Südwärts – also Richtung „nach Hause“. Wir hatten eine Traum-Woche auf Bornholm! Nicht nur in Bezug auf das Wetter, sondern weil wir uns wirklich entspannen konnten. Dank der Grösse der Insel kommt man gar nicht erst auf die Idee, ein riesiges Programm zu absolvieren.
Nach dem Check out, und nachdem wir alles im Auto verstaut hatten, fuhren wir wieder einmal nach Svaneke. Wir waren vor ein paar Tagen bereits dort in der Bäckerei und nebst den Zimtschnecken haben sie dort auch das feine dänische Ruchbrot, welches mit Sauerteig hergestellt wird. Dieses wollten wir heute kaufen, damit wir am Sonntag zu Hause einen würdigen Züpfe-Ersatz auf dem Frühstückstisch haben.
Wir parkieren unser Auto leicht ausserhalb des Zentrums und statten dem Wasserturm von Svaneke einen Besuch ab. Sind wir nun schon so verzweifelt, dass wir Wassertürme besuchen?
Nein.
Dieser Wasserturm ist jedoch sehr speziell:
Der Bau erinnert nur entfernt an einen Wasserturm, es könnte auch ein Glockenturm einer Kirche sein. Speziell ist, dass Jørn Oberg Utzon (* 9. April 1918 in Kopenhagen; † 29. November 2008 in Helsingør) als Architekt diesen Wasserturm entworfen hat. Der Turm wurde im November 1952 fertiggestellt und der wunderschöne Wasserturm vom damals noch jungen Architekten Jørn Utzon entworfen, der Ende der 1950er-Jahre das Opernhaus in Sydney entwarf. Inspiriert von mittelalterlichen Seezeichen und Navigationshilfen an Land für Seefahrer, steht der Turm auf drei Beinen, mit einer aufführenden Wendeltreppe in der Mitte. 1990 wurde der Wasserturm ausser Betrieb genommen, steht heute jedoch unter Denkmalschutz.
Am 2. August 2004 begann Dänemarks Nationalbank mit der Ausgabe von acht verschiedenen Sondermünzen mit dem Thema Türme. Den Anfang machte der Wasserturm von Svaneke als Rückseitenmotiv einer 20-Kronen-Münze. Diese sind normales Zahlungsmittel und auch heute kann man noch auf eine solche Münze im Wechselgeld stossen.
Nach diesem architektonischen Highlight bestaunten wir, die Svaneke Stubmølle, eine Mühle, welche sich in der Nähe befand – also ein Sprung zurück in der architektonischen Geschichte.
Gegenüber der Mühle hatte es eine Neubausiedlung und ein Reiheneinfamilienhaus war noch zum Verkauf ausgeschrieben. 4’395’000 DKK (CHF 550’000) für 113 m², aber neben einer Hauptstrasse und keine direkte Sicht aufs Meer… Ich glaube, wir lassen es sein.

Dann gingen wir noch die Hygge-Vibes im Städtchen Svaneke aufsaugen und kauften unser Brot (und zwei Zimtschnecken). Die Zeit rückte heran und wir mussten Richtung Rønne aufbrechen, damit wir die Fähre noch erreichen konnten.
Rückgabe des Autos war wiederum am Flughafen, aber der Schalter von Europcar war nicht bedient. „Unser Schalter ist nur bei Ankünften und Abflügen geöffnet“ hiess es. Dann werfen wir den Schlüssel und den Vertrag einfach in den Briefkasten und hoffen, dass die Europcarleute nicht noch irgendeinen Schaden am Auto finden, den sie in Rechnung stellen können.
Mit dem Stadtbus ging’s anschliessend zum Hafen, wo wir reichlich Zeit hatten bis zur Abfahrt der Fähre nach Ystad.
Fähren sind High-tech-Dinger und schon nur bei der der Einfahrt in den Hafen dem Schiff zuzuschauen macht Spass. Die Präzision, mit der dieses Metall in den Hafen gezirkelt wird, ist erstaunlich.
Die Abfahrt der Fähre in Rønne war pünktlich, 1h 20 später waren wir in Ystad, was für die 72 km auf der Ostsee eine Durchschnittsgeschwindigkeit von 54 km/h ergibt!
In Ystad stiegen wir auf den KOMBARDO EXPRESSEN um. Dies ist ein Doppelstöckerbus, der die Verbindung Ystad – Kopenhagen auf der Strasse anbietet. Wir haben uns dieses Mal für den Bus entschieden, da dieser die Rückreise ohne umsteigen anbietet und schneller ist als der Zug. Als Option haben wir die Plätze oben ganz vorne gebucht, sodass wir die Fahrt über die Öresundsbron, die Öresundbrücke zwischen Malmö und Kopenhagen, aus nächster Nähe geniessen konnten.
Wir stiegen am Flughafen aus dem Bus aus, gaben unser Gepäck ab und warteten auf den Rückflug. Swiss powered by Baltic Air brachte uns nach Zürich Flughafen, die SBB nach Bern.
Bornholm ist die Insel mit den meisten Sonnenstunden Dänemarks. Das hat sie bewiesen. Die Insel lädt aber auch zum entdecken und zum geniessen ein. Das haben wir gemacht und konnten uns wunderbar erholen! Danke Bornholm!





