Mittwoch, 24. April 2024: Ein laaaaaanger Mittwoch (der Tag hat 27 Stunden)

Kurz vor 4 Uhr in der Früh werde ich wach und um 04.10 Uhr klingelt dann auch der Wecker. Wir kriechen aus dem Bett und machen uns abreisefertig. Auf 05.30 Uhr haben wir ein Taxi bestellt, das uns zum Flughafen Incheon bringt. Es regnet in Strömen. Wirklich in Strömen. Wir haben‘s mit Incheon mit einem eigentlich sehr modernen Flughafen zu tun (z.B. separater Check-In-Bereich für Business/First-Reisende, Magnet-Schwebe-Bahn zwischen Terminal 1 und 2 etc.) aber der Taxi-Sektor verfügt nur partiell über einen Unterstand. Wir treffen natürlich im ungedeckten Teil ein. Schnell bringen wir uns und unser Gepäck ins Trockene und sind jetzt richtig wach. Wir checken ein, wickeln Security Check und Passkontrolle ab und suchen noch kurz die Aseana Lounge auf und dann geht‘s auch schon los und wir fliegen von Seoul nach Peking.

Wohnsilos beim Anflug auf Peking
Viele hohe Häuser für viele Menschen: Anflug auf Peking

Pünktliche Ankunft, Abwicklung Transit-Prozedere und dann warten, bis wir uns um 12.55 Uhr China-Zeit beim Gate einfinden müssen. Das Pre-Boarding Prozedere hält eine Gruppe von Mitarbeitenden über eine längere Zeit beschäftigt. Rund eine Stunde später sitzen wir auf unseren Sitzen 2K und 2H des Lufthansa Flugs LH723. Wir werden verwöhnt und geniessen den Aufenthalt an Bord (kulinarische Köstlichkeiten, Entertainment-Optionen [schaue mir die Filme „Sophia, der Tod und ich“ und „Das Beste kommt noch!“ an] und auch ein wenig schlafen). Kurz vor halb acht abends treffen wir in München ein.

Willkommen in Bayern
Wieder zurück in Europa

Wir sind nun rund 22 Stunden „auf den Beinen“. Und die Reise geht jetzt noch weiter mit Tagesziel Budapest.

Martin hat an seinem Platz die geographische Übersichtskarte mit der Flugroute eingeblendet. Auf der Karte erscheinen während des Flugs Ländernamen wie Afghanistan, Aserbaidschan, Kasachstan, Tadschikistan, Syrien, Israel und weitere. Ebenfalls vermerkt ist die Distanz zu konkreten Städten. Da tauchen Namen wie wie Aleppo, Kabul, Baku, Beirut und weitere auf. Nicht zu sprechen von Russland und der Ukraine. Wir sitzen in der Lufthansa Maschine Businessclass nach einer tollen Reise und kehren in die Schweiz zurück und unter uns sind Menschen, die willkürlich Gewalt und somit Macht ausüben und damit einhergehend Menschen, die leiden, sich um ihr Leben und diejenigen ihrer Familien Sorgen machen müssen. Das ist unsere Welt.

Mir kommt unweigerlich ein Text aus dem Buch (4000 Wochen von Oliver Burkeman), das ich in den Ferien am Lesen bin, in den Sinn. Burkeman zitiert Simon de Beauvoir wie folgt:

„Wie ein Kind, das sich seiner eigenen Identität bewusst wird, bin ich erstaunt, dass ich mich hier und in diesem Augenblick befinde, mitten in diesem Leben und nicht in einem anderen. Welcher Zufall hat dies bewirkt?“

Einmal mehr verspüren wir eine grosse Dankbarkeit für unser Leben, dass wir gesund sind, für das was wir in unseren Ferien und generell auf unseren Reisen erleben dürfen und unser Zusammensein.

Der Aufenthalt in München ist kurz. Wir fühlen uns noch recht fit, verlieren dieses Gefühl dann aber während des Flugs nach Budapest. Drum sind wir beide froh, als wir im Hotel Ibis Styles (Zimmer 434) ankommen und uns aufs Ohr hauen können.

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