Nach dem Check-out aus dem „Kreml“ machen wir uns zu Fuss auf den Weg zum Schlossberg Wernigerode, von wo aus man eine tolle Aussicht ins Umland hat. Wir erfahren, dass in diesem Schloss der Film „Das kleine Gespenst“ nach dem Buch von Othmar Preussler gedreht worden ist. Auf einen Schlossbesuch verzichten wir.
Für uns geht‘s wieder runter in die Stadt, wo ich uns noch einen kleinen Herrenhuter-Licht-Stern kaufe – in vier Monaten ist Weihnachten 2024 bereits durch. Danach fahren wir nach Blankenburg (von dort kommt das Mineralwasser, das uns in den vergangenen Tagen den Durst gelöscht hat). Wir haben viel Positives von diesem Städtchen gehört. Aber grosse Enttäuschung. Die Altstadt weist einen derart grossen Leerstand von Wohnungen und Geschäften auf, dass wir da nicht lange verweilen mögen. Als wir im EDEKA noch Wasser kaufen wollen, stockt uns der Atem. Rund ein Drittel der Regale sind leer. Aktive Sortimentsverkleinerung und Produkte-Engpässe (z.B. beim WC-Papier), wie wir sie nur aus der ersten Lock down-Zeit kennen. Ein schreckliches Bild. Möglicherweise folgt auch hier bald die Schliessung.
Wir beschliessen, direkt nach Braunschweig weiter zu fahren, stellen während der Fahrt aber fest, dass Wolfenbüttel noch einen Abstecher Wert sein könnte.
Tatsächlich begeistert uns die hübsche Kreisstadt mit ihren wunderschönen Gebäuden, insbesondere dem Schloss, der gemütlichen Fussgängerzone, dem „Kleinen Venedig“ entlang der Oker (oftmals in Kreuzworträtseln als „Nebenfluss der Aller“ erfragt) und natürlich den leckeren Torten, die wir im Café der Wolfenbütteler Tortenkultur bei den Krämerbuden geniessen. So, aber jetzt auf nach Braunschweig, das nur wenige Kilometer von Wolfenbüttel entfernt liegt.
Zügig finden und beziehen wir unser Hotel (Best Western Hotel Stadpalais, Zimmer 132). Aufgrund von Personalmangel werden wir morgen in einem anderen Best Western Hotel frühstücken. Tja, is so.
Wir ruhen uns etwas aus, schreiben Tagebuch und machen uns dann auf den Weg in die Innenstadt. In der Fussgängerzone essen wir im Restaurant „Eat Grill & Bar“ mega gut (Martin einen Italian Burger, ich Teryaki Lachs mit Kräuterstampf). Super Bedienung – coole Location – feines Essen. Einfach nur toll.
Beim Eindunkeln machen wir uns auf den Weg zur Oker, wo wir einen Teil des Lichtparcours ablaufen wollen. Wir haben durch die Nordtour-Sendung auf NDR von diesem Nacht-Spektakel erfahren. Der Bericht hat uns so begeistert, dass wir Braunschweig unbedingt in unseren Ferien besuchen wollten. Es kommt dann aber etwas anders. Wir wandeln im Dunkeln auf sehr leeren Strassen und fühlen uns bedingt wohl. Zudem sind die einzelnen Licht-Installationen recht weit auseinander aufgestellt, was jeweils zu längeren Fussmärschen führt. Ernüchtert brechen wir die Übung ab (wir schauen uns die Quallen, die über der Oker schweben an) und ziehen es vor, ins Hotel zurück zu kehren.
Hier erwartet uns ein nächstes Spektakel: Rückspiel von YB gegen Galatasaray in der Türkei. Martin schaut sich das Spiel ein paar Minuten lang an, dann ist auch hier fertig. Das Nervenkostüm lässt das Weiterverfolgen des Spiels nach dem annullierten Gala-Tor nicht zu. Dann das wichtige YB-Tooooooor zum 0 – 1, iPad wieder an, weitere zehn Minuten mitfiebern und dann ist es geschafft: YB hat sich für die Champions League qualifiziert. So cool.