Das erste Mal in diesen Ferien hatten wir Regen. Den ganzen Morgen regnete es, sodass wir erst gegen Mittag unser Zimmer verliessen, als das Wetter wieder besser wurde.
Unser erstes Ziel ist Rainforest Chocolade. Heidrun und Hans haben sich auf die Produktion von Schokolade spezialisiert. Die Kakaobohnen erhalten sie direkt aus Fiji und sie produzieren hier die Schokolade. Die Bohnen werden fair bezahlt und sind ohne Kinder-Sklavenarbeit abgelesen und bearbeitet. Wir sind aber nicht wegen der Schokolade in diesem Geschäft, sondern weil wir – inspiriert durch diesen Bericht auf N3- die Gegenstände der Künstlerin Jessica Felby anschauen wollen. Sie kauft Fisch und bevor sie ihn isst, macht sie ein Bild daraus mit der Fischdruck-Technik, die in Japan entwickelt wurde, um den Fang zu dokumentieren. Im Rainforest kauften wir ein Servierbrett mit einem Fisch drauf, ein bisschen Schokolade, ein Holzschneidebrett in der Form von Bornholm und Vanille. Heidrun war sehr gesprächig und hat uns die Schokoladenproduktion erklärt und gesagt, dass sie an Ostern seit zwei Jahren an der Fair-Trade-Schoggimesse in Zürich ausstellen.
In der Diskussion mit Heidrun kamen wir auch auf die Situation auf der Welt zu sprechen. Und über die Drohnen, die von Russland aus nach Polen geschickt wurden und dort abgestürzt sind. Heidrun erwähnte, dass der Krieg nun recht nah sein, nur 300 km von Bornholm entfernt. Und tatsächlich: Internetrecherchen ergaben, dass es tatsächlich nur 258 km von Nexø bis Danzig sind… Bornholm ist sowieso in den letzten Monaten immer im Brennpunkt, ob gewollt oder nicht. Die beiden Nordstream-Leitungen von Russland nach Deutschland gehen unterhalb der Südspitze Bornholms durch (und die undichten Leitungen beeinträchtigen den Fischfang – es hat fast keine Fische mehr rund um Bornholm), die russische Schattenflotte fährt mit Oel rund um Bornholm um den Atlantik zu erreichen. Wir haben schon zwei Mal sehr tief fliegende Nato-Jets gesehen – hier ist man wirklich mittendrin.
Wir verliessen den Regenwald und fuhren nach Rønne, dem Hauptort von Bornholm.
Auf Bornholm hat es 5 Verkehrsampeln, alle befinden sich in Rønne. Und für die Fussgänger hat es nicht einfach das rote und grüne Fussgängermännchen, sondern die Silhouette des Trolls Krølle-Bølle, dem Wahrzeichen Bornholms. Natürlich mussten wir uns diese „Sehenswürdigkeit“ reinziehen…
Auf dem Hauptplatz in einem Café stärkten wir uns und machten einen Bummel in der Stadt bevor wir wieder Richtung unserem Hotel fuhren.
Mittlerweile ist das Wetter richtig schön geworden und wir fuhren nochmals an den Dueodde-Strand und liessen es uns nochmals gut gehen – der Wind pfiff durch die Haare und wir waren fast alleine dort.
Den Tag liessen wir bei einem zNacht in Sørens Wærtshus ausklingen.



