Heute verbringen wir den Tag „sur place“. Nach einem gemütlichen Start in den Tag und einem leckeren Frühstück hängen wir noch etwas ab. Dann aber fertig Müssiggang und ab zu Kieser zum Training. Macht Spass und tut gut. In bekannter Manier ist – natürlich mit Ausnahme der Location – alles same, same wie in Bern. Das gezielte Recken, Strecken und Anstrengen tut uns gut.
Nachdem wir unsere Trainingsklamotten ins Zimmer zurück gebracht haben, machen wir uns auf in die Stadt und gönnen uns bei der Eiskrämerei auf der Krämerbrücke eine Kugel Eis (Martin Blutorange, ich Salz-Karamell). Der Eisladen der Goldhelm Schokoladen Manufaktur hat hier in Erfurt „Gelateria di Berna Status“. Wir setzen uns in der Nähe einer Gera-Furt auf eine Mauer, geniessen unser Eis und beobachten das muntere Treiben entlang des Wasserlaufs.
Danach schlendern wir durch die wirklich bezaubernden Gassen der Altstadt und gehen ab und zu in ein Lädchen.
Punkt 16.00 Uhr sitzen wir im Stadtrundfahrten-Tram und lassen uns die nächsten 1 1/2 Stunden durch die Stadt fahren. Die sehr interessanten und fundierten Ausführungen des „Tram-Begleiters“ machen diese Führung zu einem tollen Erlebnis. Er hat viel über die Geschichte (Stasi-Gefängnis), Gewerbe (Gärtnerei Ernst Benary, Schuh-Fabrik Eduard Lingel, die in der DDR-Epoche zum VEB Paul Schäfer umgewandelt), das Handwerk (Blaumachen, Erfurt blau), aktuelle Geschehnisse (ein Hotel ums andere wird gebaut), Natur (ega Park) und Sport (Gunda Niemann Stirnemann Eishalle) zu erzählen gewusst. Wirklich eine super Art, um eine Stadt kennenzulernen. Ist halt auch nur möglich, wenn eine Stadt ein gut ausgebautes öV- bzw. Strassenbahn-Netz hat. Und gemäss Aussage unseres Guides ist dies in Erfurt auch nur deshalb der Fall, weil in DDR-Zeit nur wenige ein Auto hatten und auf den öV angewiesen waren, um zur Arbeit zu gelangen.
Nach der Fahrt im sehr warmen Tatratram sind wir gekocht. Wir kehren auf die Krämerbrücke zurück und ich besuche noch die Qnik Papeterie, die Papierprodukte „voller Farbe, Freude und Leichtigkeit“ produziert. So hübsch und sympathisch. Da kaufe ich mir dann auch gleich noch goldene Puffbohnen (proteinreiche, gut sättigende Bohne), die in der Umgangssprache auch „Saubohne“ gennant wird und als Erfurter Puffbohne zur Gartenstadt Erfurt gehört.
Danach treibt uns ein Hüngerchen zum Blockhaus-Restaurant, wo wir uns was Feines zu essen gönnen und vor allem den grossen Durst löschen.
Was für ein wunderschöner Sommer-Tag.