Beide schliefen wir gut, in unserer engen Koje. Morgens um zwei erwachten wir beide und hörten, wie im Abteil nebenan eine Frau ihrem Mann die Leviten las. Die Wände sind scheinbar dünn. Trotzdem holte uns der Schlaf wieder ein. Mitten in der Nacht merkte ich noch, wie mit unserem Zug ein Manöver gemacht wird. Ab Basel führt der Zug Wagen nach Hamburg und Amsterdam. Mitten in der Nacht werden dann die Wagen nach Amsterdam einem anderen Zug mitgegeben, dafür werden die Wagen von Paris unserem Zug mitgegeben. Also ein hin- und hermischeln von Wagen und ein Zusammestellen von Zügen mitten in der Nacht. Morgens um halb sieben sind wir erwacht. „Hannover“ war am Bahnhof angeschrieben und so wussten wir, dass es nicht mehr lange bis Hamburg ging. Pünktlich sind wir in der Hansestadt angekommen und konnten uns die Beine en bisschen vertreten.
An der Westspitze der Halbinsel Eiderstedt in Schleswig-Holstein befindet sich das Nordseeheilbad St. Peter-Ording. Direkt an der Meeresküste gelegen, zeichnet sich Sankt Peter-Ording durch sein Seeklima mit einem geringen Anteil an Allergenen aus. Die reine Luft und der 12 km lange und bis zu 2 km breite Strand laden zu erholsamen Spaziergängen ein.
Das Klima von St. Peter-Ording ist praktisch dreigeteilt:
Das „Reizklima“ direkt an der Nordseeküste enthält eine hohe Konzentration an Salzen, Jod und Aerosolen und führt zu einer Stärkung des Immunsystems und lindert Atemwegserkrankungen.
Die anschliessende Dünenzone verringert das Reizklima und weist durch den frischen Seewind einen geringen Gehalt an Pflanzenpollen und sonstigen Allergenen auf.
Als dritte Klimazone kann der ausgedehnte Kiefernwald angesehen werden, der bereits vor über hundert Jahren angepflanzt wurde. Hier ist das Reizklima wie auch die UV-Strahlung noch weiter abgemindert. Gesundheitsfördernd wirken die Harze der Nadelbäume.
Alle drei Zonen sind mit Wanderwegen verschiedener Länge und Schwierigkeitsgrade ausgestattet und können optimal zum Wandern, Nordic Walking und Jogging genutzt werden.
Eine Besonderheit ist die erst in den fünfziger Jahren entdeckte Schwefelsolequelle, die Sankt Peter-Ording neben der Anerkennung als Nordseeheilbad auch noch die Auszeichnung als Schwefelbad einbrachte.
Aufgrund der günstigen Lage wird in St. Peter-Ording das Thema Gesundheit und Wellness seit vielen Jahren gross geschrieben. Aber nicht nur Anwendungen und Therapien werden hier angeboten, sondern auch die unterschiedlichsten Freizeitaktivitäten und Sehenswürdigkeiten sorgen für einen kurzweiligen Aufenthalt. Zudem besitzt St. Peter-Ording eine hervorragende Gastronomie.
Am Ende des Ortes gegen das Meer hin hat es verschiedene Restaurants und dort geniessen wir eine einheimische Spezialität – ein Krabbenbrötchen. Über die Dünenzone führt ein langer Steg zum Strand. Zutritt zu diesem Steg erhält man nur, wenn man die Kurkarte vorzeigt oder € 3 Eintritt bezahlt. Als Hotelgäste haben wir eine Kurkarte und erhalten so „freie Bahn“ zum Wasser. Immer wieder interessant zu sehen, mit welcher Konsequenz in Deutschland solche Regeln durchgesetzt werden. Da hat man keine Chance, sich gratis was zu erschleichen… Und gleich nach dem Eintritt folgt ein Schilderwald, in dem erklärt wird, dass man nicht Rad fahren darf, die Hunde nicht frei laufen lassen darf und, und, und…
Der Steg zum Meer war sehr belebt. Trotzdem hörte man aber die Vögel, sie sich im Grasland zwischen Ort und Strand befanden. Und zwischendurch sah man auch einen Vogel, wie den Rotschenkel, eine Schnepfenart, welcher uns mit seinem Gesang entzückte:
Nach diesem Spaziergang konnten wir unser Zimmer beziehen und wir richteten uns ein. Anschliessend gingen wir wieder ins Zentrum des Ortes, wo wir – erst auf den zweiten Blick – einen tollen Laden entdeckten: Den Nordseebär. In diesem Geschäft kann man Gummibären kaufen, die selber hergestellt wurden und die es in ganz speziellen Geschmacksrichtungen zu kaufen gibt. Vanille-Erdbeer, Ingwer-Chili, Blutorange: das sind Geschmacksrichtungen, die Haribo nicht herstellt… Das Nachtessen gab es heute ein bisschen früher, schliesslich mussten wir ja rechtzeitig vor dem TV sein. Wir wollten die Eisgenossen im WM-Final gegen die Schweden siegen sehen. Obschon SPO keine Insel ist, nannte sich unser Restaurant Die Insel. Das Fischcurry war lecker und das Ambiente in diesem Restaurant toll. Danach gingen wir ins Hotel und schauten Das Eishockey-Finale. Der TV-Sender Sport1 übertrug das Spiel und die Kommentatoren brachten uns hie und da bei der Aussprache der Schweizer Spielernamen zum Schmunzeln. Und da war nicht nur der vermutliche Spanien-Schweizer Filipe Furrer, der nicht richtig ausgesprochen wurde, auch der Bundespräsident wurde kurzerhand zum Üli Maurer…
Leider verloren die Schweizer den Final gegen Schweden. 9 Spiele in Serie gewonnen – dies brachte die Mannschaft sensationell in den Final. Aber dann war gegen die Tre Kronor Schluss. 1:5-Niederlage. Schade, aber trotzdem Chapeau für die Leistung an dieser WM!