Montag, 10. August 2009: Wir orientieren uns an Baedeckers Buch

Die Fähre "Ammonia", die letzte Eisenbahnfähre, die noch mit Dampf betrieben werden kannHeute geht’s nach Rjukan (Baedecker S. 370).Wir fahren zuerst zur Touristinfo, wo wir uns gut über die Sehenswürdigkeiten der Region erkunden können. Unser erklärtes Ziel ist die Gaustatoppen Bahn (zuerst mit einem Bähnchen in den Berg hinein und von dort auf den Gaustatoppen selbst fahren). Doch daraus wird nichts. Die Bahn ist im Moment der Öffentlichkeit nicht zugänglich. Das gilt auch für uns. Auf der Suche nach der Gaustatoppen-Bahn sind wir auch in Mael vorbeigekommen. Dort liegt die DF Ammonia, mit welcher von der nahegelegenen Salpeterfabrik hergestellte Güter bzw. Rohmaterial dorthin geführt worden sind. Das ganze ist sehr geschichtsträchtig.

Rjukan machte uns zuerst einen recht einfachen, von der Salpeter- und Wasserkraftproduktion geprägten Eindruck. Doch beim genaueren Hinblick wird einem bewusst, dass hier sowohl von der wirtschaftlichen wie auch der geschichtlichen Seite (Rolle bzw. Bedeutung im Zweiten Weltkrieg) grosse Bedeutung ausgeht. Diese geschichtliche Prägung wird einem erst bei einer vertieften Auseinandersetzung bewusst. Wir fahren auf einem engen Strässchen über den Gaustatoppen, geniessen die schöne Landschaft und kommen anschliessend in den Ort Sauland. Dort starten wir einen Versuch, um zu neuen Kronen zu kommen. Das Leben in Norwegen ist wirklich sehr geldraubend. Aber der Bankomat ist out of order. Also gehen wir unser Auto auftanken. Das geht aber auch nicht, denn aufgrund eines Stromausfalles kann der Benzinbezug nur bar bezahlt werden nicht aber mit Kreditkarte. Gut dann halt auch das nicht. Stabkirche HeddalWir entscheiden uns, die Reise weiter ostwärts zu führen und die Stabkirche in Heddal zu besuchen (Baedecker S. 372).Stabkirche Heddal

Diese Säulen-Stabkirche mit ihrem auffallenden dreistufigen Dach gilt als ein Meisterwerk der Holzbaukunst. Und ein Meisterwerk ist diese Kirche, die heute noch als Kirche der Gemeinde Heddal genutzt wird, allemal. In Notodden beziehen wir dann Geld, gehen ins Coop einkaufen und tanken. Danach machen wir uns auf den Weg zurück Richtung Rjukan. Fahren dafür aber noch beim zweiten Dampfschiff auf dem Tinnsjösee vorbei, der DV Sturegut. Die StoregutDiese ist rein optisch besser im Schuss. Martin fotografiert noch die herumstehenden alten Eisenbahnwaggons und ich suche im See nach schönen Steinen. Dann Fahrt nach Rjukan, wo wir noch dem Bahnhof (100 Jahre Rjukan-Bahn Jubiläum) einen Besuch abstatten und dann in der Nähe etwas essen. In der Hoffnung, noch etwas an Tieren zu sehen, fahren wir ruhig aber scharf beobachtend zu unserem Hotel zurück. Aber diesmal bewahrheitet es sich nicht, dass derjenige findet, der sucht. Es kommt uns nichts vor die Linse. Müde steigen wir in die Federn. In unserem Hotel wurde an diesem Abend den holländischen Reisegruppe-Gästen der Film „Helden der Telemark“ zum besten gegeben. Ein Film, der in der Zeit des Zweiten Weltkrieges handelt, und zeigt, wie die deutschen Besatzer sabotiert worden sind. Auf dem Infoblatt zur Region vom Touristoffice lesen wir, dass die Kirche von Mael ab 1965 auch von der Gemeinde Rjukan als Gemeindekirche genutzt werden musste, da bei den Dreharbeiten zum Film „Helden der Telemark“ die dortige Kirche in Flammen aufging.

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