Das Wetter ist heute besser als gestern. So gut, dass wir nach dem Check-out sogar ohne Jacke ans Donauufer gehen. Wir sehen die Flusskreuzfahrtschiffe, welche in Regensburg angelegt haben. Die Schweizerische Viking Cruise ist vertreten, aber auch andere. Viking bietet Kreuzfahrten von Amsterdam nach Bukarest an, also quasi von der Nordsee bis zum Schwarzen Meer. Drei Wochen mitten durch Europa – crazy…
Die Schiffe der lokalen Donau-Schifffahrt wirken gegen die grossen Kreuzfahrtschiffe wie kleine Boote – aber sind natürlich auch gross. Um 11:00 Uhr wäre eine Apfelstrudelfahrt auf dem Programm. Wollen wir? Nein, wir wollen nochmals in die Altstadt von Regensburg – dieses Mal bei schönem Wetter.
Wir kommen am Dackelmuseum vorbei (ja, sowas gibt es!), an einem Hutmacher, bei Juwelieren und Lederfachgeschäften.
Am frühen Nachmittag besuchen wir das Museum „Haus der Bayerischen Geschichte“. In der Dauerausstellung wird die Geschichte Bayern vom 19. bis 21. Jahrhundert aufgezeigt. Im Foyer gab es eine Foto-Ausstellung „Die Menschen im Bayerischen Wald 1900 – 1950“ welche das frühere Leben „auf dem Land“ aufzeigt.
Speziell interessierte uns die Ausstellung „Ois anders: Grossprojekte in Bayern 1945 – 2020“ startet in den Trümmern des 2. Weltkriegs und beleuchtet der Wandel von Bayern vom ländlichen Bundesland zum technischen Bundesland. Der Wandel geschah unter Anderem mit Grossprojekten, welche teilweise trotz grossem Widerstand der lokalen Bevölkerung durchgedrückt wurde.
Der Bau des Main-Donau-Kanals erforderte grosse Einschnitte in die Natur. Mit dem Bau wollte man unter Anderem Kohle vom Ruhrgebiet schneller nach Bayern transportieren. Bis der Bau jedoch vollendet war, hat sich die Technik gewandelt und neu kommt die Energie (Oel) mittels Pipeline zu den Industriellen Verbrauchern. Der Kanal ist mit seinen vielen Staustufen heute so ineffizient, dass viele Schiffe die km-mässig längere aber zeitmässig kürzere Route via Gibraltar wählen. Der Main-Donau-Kanal wird heute mehrheitlich nur noch für Flusskreuzfahrten verwendet…
Irgendwann war genug Museum für heute und wir spazierten zurück zum Hotel, wo wir unser Auto in der Einstellhalle abholten und in Richtung Marktredwitz – unserem heutigen Etappenziel – fuhren. Die Fahrt führte uns in Richtung Nord-Osten auf der A93. Die Fahrt dauerte rund 1,5 Stunden, 2x Stau inklusive.
Marktredwitz hat eine bescheidene Altstadt mit einem hübschen Rathaus und nahezu keiner Gastronomie.
Bemerkenswert ist die Ausstellung „Alltagsmenschen“, bei welcher in der Stadt lebensgrosse Figuren verteilt sind.
Wir haben nicht viel Zeit im Zentrum von Marktredwitz verbracht sondern sind schon bald in unser Hotel ausserhalb des Zentrums gefahren.