Wir erwachen vor dem Wecker-Klingeln und bereiten uns auf die heutige Abreise aus San Francisco vor. Das Wetter scheint recht gut zu sein. Allerdings weniger schön als an den Vortagen. Der Airport Shuttle holt uns wie geplant um 07:15 Uhr beim Hilton ab und bringt uns durch den morgendlichen Verkehr zum Flughafen. Die Route führt zu Beginn noch durch die Innenstadt. Ein letztes Mal entlang der Fishermen's Wharf, vorbei am America's Cup Village und an der Bay Bridge. I'd say: A warm goodbye.

Am Flughafen „procedure as every time“. Einfach mit der Tatsache, dass mehr „self“ jetzt dann nur noch geht, wenn man selbst fliegt. Self checking am bedienten Schalter, wo die Dame zur Sicherheit nur noch die Tags am Gepäck befestigt und noch ein bisschen Verwirrung in Sachen Gepäck-Gewicht schafft. Anschliessend selbstverantwortliches Organisieren der Plastik-Behältnisse für die persönlichen Gegenstände (die sind bei unserer Lane halt gerade mal ausgegangen – who cares … but move on, pleeease …), selbstverantwortliches Durchschieben der Behältnisse, anschliessend bedientes Bodyscanning und weil niemand die leeren Plastik-Behältnisse vom Band nimmt, staut sich die Ware bis in den Scanner rein. Just do it .. it's your job.

Henu. Nach rund 30 Minuten ist auch dieser Programmteil abgewickelt und die Zeit reicht noch für einen Saft und ein Joghurt in der Lounge. Danach beginnt auch schon das Boarding für den Flug nach Kona. Der Flug verläuft abgesehen von kleineren Turbulenzen problemlos. Beim Flugzeug handelt es sich um eine 11-jährige Boeing 757, die noch über kein Bordunterhaltungs-System verfügt. Aber wird sind ja mit Büchern, Zeitschriften und iPad so gut ausgerüstet, dass wir die Zeit gut überbrücken können. Planmässig nach rund 4 Stunden 58 Minuten Flugzeit steuern wir Big Island an. Vom Flugzeug aus gelingt es uns, einen ersten Blick auf den Waikoloa Resort – unser Zuhause in den nächsten sieben Tagen zu erhaschen.

Es ist schon ein wenig wie zurückkehren als wir das Openair-„Empfangsgebäude“ im Flughafen betreten. Es ist wunderbar warm und dank des Lufts doch sehr erträglich. Rasch haben wir unser Gepäck behändigt und schon sitzen wir im Shuttle-Bus zur Avis-Autovermietung. Ein weisser Ford Edge wird uns auf unserer Reise begleiten.

Gepäck verstaut und los geht's – versehen mit guten Essenstipps (Sushi) machen wir uns auf den bekannten Weg Richtung Waikoloa Resort. Sofort stellt sich „unser“ Hawaii-Feeling ein. Die Wärme, die einmalig intensiven Farbkontraste der dunklen Lava-Felder, des türkis-blauen Meeres, des strahlend blauen Himmels und der grünen Streifen der Pflanzenoasen machen sprachlos. Was dieser Anblick auslöst, kann man nicht in Worte fassen. Die Fahrt führt auch vorbei an den Warnschildern „Donkey Crossing“. Irgendwo im steppigen Hinterland soll es wild lebende Esel geben. Allerdings kennen wir niemanden, der ein solches Tier schon einmal gesehen hat und darum stellt sich immer wieder die Frage, ob es diese wild lebenden Esel überhaupt gibt.

Nach ca. einer halben Stunde Fahrt erreichen wir das Resort. Wir erhalten zur Begrüssung je eine Muschelkette umgehängt als wir uns auf den Weg zum Check-In begeben. Und wenn der Mitarbeiter am Empfang noch „Beau“ heisst, kann nichts mehr schief gehen :-). Wir erhalten ein Zimmer-Upgrade „Front Ocean View“ – aber dies leider im Hauptgebäude, wo die Zimmer direkt auf die Pool-Landschaft führen und man irgendwo im Hintergrund das Meer sehen kann. Ein schönes Bild zwar aber halt einfach recht lärmig und badeurlaubsmässig vergleichbar mit einer Hotelanlage in Spanien oder auf Zypern. Da wir zudem zwei King Size Beds anstelle eines Queen Size Bed haben und das Zimmer daher fast nur aus Betten besteht, erkundigen wir uns, ob ein Zimmerwechsel möglich ist. Ja, ist möglich aber erst morgen. Nun gut, keine Hektik. Wir richten uns rudimentär ein und machen das beste aus der Situation: Wir ziehen unsere Badekleider an und begeben uns an den Strand. Ah, wie ist das schön, ah, wie ist das schön … Das Wasser ist warm und lädt zum Verweilen ein. Es ist zu warm, um sich als Neuankömling lang am Strand aufzuhalten. Wir kehren ins Zimmer zurück, duschen und entscheiden, nochmals nach Kona zu fahren, um Mineralwasser zu kaufen und Nachtessen zu gehen.

Und dann auf der Hinreise in die Stadt entdecken wir auf einem direkt an der Strasse liegenden Felsvorsprung einen … nennen wir einmal mangels besserer Vor-Ort-Fauna-Kenntnissen … schwarzen, wild lebenden Berg-Ziegenbock. Dieser posiert auf dem Felsvorsprung genau so, wie wir uns das jeweils von den Steinböcken auf den Bergwanderungen wünschen. Unmittelbar danach erspähen wir auch noch ein Jungtier, das am Strassenrand weidet. Wow – keine Wildesel dafür Wild-Ziegen, das ist ja auch etwas. In Kona angekommen parken wir unser Auto und begeben uns ins Restaurant Bubba Gump. Wir waren bereits im 2010 in Honolulu in einem solchen an den Film „Forrest Gump“ angelehnten Restaurant mit angrenzendem Souvenir-Shop. Es gibt verschiedene Fisch- und Meeresfrüchte- und natürlich zahlreiche Burger-Spezialitäten. Der Salat und die beiden Fisch- bzw. Fleischgerichte munden vorzüglich. Von unserem Tisch mit Meeressicht werden wir Zeugen des Sonnenuntergangs, der sich gegen 19.00 Uhr Lokalzeit einstellt.

Nachdem wir uns ein grosses Pack Mineralwasser erstanden haben, machen wir uns in tiefster Nacht auf den Heimweg nach Waikoloa. Die 17 Meilen ziehen sich jetzt in der Dunkelheit unheimlich in die Länge. Wir sind müde und wollen nur noch schlafen. Die Zeitverschiebung zwischen San Francisco und Hawaii von rund drei Stunden wir spürbar. Im Hotel angekommen, dauert es gefühlte fünf Minuten bis jedes in „sein Bett“ kraxelt und kurz darauf in einen tiefen Schlaf fällt.