Heute war um halb neun Treffpunkt bei der Lobby, danach ging’s zum bekannten „Las Vegas Sign„, welches im Süden des Strips steht. Dieses Logo findet sich anschliessend auch auf vielen Souvenirartikeln wieder und als Fotosujet ist dies natürlich begehrt. Schliesslich will man im Fotoalbum zeigen, wo man gewesen ist. Der frühe Vogel fängt den Wurm, aber wir waren nicht alleine. Die Warteschlange vor dem Foto-Objekt der Begierde war schon recht lang und wir reihten uns hinten an. Die verantwortliche Person vor Ort sorgte aber dafür, dass das Ganze recht strukturiert über die Bühne ging. Vors Sign stehen, fotografieren lassen und die nächsten bitte. Alternativ hilft einem auch die verantwortliche Person vor Ort, indem sie die Fotos schiesst – gegen ein kleines Trinkgeld natürlich…

Der nächste Tagesfixpunkt war Shopping: dieses Mal im Premium Designer Outlet Nord. Dieses befindet sich zwischen den Casinos am Strip und der Downtown. Es ist kein Shopping-Center im herkömmlichen Sinn, sondern ein Dorf mit einstöckigen Gebäuden, in welchen sich Läden befinden. Die halbe Design-Welt war hier versammelt und hat somit ausgiebig Gelegenheit geboten, was einzukaufen. Einige Dollars später sind wir wieder zurück ins Hotel. Ich wollte doch unbedingt noch gambeln und $$ verdienen… Bettina kam auch mit ins Aria und probierte ihr Glück an den Spielautomaten, ich ging weiter ins Monte Carlo und fand einen Tisch, wo man mit nur 10$ Grundeinsatz Black Jack spielen konnte.

Hotel Vdara

Ich vergnügte mich den ganzen Nachmittag am gleichen Tisch, erfuhr von den Mitspielern einen Auszug aus ihrer Lebensgeschichte (#1: Mutter und Tochter aus Wisconsin, Tochter geschieden. Ihr Ex hiess Urfer, ein Schweizer Name. Mutter ergänzt, dass der Vorname ihres Ex „Asshole“ sei. #2: 75 jährig, auf Honeymoon. Hat gestern zum 2. Mal geheiratet. #3: Kanadier, muss in 20 Minuten los, auf seinen Flug nach Vancouver. #4: Der 2m 10 grosse Schwarze, mit dem verkehrt aufgesetzten Baseball-Cap, der nie auch nur eine Mine verzogen hat, ob er nun gewonnen oder verloren hat und nix aus seinem Leben erzählt hat. Als wir beide Black Jack hatten, freuten wir beide uns, er hob den Arm, ich dachte, dass er High Five machen wollte und streckte ihm die Handfläche entgegen – er kam aber mit der Ghetto Faust. Aha, dann muss ich auch die Faust machen (dachte ich). Aha, dann muss ich auch die Handfläche entgegenstrecken (dachte er) und wir machten schon zum zweiten Mal ein Schere – Stein – Papier… Wir mussten laut lachen und das Eis war gebrochen #5: Der Mexikaner, der schon seit dem frühen Morgen spielt und auch noch mit dem damaligen Mindesteinsatz von $5 spielen kann, obschon es mittlerweile ein 10$-Tisch ist. Und der weder english noch rechnen kann, die Dealerin musste ihm immer die Zahlen zusammenzählen (quinze, quatorze). Nur Black Jack erkannte er selbständig…).

Ob ich gewonnen oder verloren habe? „What happens in Las Vegas stays in Las Vegas„.

Kurz vor 18:00 Uhr brachen wir auf zum Venetian, dem Casino mit venezianischem Hintergrund. Man wähnte sich wirklich in Venedig. Nur dass das Wasser im Kanal sauberer ist. Und die Gondoliere gut singen können. Bettina und Stefan kamen auch zum Venetian und wir gingen gemeinsam essen. Die Lokale am Markusplatz (ja, den gibts natürlich auch, einfach ohne Tauben…) hatten entweder längere Wartezeiten oder das Menu schmeckte uns nicht so. Somit gingen wir ins Zeffirino, dem Lokal mit „vue to the Canale Grande“… Das Essen schmeckte ausgezeichnet und der Chef de Service hat Verwandte in Pädrböurn (Muss wohl in Deutschland sein…). Nach dem Essen wurden wir von Bettina und Stefan zu einer Kanalfahrt eingeladen, dies als Teil 2 unseres Geburtstagsgeschenks. Die beiden lösten die Tickets und dann gings los.

Natürlich mussten wir uns zuerst angurten, schliesslich ist so eine Gondelfahrt nicht ganz ungefährlich. Helme mussten wir jedoch keine anziehen. Luca, der süsse Gondoliere, führte uns sicher durch die Kanäle und erklärte uns die Sehenswürdigkeiten. Den Vorschlag „May I sing a song for you“ konnten wir natürlich nicht ablehnen und so sang der in Sizilien aufgewachsene und mit 3 Jahren nach New York ausgewanderte Gondoliere eine wunderbare Arie. Auf der ganzen Fahrt sang er ganze drei Mal mit Inbrunst, und es hat wirklich super getönt. Natürlich ist die Kanalfahrt so was von touristisch, aber es hat eine Menge Spass gemacht. Und der Gesang von Luca war echt bezaubernd. Nach einem Zwischenstopp bei den Wasserspielen beim Bellagio gingen die Bettinas und Stefan ins Hotel. Ich spielte noch eine Stunde an einem sozial nicht so ergiebigen Tisch wie am Nachmittag.

Ob ich gewonnen oder verloren habe? „What happens in Las Vegas stays in Las Vegas“…