„Und morgen machen wir einen Ausflug nach Pellworm!“ Diese Aussage machten wir gestern in der totalen Schönwettereuphorie. Aber am Morgen sahen wir, dass es sich wettertechnisch nicht lohnt, die Reise auf diese Nordseeinsel zu unternehmen. So liessen wir es sanft angehen und fuhren stattdessen im Verlaufe des späteren Vormittags in die pulsierende Schleswig-Metropole Flensburg. Wir wählten grösstenteils eine Route abseits der stark befahrenen Strassen (gibt es diese hier überhaupt?) und trafen nach Mittag in Flensburg ein. Flensburg (dänisch und niederdeutsch: Flensborg, nordfriesisch: Flansborj, Flensborag, südjütisch: Flensborre) ist eine kreisfreie Stadt im Norden Schleswig-Holsteins. Nach Kiel und Lübeck ist Flensburg die drittgrösste Stadt des Bundeslandes und die grösste im Landesteil Schleswig.

Wir parkten unser Auto in der Nähe der Einkaufsstrasse bei der katholischen Kirche. Von dort war es etwa noch 200 m zu Fuss bis zum pulsierenden Einkaufsparadies. Dies ist tatsächlich ein Einkaufsparadies, kommen doch viele Dänen nach Flensburg um günstig(er) einzukaufen. Was die Konstanzer mit den Schweizern erleben, erleben hier die Flensburger mit den Dänen (aber noch nicht so schlimm). Beim gestrigen Ausflug nach Friedrichstadt ist aufgefallen, dass sehr viele Angebote auch dänisch angeschrieben sind. Hier ist es so, dass fast alle Schilder und Bezeichnungen zweisprachig sind. Und auch auf der Strasse und in den Geschäften hört man die Leute dänisch sprechen. Vor vielen Jahren war dies noch umgekehrt, dh die Deutschen fuhren nach Dänemark um günstig einzukaufen. Auf diesen „Butterfahrten“ fuhr man organisiert mit Schiffen nach Dänemark, kaufte dort zollfrei ein und führte die Waren nach Deutschland ein. Vor Allem Butter, Zigaretten und Spirituosen konnten so günstiger gekauft werden. Seit 1999 hat die EU was dagegen und solche Fahrten dürfen nicht mehr angeboten werden. Butter kauften wir heute keine. Ganz oben auf unserer Einkaufsliste stand ein Bier, nämlich das lokale Flensburger Bier, welches hier mit einem Bügelverschluss angeboten wird. Wir sahen am Vortag, dass es eine blaue Flasche gibt und eine solche wollten wir kaufen. Schliesslich sieht sie hübsch aus 🙂 Im Edeka konnte ich zwei solche Dinger erstehen. Sie stellten sich als „Radler Bier“ heraus, also ein Panaché.

Natürlich kauften wir nicht nur Bier, sondern auch Kleider (zollfrei 🙂 ). Nachdem wir die schon bezahlte Parkzeit überschritten hatten fuhren wir wieder zurück nach SPO, luden das Auto aus und fuhren wiederum zur Autovermietung, wo wir den Peugeot zurückgaben. Knapp 500 km sind wir in den letzten 3 Tagen gefahren und haben viel gesehen von der Halbinsel Eiderstedt. Wir gingen zu Fuss zurück nach SPO Dorf und kehrten wieder im Am Kamin ein. Ich hatte zum sechsten Mal in Folge einen Fisch und schuf mir damit die Grundlage, im Schwimmen einen Zacken zuzulegen.

Den Fussweg zurück wählten wir grösstenteils über den Deich statt über die Strasse. Wir wollten noch einmal die Nordsee sehen – schliesslich war dies unser letzter Abend. Die Nordsee sahen wir nicht, die hat sich wieder mal davongeebbt. Aber auf der sogenannten Salzwiese, also dem grünen Teil zwischen Deich und Meer, hat sich uns ein halber Zoo präsentiert. Es lohnt sich, den Tierstimmen zu lauschen und ein bisschen ins Grüne zu schauen. Wir sahen, teilweise aus absoluter Nähe, Fasane, Hasen, Enten, Austernfischer und ein Reh. Eine sehr eindrückliche Abschiedsvorstellung, die uns der Naturpark Wattenmeer da geboten hat!

Im Hotel angekommen hiess es zu packen. Nach dem packen gönnten wir uns ein Bier. Nicht irgend ein Bier, nein, natürlich ein Flens 🙂

Plopp – und Prost!