Die Tage hier in Tokio gleichen sich: Die Sonne weckt einem, man fläzt im Bett bis es Zeit für Frühstück ist, und macht sich dann auf die Gasse. Heute hatten wir Karten für den Shibuya Sky. Seit November 2019 lässt sich vom Sky Deck des 230 Meter hohen Shibuya Scramble Squares die bekannte Shibuya-Kreuzung, aber auch auf sehr eindrucksvolle Weise die Millionenmetropole Tokyo von oben bestaunen. Vom 45. und 46. Stockwerk des neuen Wolkenkratzers können Besucher nicht nur ein unendliches Häusermeer bestaunen, sondern erleben auch den Tokyo Skytree, Roppongi, den Tokyo Tower und Shinjuku mal aus einer ganz anderen Perspektive. Bei klarem Wetter hat man mitunter sogar sicht bis zum Fuji. Aber das war heute nicht der Fall… 🙁

Wir fahren also Richtung Shibuya und sind leicht zu früh beim Shibuya Sky und müssen noch einen Moment warten. Wir können vom Parterre (1F = first floor) schon mal in die 14. Etage hoch. Auf diesen Etagen hat es Einkaufsläden – das ganze Haus ist quasi 1/3 ein Shoppingcenter… Als 13:20 herangerückt ist, konnten wir die Zugangsschranke passieren und mit dem Lift in die 45. Etage fahren. Von hier aus hatte man die Möglichkeit, die Shibuya-Kreuzung zu sehen, oder aber mit Rolltreppe/Treppe noch zur 46. Etage zu gehen. Auf dieser Höhe können sich die Besuchenden austoben: Bilder von der Umgebung machen, sich selber fotografieren (in allen Posen…), sich hinlegen und chillen oder auch auf einem Clubsessel Platz nehmen und die Gegend geniessen.

Auch wenn das Wetter nicht super ist, ist die Aussicht toll und es macht Spass, auf diesem Gebäude zu verweilen.

Nach einiger Zeit fahren wir wieder runter auf die 14. Etage, wo wir in einem schönen Geschäft Chopsticks kaufen und uns diese sogar personalisieren lassen – mit unseren Namen in Englischer Sprache und auch auf Japanisch. Ich musste dem Verkäufer unsere Namen aufsagen und er machte aufgrund der Aussprache japanische Schriftzeichen auf sein Papier. In einer Stunde werden wir die Stäbchen dann abholen und haben uns so ein tolles Souvenir unserer Reise erstanden!

Nun ging’s aber zur Katze.

Katze?

Ja, die ist in Shinjuku, einem Stadtteil nördlich von Shibuya, zu Hause. Es ist aber keine lebendige Katze, aber fast: Es ist eine Katze, die auf einem grossen Bildschirm beobachtet werden kann. Aber sie ist nicht einfach nur so auf dem Screen, nein, ist ist so cool animiert, dass ein 3D-Effekt erscheint und man meint, die gigantische Katze ist echt.

Aber warum eine Katze?

Wir kennen die Geschichte des treuen Hundes Hachiko, der auch nach dem Tod seines Herrchens jahrelang täglich am Bahnhof Shibuya auf dieses wartete. Er ist heute als Statue an mehreren Orten in der Stadt verewigt und der Bahnhof Shibuya hat sogar einen eignen Hachiko-Ausgang.

In Ikebukuro hingegen hat es überall Eulen. Als Figuren, Briefkästen, Graffiti und sogar der Form einer kleinen Polizeistation. Wie so oft im Japanischen geht diese Verbindung zwischen Maskottchen und Stadtteil auf ein Wortspiel zurück. Klingt das zweite Schriftzeichen von „Ikebukuro“ (ike und fukuro 池袋) nämlich ähnlich ich was das japanische Wort für Eule fukurō (梟).

Tja, und Shinjuku? Wollte beim Kampf um das beliebteste Tiermaskottchen mitspielen. Deshalb gewann das Post Production House Omnibus Japan den Pitch für die Bespielung des LED-Screens am „Cross Shinjuku Vision“-Gebäude mit der Idee, dort eine niedliche Katze einziehen zu lassen.

Der Begriff „Glückskatze“, auf Englisch „Calico“, beschreibt Tiere mit mehrfarbigen Flecken. In der Regel sind diese ausschließlich weiblich. Nur eine von 3.000 Glückskatzen ist ein Glückskater. Das ist nur möglich, wenn ein seltener Gendefekt auftritt, bei dem die Katze statt zwei (XY), drei (XXY) Chromosomen hat.

Das Tier in Shinjuku soll so einen raren Kater darstellen. Was ihn zusätzlich besonders macht? Ein schwarzer Fleck auf dem linken Hinterlauf, der die Form des Stadtteil Shinjuku hat.

Um ein bisschen japanische Tradition mit ins  Spiel zu bringen, trägt der Kater ein Halsband, das aussieht, als wäre es nach einer klassischen Methode geknöpft und geknotet worden.

Video: Euronews
Calico, 3D-Katze in Shinjuku
Calico war bei unserem Besuch recht aktiv

Nach dem katzenallergiefreien Besuch der Katze ging’s ein paar Strassen weiter, wo uns Godzilla beobachtet hat. Ob Godzilla auch Bewegungen macht, konnten wir nicht feststellen. Bei uns war er „einfach“ da…

Godzilla begrüsst uns
Godzilla begrüsst uns

Nach diesen beiden Tieren ging’s wieder zum Shibuya Sky, wo wir die personalisierten Chopsticks abgeholt haben. Und weil das Food-Angebot so zahlreich ist, haben wir dort auch noch grad zNacht genommen. Heute gingen wir zum Asiaten essen 🙂

Nun regnet es. Wir fahren zu unserem Hotel und richten uns ein für die Nacht.