Als Maui-Besucher muss man die „Road to Hana“ 'gemacht haben' (wie wir Worldtraveller so sagen). Die Strasse befindet sich an der Nordküste Mauis und führt über 80 km, 620 Kurven und 59 Brücken von Paia nach Hana.

Paia

Um 6:00 Uhr wollten wir aus den Federn, um 7:15 schliesslich haben wir mal aus dem Fenster geblinzelt und sind dann aufgestanden. Irgendwann gings frühstückslos dann auf Achse. Breakfast war geplant bei Fabianos, einem Italiener in der Nähe. Wir konnten auch mit drei Anläufen diesen Stern im Gastrohimmel Waileas nicht finden und fuhren weiter Richtung Paia, welches sich nach dem Flughafen an der Nordküste befindet. Paia hat uns gefallen, und zufälligerweise war vor einem Restaurant grad ein Parkplatz frei und so hat uns der Zufall zu Anthony's gebracht. Es war einer dieser Zufälle, die passieren können. Und alles hat gestimmt: die Essensauswahl, der Kaffee, der überhaupt nicht durchgestylte Raum und die Leute, die in diesem Café waren. So auch der ältere Herr mit seinem Hündchen, der für ein Kaffee hier einkehrte. Seine Grossmutter sei aus Zürich, der Grossvater aus Ungarn, er aus Kalifornien und seit 27 Jahren nun hier in Paia. Er sei in der Zigarrenproduktion tätig, seine Firma verpackt die Zigarren für die ABC-Stores, die sich überall auf den Inseln befinden. Und er empfehle uns doch das Shoppingcenter um die Ecke, um was für die Reise nach Hana zu kaufen. Und überhaupt sei es ein Witz, wenn die Vermietfirmen ein Verbot aussprechen, die Fortsetzung der „Road to Hana“ nach Wailea zu befahren. Klar ist es an gewissen Stellen eng, klar hat es 4 Meilen ungeteerte Strecke, aber mit seinem Mini hat er die Strecke schon gemacht und wenn es nicht grad aus Kübeln giesst, dann ist dies für alle machbar. Und wenn man dann einen „flat tyre“ haben sollte, dann hilft einem sicher jemand, dem kann man dann 20 Dollar für die Hilfe geben und die Chose ist geritzt.

Das ist ein Shoppingcenter

Mit so viel Informationen und besten Wünschen – und mit einem wohligen Frühstück im Körper – machten wir uns daran, Tipp Nummer 1, das Shoppingcenter, zu besuchen. Paia ist ein sehr schönes Städtchen, mit wunderbaren alten Holzhäusern, farbig angestrichen, hauptsächlich lokale Firmen beherbergend. Paia ist eine Hippiehochburg. Und tatsächlich findet man auf den zweiten Blick schon gewisse Unterschiede zum Business District in San Francisco. So hat es sehr viele Leute, die das Haar länger tragen als ich. Und die Rastazöpfe daraus machen. Und es hat sehr viele Angebote, um zum inneren Ich zu finden, zum Beispiel mittels Yoga. Und auch das empfohlene Shoppingcenter passt in diesen Lifestyle und bietet glutenfree-organic-locally grown-healthy-kosher-armenian-fresh-delightful Produkte in hoher Qualität an. Und Mana-Foods (Mana heisst übersetzt so was wie übernatürliche Kräfte) ist ein unglaublicher Laden. Nicht so durchgestylt wie ein Aldi, nicht so übersichtlich wie ein Safeway – einfach eng, unübersichtlich, unlogisch – und herzlich! Hier findet man Produkte, die wir auf unseren Reisen so noch nie gesehen haben (Marken, die uns komplett unbekannt sind – also praktisch keine Grosskonzerne, mal von der Lindt-Schoggikollektion abgesehen). Und die Präsentation der Früchte war eine Augenweide. Was für uns haben wir auch gefunden und haben uns an einer Bar gleich selber bedient und ein bisschen Gemüse, Teigwarensalat und einen Wrap (Filo) sowie Getränke eingekauft.

Und dann ging es endlich los auf die Road to Hana.

Die Strasse hat eine Spur pro Richtung, die Brücken und einzelne enge Stellen sind jedoch einspurig befahrbar. Das angegebene Speed Limit ist 15 Meilen, also etwa 25 km/h, wohl um den Touristen Angst zu machen, es hält sich jedoch niemand daran und in der Regel fährt man das Doppelte. An der ganzen Strasse hat es Sehenswürdigkeiten, die man Besichtigen kann: Wasserfälle, Regenwälder, Kirchen oder auch Verpflegungsstände, die Früchte und Bananabread (ein Bananencake) anbieten. So kann man die Strecke individuell schnell hinter sich bringen, je nach Stops die man bis Hana einlegt. Wir haben ein paar Kurzstops gemacht, unter Anderem waren wir am Meer unten und haben dem Wellenschlag zugeschaut. Die Korallenkirche, die wir gerne besichtigt hätten, haben wir jedoch nicht gefunden (auf der Rückfahrt haben wir sie gefunden, aber für nicht besichtigungswürdig betrachtet). Eindrücklich war auf alle Fälle die Fahrt durch den Regenwald: teilweise fährt man einfach an eine grüne Wand und erst kurz vorher macht die Strasse noch einen Rank und führt wieder dem Fels entlang.

Irgendwann konnten wir in einem Dorf 30 Meilen fahren. Dieses Speed Limit wurde vor der Schule jedoch auf 20 Meilen (Mo-Fr 7AM-3PM) reduziert. Als mir ein Auto entgegenkam, welches mir lichthupte, war mir nicht klar, was dies zu bedeuten hat. Vorsorglich reduzierte ich den Speed im 20er auf plusminus 20, was mir der Ärger der mir nachfolgenden Autos einbrachte. Und da sah ich plötzlich den uniformierten Herrn, wie er mit einer Laserpistole auf mich und die folgenden Autos zielte – und keinen Obulus für die Staatskasse einfordern konnte, da alle innerhalb des Speed Limits waren… Vor meinem geistigen Auge stelle ich mir die Fahrer hinter mir vor, wie sie einen unbändigen Willen, mir einen Lei umzuhängen und zu danken, nur knapp zügeln konnten…

Irgendwann sind wir in Hana angekommen. Unscheinbar ist es, dieses Städtchen, und die touristischen Punkte sind knapp gesät. Wir gingen in den Hana Beach Park, sassen dort an einen Picknicktisch und assen den in Paia gekauften Lunch mit Sicht aufs Meer.

Wir haben uns entschieden, nicht die ganze Rundfahrt um die Insel zu machen. Wir bereits angetönt, besteht von seitens des Autovermieters auf dieser Strecke 'unten rum' ein Haftungsausschluss, und die Recherchen im Vorfeld haben unterschiedliches über den Zustand der Strecke zutage gebracht. Wieder die gleiche Strecke zurück zu fahren ist sicher öde, aber so sind wir on the safe side, wie man so schön sagt.

Auch auf der Rückfahrt machten wir einige Stops und genossen die Gegend. Nach Paia gingen wir noch an einen Strand, welcher zwar wunderschön war aber uns hat es irgenwie nicht mehr gluschtet, ins Wasser zu gehen. Besucht haben wir hingegen noch den Sports Authority in Kuhalui und den daneben liegenden Old Navy. So konnten wir wieder einen Beitrag an die US-Wirtschaft leisten.

Noch bevor wir 'zu Hause' angekommen sind, gingen wir bei Monkeypod essen.