Auf der Fahrt zum Frühstück hatten wir heute ein UFO im Lift. Genau, Uli Forte, aktueller Trainer von YB und künftiger Meistertrainer, war im Lift auf der Fahrt in den Fitnessraum. Selbstverständlich machten wir, ganz im Stile eines Elevator Pitchs, eine Matchanalyse mit ihm. Er ärgerte sich immer noch über das erste Gegentor. Das sei eine Standardsituation, die Sparte immer und immer wieder mache, und den Spielern habe man das 2x gesagt und trotzdem haben sie nicht aufgepasst. Aber die kommen ja noch nach Bern, dann zeigen wir denen, wo der Uli der Most holt (ok, das haben wir nicht so in dieser Form gesagt…).

Nach dem Frühstück gingen wir zu Fünft in die Altstadt. Unglaublich, die vielen Touristen in Prag. Leib an Leib ist man teilweise unterwegs. Zuerst schauten wir uns mit rund 1000 Touristen die Astronomische Uhr an. Diese Sehenswürdigkeit dauerte keine zwei Minuten… Dann weiter über die Karlsbrücke. Auch hier ist man nicht alleine. Überall hat‘s auch Maler, die ihre Kunstwerke verkaufen wollen, Musiker die das Publikum befiedeln, und sicher auch Taschendiebe, welche hier eine ideale Plattform finden.

Im Anschluss an die Karlsbrücke ging‘s rauf zur Prager Burg, wo früher die Böhmischen Könige zu Hause waren. Dem happigen Aufstieg ist es zu verdanken, dass es hier nicht sooo viele Touris hat, aber immer noch genug. Bei einem besonders netten, historischen Gässchen muss man Eintritt bezahlen. Rund CHF 10.– bezahlt man um das Goldmachergässchen zu sehen. So wird das Goldmachergässchen zum Geldmachergässchen – aber hübsch ist es alleweil. Übrigens schafft es diese Sehenswürdigkeit auf Platz 2 auf der Liste der „Touristenfallen in Prag“.

Nach der Burgbesichtigung gings wieder runter in die Altstadt. Um 14:30 hatten wir eine Tour „Kommunismus und Atombunker“ gebucht. Ein junger Herr führte uns durch das Zentrum und erzählte uns, wie es „damals“ so war. Es waren interessante und berührende Geschichten, die die Unterdrückung des Volkes durch den Kommunismus geschildert haben. Auch der Kampf um die Freiheit, die 1968er-Unruhen, Svoboda, Dubcek, Havel und so weiter waren Themen. Und immer, wenn ich den Namen „Dubcek“ höre, kommt mir ein Sketch von Otto Waalkes in den Sinn:

Nach einem Rundgang durch die Innenstadt gings mit dem Tram in ein Aussenquartier, wo wir einen Atombunker besichtigen konnten. Die ganze Anlage wurde in den 60 Jahren des Bestehens zum Glück nur für eine Übung benützt, und heute zeigt man den Touristen, wie es gewesen wäre – wenn… Ein schrecklicher Gedanke ist es trotzdem.

Der Ausflug in die Geschichte machte müde und wir gingen zurück ins Hotel. Einzelne schliefen, oder gingen shoppen, wieder andere gönnten sich eine Massage und ich mir eine Tramfahrt. MIt dem 14er bin ich mal einfach so losgefahren und konnte noch weitere Quartiere von Prag sehen.

Kurz vor acht versammelte sich die Reisegruppe wieder und wir liessen uns mit dem Taxi ins Restaurant SaSaZu befördern. Dieses Lokal beschreibt sich selber als Alchemie der Geschmäcker, Farben, Geräusche, Begeisterung und Design. Das Ganze basiert auf asiatischem Essen und nennt die fünf Techniken der asiatischen Küche als Basis: Sambal, Otak Otak, Flame, Roti und Tai Tai Grill. Spezielles Lokal, spezielles Essen und wirklich ein guter Tipp von Roland, der diesem Lokal bei all seinen Prag-Aufenthalten einen Besuch abstattet. Auch mir hat es geschmeckt, obwohl ich auf Grund der Speisekarte eigentlich nie so genau wusste, was ich erhalte… Highlights für mich waren, dass man nach dem Essen am Tisch wahlweise eine Hände- oder Nackenmassage erhielt. Und mit der Rechnung gab es ein Döschen „Breathe Freshness“.

Nach diesem kulinarischen Exkurs teilte sich die Gruppe auf. Eine Gruppe ging zu Bett, ich schloss mich der Party-Gruppe an. Die Musicbar Lucerna war unser Ziel, denn diese hatte eine 80ies-Night auf dem Programm. Uns gefiel es dort, denn die Musik war toll, und man konnte auch noch das dazu passende Musikvideo sehen. Auch die Getränke waren günstig, so dass wir es recht lange in diesem Lokal aushielten. Aber nein, den Sonnenaufgang sahen wir nicht…