Heute reisen wir von Fukuoka nach Hiroshima weiter. Unsere erste Shinkansen-Reise. Das bedeutet dass wir nach dem Frühstück unsere Habe zusammenpacken, aufgrund des Regens mit dem Taxi zur Hakata Station fahren und dort schon kurze Zeit später unsere Plätze im Shinkansen Nozomi beziehen. Die Abläufe des Stationspersonals zur Ankunfts- und Abfahrts-Abfertigung der zwei vor uns abfahrenden Shinkansen lassen sich von unserem Wartebereich aus ideal beobachten. Da sitzt jetzt jeder Griff, jeder Prozessschritt. Gestes métier, eben. Da wird jede Vorkehrung zum Ankünden des Zuges, zur Einfahrt, Zeitkontrolle, Abwickeln des Aus- bzw. Einstiegs, der Beendigung der Einstiegsphase und der Abfahrts-Abfertigung mit Gesten und begleitenden mündlichen Ausführungen vorgenommen. Die rund einstündige Fahrt verläuft ruhig und „zügig“.
Regnen tut‘s auch bei unserer Ankunft in Hiroshima. Daher nehmen wir auch hier den Taxi-Service in Anspruch. So können wir gegen 14:00 Uhr unser Zimmer (2210) im Hilton Hotel beziehen, uns einrichten und erneute eine coole Stadtaussicht geniessen.
Danach machen wir uns zu Fuss auf den Weg durch die Stadt mit dem Ziel Friedenspark. Der Park ist ein Erinnerungsort mit über 70 Monumenten, Einrichtungen und Gedenksteinen, die den direkten und indirekten Opfern des Atombombenangriffs vom 6. August 1945 gewidmet sind. Wir konzentrieren uns heute auf den Atombomben-Dom, der 1996 als Symbol für die durch die erste Atombombe in der Geschichte der Menschheit verursachten Zerstörungen in die Liste des Weltkulturerbes der UNESCO aufgenommen wurde. Der Atombomben-Dom soll an die Ziele der Abschaffung von Atomwaffen und einen dauerhaften Weltfrieden erinnern.
Der Atombomben-Dom, die ehemalige Halle für Industrieförderung der Präfektur Hiroshima , wurde vom tschechischen Architekten Jan Letzl entworfen. Zur Zeit seiner Errichtung im Jahr 1915 wurde das Gebäude wegen seines kühnen europäischen Designs hoch gelobt. Am 6. August 1945 um 08:15 Uhr wurde das Gebäude durch den ersten Atombombenabwurf der Welt zerstört und brannte bis auf die Grundmauern nieder. Die Dom-Kuppel stand sofort in Flammen. Alle Menschen, die sich im Gebäude befunden haben, starben. Da der Druck der Explosion von oben kam, blieb ein Teil des Mauerwerks stehen.
Eindrücklich.
Da es wieder zu regnen begonnen hat, entscheiden wir uns, den Friedenspark am nächsten Tag zu besuchen. Unsere Erkundungstour führen wir durch die überdachten Hondori-Arkaden fort. Die Arkaden sind voller Geschäfte, Cafés, Bars und Restaurants. Vor lauter schauen, quillen einem fast die Augen über. Dies tun sie erst recht als wir die Bäckerei Andersen betreten. Ein Feinkostladen mit Danish Pastery, sämtlichen Afternoon-Team Zutaten (inkl. Clotted Cream), Weine aus Östereich, Deutschland, Frankreich und Italien, Patisserie und Brot (Baguette und Pfünderli-Brot ==> The Bread). Wir widerstehen den kulinarischen Köstlichkeiten.
Anschliessend besuchen wir die Burg mit Wassergraben von Hiroshima. Diese wurde 1958 als Nachbau errichtet. Die ursprüngliche Burg wurde beim Atombomben-Abwurf vollständig zerstört. Rund um den Wohnturm befindet sich eine Galerie, die einen Panoramablick zu Stadt und Umgebung bietet. Da wir etwas spät dran sind, gibt‘s für uns heute kein Panorama mehr. Rund um die Burg gibt es viele Kirsch- und Kamelienbäume, welche die Burg zu einem schönen Fotospot machen.
Im Vergleich zu Seoul und Fukuoka hat es hier in Hiroshima sehr viele westliche Touristen. Insbesondere Franzosen, Deutsche und Amerikaner. Auch Schweizer-Deutsch gelangt in unsere Ohrmuscheln. Für das Abendessen kehren wir zum Hotel zurück und gönnen uns da ein Teppanyaki-Essen mit Wagyu-Beef und Abalone, also Ohrmuscheln :-).