort für Tee und Scones, denn hier hatte es eine Queue und wir mussten etwa 10 Minuten anstehen. Aber die Scones waren lecker (wenn nur die Weinbeeren nicht gewesen wären…)
Die Innenstadt Cambridges war nicht sehr gross – aber ein Abstecher zum Bahnhof musste drinliegen. Nur dumm, dass dieser ausserhalb des Zentrums lag und wir etwa eine halbe Stunde zu diesem spazieren mussten. Leider gab es keinen Blick auf irgendwelche Züge, da die Perrons abgesperrt waren (man hat nur Zutritt zum Perron, wenn man einen Fahrausweis hat) und auch sonst von aussen keine grosse Möglichkeit vorhanden war, Züge zu sehen… Dann gab’s den Marsch wieder zurück ins Zentrum. wo wir direkt unser Hotel angesteuert hatten. Habe ich schon erwähnt, dass unser Hotel an der Downing Street 20 liegt?
Nach einem Moment der „befohlenen Ruhe“ machten wir uns auf den Weg in Richtung Mansfield. Hier wollten wir das Spiel Mansfield Town – Wrexham AFC anschauen.
Die Fahrt dorthin war wirklich mühsam: es regnete teilweise stark und die letzten 50 km musste man Mansfield über Hauptstrassen erreichen. Und ab 16:00 Uhr begann es einzunachten. Aber rund 2 Stunden vor dem Kick-off erreichten wir das Stadion – wo uns gesagt wurde, dass wir beim Bahnhof parkieren sollen und nicht beim Stadion. Wir stellten unser Auto also beim Bahnhof ab und gingen dann ins Bella Donna. Hier haben wir zNacht gegessen und die 2. Halbzeit von Winterthur – YB geschaut.
Rund 3/4 Stunden vor Spielbeginn haben wir unsere Plätze im One Call-Stadium des Manfield Town FC eingenommen. Das Stadion ist von 1861 und ist das älteste Stadion der Welt, in welchem noch professioneller Fussball gespielt wird! Also auch hier – Geschichte pur!
Das Stadion hat nur auf 3 Seiten eine Tribüne und bietet trotzdem 10’000 Zuschauenden Platz. Wir hatten Plätze auf der Haupttribüne in der Mitte und haben dafür je moderate 15 £ bezahlt. Heute war ein Cupspiel des FA-Cups und nur 6500 Zuschauende waren zugegen. Gegner war der Wrexham AFC, ein Team aus Wales. Vor dem Spiel wurde den Gefallenen des British Empire in allen Kriegen gedacht. Dies wurde mit einem Trompetenspiel und gesenkten Fahnen mit dem Beisein von einigen Soldaten und Veteranen gemacht.
Wrexham hat eine spezielle Geschichte, nahezu die halbe Fussball-Welt kennt Wrexham:
Im November 2020 kauften der kanadische Schauspieler Ryan Reynolds und der US-amerikanische Schauspieler Rob McElhenney über die RR McReynolds Company LLC den Verein. Der Deal wurde von 98,6 % der 2000 Mitglieder des Wrexham Supporters Trust unterstützt, die darüber abstimmten, und wurde im Februar 2021 finalisiert. In der ersten Saison erreichte Wrexham den zweiten Platz, schaffte den Aufstieg aufgrund einer 4:5-Niederlage im Play-off-Halbfinale gegen Grimsby Town jedoch nicht. Das Finale der FA Trophy verlor der Verein mit 0:1 gegen FC Bromley.
Die Dokumentationsserie Welcome to Wrexham vom US-amerikanischen Pay-TV-Fernsehsender FX beleuchtet den Verein und sein Umfeld seit der Übernahme durch Reynolds und McElhenney.
Am 22. April 2023 schaffte der Club am vorletzten Spieltag durch ein 3:1 gegen den FC Boreham Wood den Aufstieg in die viertklassige EFL League Two. Nach 15 Jahren kehrt der AFC Wrexham im dritten Anlauf in den englischen Profifußball zurück.[6]
Quelle: Wikipedia
Beide Team spielen ihre Meisterschaft in der League Two, wo sie auch aufeinandertreffen. Die League Two ist nach der Premiere League, der Championship und der League One die vierthöchste Liga Englands. So gesehen konnten wir vom Spiel nicht sehr viel an Qualität erwarten. Mansfield Town hat einen klassisch englischen Kick and Rush gezeigt, während Wrexham die feinere Klinge geführt hatte und teilweise wirklich schöne Spielzüge auf den Rasen brachten.
Das Spiel endete 1:2 für Wrexham, welche nun in der nächsten Runde des Cups sind. Aber wie gesagt, hohe Fussballkunst haben wir nicht zwingend gesehen…
Nach dem Spiel fuhren wir gleich zurück – schliesslich hatten wir noch 2 Stunden Fahrt vor uns. Der Regen war nun ein bisschen moderater und das Fahren war einfacher. Einfach zu sagen, ich sass ja nur nebendran…
Kurz nach Mitternacht sind wir beim Hotel angekommen. In der Annahme, dass kein Valet-Service angeboten wird ist Roli direkt in die Einstellhalle gefahren. Um die Einfahrtsbarriere zu öffnen, musste man mit der Rezeption Kontakt aufnehmen. Diese verstanden nicht, warum die Kunden direkt auf den Parkplatz fuhren und nicht vom Valet-Service Gebrauch machten. An der Reception erfuhren wir, dass es nur an diesen Tagen keinen Valet-Service, wenn Tony arbeitet. Weil Tony hat keinen Führerausweis… 🙂
Schon wieder: Fachkräftemangel…