Montag, 6. Mai 2024: „Tatrabahnen gem. spez. Programm“

Woodys Tag

Der Titel ist das heutige Programm auf unserer Reise. Konkret heisst das, dass wir eigentlich wussten, dass wir die schmalspurigen Bahnstrecken der Hohen Tatra befahren wollen, aber wie genau und nach welchem Fahrplan, hat Woody erst am Vorabend ausgetüftelt.

Der Zug 9:36 Uhr ab Poprad nach Strbske Pleso war 10 Minuten vor Abfahrt schon bis unters Dach gefüllt und wir wollten uns nicht auch noch in diesen Zug quetschen. Somit haben wir Plan B aktiviert, den wir eigentlich gar nicht entwickelt hatten. Wir fuhren also mit dem Normalspurzug direkt nach Strba (kein Schreibfehler, hat nur einen Vokal) und dort mit einem neuen Stadler-Zahnrad-Triebwagen hoch nach Strbske Pleso.

Neuer Zahnrad-Triebzug von Stadler für die Tatra-Bergbahnen
Zahnrad-Triebzug aus Schweizer Produktion in Strba

Schweizer Züge in Strbske Pleso haben durchaus Tradition. Bereits 1969 hat die Schweizer Industrie verschiedene Fahrzeuge an die damalige Tschechoslowakei geliefert. Anlass dafür waren die nordischen Ski-Weltmeisterschaften 1970, für welche der Ort Strbske Pleso auf Vordermann gebracht werden musste. So auch die Bahn. Und weil 1968 die Sowjetunion dem Prager Frühling ein brüskes Ende gesetzt hat, war es zu dieser Zeit kein Thema, diese Fahrzeuglieferung in die Tschechoslowakei zu kommunizieren – die Kritik am Osthandel wäre sicher sofort gefolgt. In einem älteren Bericht der NZZ kann man diesen Zeitgeist nachlesen. Die im Artikel beschriebenen Fahrzeuge wurden letzten Jahr abgelöst – durch solche, in welchem wir nun Platz nahmen.

Überbleibsel der nordischen FIS-Ski-WM von 1970
Erinnerung an die nordischen FIS-Weltmeisterschaften von 1970

Nach Ankunft in Strbske Pleso haben wir eine Wanderung um den See gemacht, der sich oberhalb des Dorfes befindet. Keine grosse Wanderung, in einer Stunde hat man die Seeumrundung geschafft. Wir staunen über die schreckliche Architektur und probieren, bei jedem Foto vom See den Bildwinkel so zu wählen, dass kein Haus drauf ist.

Architektur aus dem ehemaligen Ostblock
Ostblock-Architektur

Die Gegend hier oben ist wunderschön und erinnert natürlich an die Alpen. Wir befinden uns nun auf knapp 1400 müM. Von den Temperaturen her schwierig – Jacke anziehen, ausziehen, anziehen, ausziehen und so weiter…

Unterwegs am Strbske Pleso
Rund um den See bei Strbske Pleso

Um 12:16 Uhr fahren wir von Strbske Pleso mit der Schmalspurbahn Richtung Osten. Auch heute mussten wir wegen Bauarbeiten auf einen Bus umsteigen, da die Strecke bis 13:00 Uhr wegen Bauarbeiten gesperrt ist. Der Bus brachte uns nach Stary Smokovec, dann ging’s wieder mit der Bahn nach Tatranska Lomnica. Mittagshalt. Die Pizzeria La Famiglia servierte uns Pizza und Bier und wir waren gestärkt, um noch die restlichen Strecken auf diesem Schmalspurnetz abzufahren. Spoiler: Am Schluss sind wir wieder in Poprad-Tatry angekommen 🙂

Umsteigen in Stary Smokovec
Umsteigen in Stary Smokovec

Das Nachtessen gab’s in einem Lokal in der „Innenstadt“. Poprad hat kein eigentliches Zentrum, ausser Shopping Centres. Eine Einkaufsstrasse haben wir gesehen, aber die wirkte nicht so einladend. Google hat uns dieses Restaurant vorgeschlagen und es war für einen Salat oder einen Burger durchaus ok.

Der Rückmarsch zu unserem Hotel am Bahnhof verlief durch ein quasi verlassenes Poprad. Wurde die Stadt evakuiert?

Zurück in Poprad-Tatry
Statistik 6.5.2024
Bahn86 km
Bus10 km

Kommentar verfassen

Deine E-Mail-Adresse wird nicht veröffentlicht. Erforderliche Felder sind mit * markiert