Heute herrscht am kleinen aber feinen Frühstücksbuffet in der Bar unserer Unterkunft ein dichtes Gewusel. Erkältete Geschäftsleute, mitteilsame italienische Rentner und Touristen aus verschiedenen Ländern bevölkern heute gleichzeitig den kleinen Raum. Wir gehen‘s gemütlich an und verlassen gegen 11 Uhr den Palazzo. Martin mit dem Ziel Barbiere Carlo Fasano, ich auf dem Weg zu „La Feltrinelli“. Der Buchladen mit kleiner Musikabteilung (Schallplatten und CD) und Papeterie-Ecke löst bei mir immer eine Art „Heimkommen-Gefühl“ aus. Der Duft, der in der Luft liegt, das Ambiente und die Tausende Bücher unterschiedlicher Schreibstyle und Themen faszinieren mich seit meinem Salerno-Sprachaufenthalt. Im Feltrinelli war’s auch immer schön warm, was im nass-kühlen Salerno-Frühling 2019 von grosser Bedeutung war. Ich schlendere durch die Etagen und schon ruft mich Martin an und teilt mir mit dass der Figaro sein Werk vollbracht hat.
So, und nun aber husch ab zum Bahnhof. Wir fahren mit dem 12:32 Uhr Zug nach Ostuni, der weissen Stadt.
Diese befindet sich auf drei Hügelkuppen. Um dorthin zu kommen, muss man vom Bahnhof noch einen Bus nehmen, der einen zum Stadteingang fährt. Die Häuser von Ostuni sind mehrheitlich in weisser und beiger Farbe gehalten. Auch heute können wir gemütlich, mehrheitlich ungestört alleine in den engen, schön gestalteten Gassen zirkulieren. Immer wieder gibt es ein hübsches Etwas zu bestaunen oder einen überraschenden Anblick eines Hauses, Gassenwinkels, Aussicht oder ähnlich zu bewundern.
Im Ostuni Bistrot essen wir eine leckere Kleinigkeit und kaufen ein lokales Olivenöl. Später gesellen sich apulische Mandeln und Krachmandeln sowie gefüllte Feigen und Taralli zum Oel. Wir geniessen den Aufenthalt in Ostuni beide sehr – es isch eifach schön hie.
Nach 16:00 Uhr machen wir uns gemächlich auf den Weg zurück nach Bari, wo wir kurz vor 18:00 Uhr eintreffen. Wir ziehen noch etwas durch die Läden, wo Martin die Kleiderkauf-Laune überkommt. Mit schönen, neu erstandenen Dingen kehren wir zum Hotel zurück. Den Abend runden mir mit einem Znacht im Pasta-Restaurant Matiti ab und können uns danach noch ein Dolce bei Martinucci. Dann ab ins Bettchen, morgen steht ein langer Rückreise-Tag an.