Ein grosser Wunsch von uns war es, auf Hawaii auch die aktiven Vulkane zu sehen. Für dieses Erlebnis wollten wir uns auf die Erfahrung der Einheimischen verlassen und haben eine entsprechende Tour gebucht. Um 13:15 Uhr wurden wir mit einem Minibus beim Einkaufszentrum abgeholt. Insgesamt waren wir 12 Gäste, die die Lava-Tour gebucht haben. Die Bezeichnung Minibus für das Transportgefährt war übrigens korrekt: Das Einsteigen in die 2. hinterste Reihe für 184 cm grosse Leute kam einem Limbo-Tanz gleich. Nun, da wir den ganzen Tag lang oft ein- und ausgestiegen sind, ergibt dies dann eine gewisse Übung und am Ende des Tages kann man das ganz behende – wie eine Katze (oder wie heisst das Tier mit dem Rüssel?).
Wir fuhren also über den Highway an der Nordküste („Upper Highway“) und der Fahrer informierte uns über alles Wichtige, was es zu sehen gab. Oder was er wusste. Oder ihm sein Bruder mal gesagt hat. Oder er von den Grosseltern vernommen hat. Und er hat uns auch über alles Unwichtige informiert. Was er wusste. Oder ihm sein Bruder mal gesagt hat. Oder er von den Grosseltern vernommen hat. So war die Fahrt nach Hilo recht kurzweilig. Dort haben wir einen ersten Break gemacht und konnten eine japanische Parkanlage (übrigens die grösste östlich von Japan) besuchen. Anschliessend haben wir bei einem Hotel noch weitere Tourgäste aufgenommen und fuhren weiter südwärts.
Ausserhalb Hilo haben wir bei einer Macadamia-Farm Halt gemacht. Dort konnten wir Macadamia-Nüsse essen und auch die damit produzierten Produkte, wie zum Beispiel Nüsse mit Schokolade oder Schokolade mit Nüssen. Auch Honig und Ananas-Butter konnten wir degustieren. Unser Fahrer hat noch ein paar Dinge auf den Grill geworfen und wir haben dort noch Znacht gegessen. Wirklich ein gutes Essen in einem angenehmen Ambiente mit wunderbarem Blick auf den Pazifik.
Einige Zeit später haben wir die Zelte bei der Macadamia-Farm abgebrochen und sind der Küste entlang Richtung Black Sand Beach gefahren. Dieser Strand besteht, wie es der Name bereits leicht antönt, aus schwarzenm Sand. Dieser ist das Resultat eines Vulkanausbruchs in den 80er- und 90er-Jahren, zum Baden ist er jedoch nur bedingt empfehlenswert, da die Brandung sehr stark ist. Um zum Strand zu gelangen muss man über Lavagestein gehen. Die verschiedenen Formen der erkalteten Lava sind zum teil spektakulär.
Bei diesen Ausbrüchen haben einige Familien ihr Heim verloren – die letzten Familien konnten erst vor ein paar Wochen wieder in ein neues Heim einziehen.
Anschliessend fuhren wir weiter Richtung Süden nach Kaimu. Dort gibt es heute noch die fliessende Lava zu sehen, die unter grosser Dampfentwicklung ins Meer fliesst. Die Strasse ist ab einem gewissen Punkt gesperrt und man muss zu Fuss weiter gehen. Die Lava selber haben wir nicht fliessen sehen, und waren deshalb ein bisschen enttäuscht. Nach dem Eindunkeln konnten wir jedoch bei dieser Stelle, wo die Lava ins Meer fliesst, sehen wie sich der ganze Dampf wegen der glühenden Lava orange verfärbt. Also wirklich spektakulär – und dazu war noch Vollmond! Auch wenn wir die fliessende Lava nicht live gesehen haben, war dies trotzdem ein schönes Elebnis.
Ergänzend zu der spektakulär-schauerlichen Lavalandschaft ist zu sagen, dass viele Leute bei den Ausbrüchen ihr Heim verloren haben. Bei diesen hat die Versicherung bezahlt. Es gibt aber auch Leute, die haben das Haus nicht in der Lava verloren – aber sie können das Haus nicht mehr benützen. Hier bezahlt die Versicherung nichts – das Haus steht ja schliesslich nocht…
Die Rückfahrt mit dem Minibus verlief mit Ausnahme des Halts in Hilo ereignislos. Der Fahrer zeigte uns über das Cinema-System des Minibusses noch eine DVD namens The Blind Side. Es geht um den Weg eines Obdachlosen zum Nr. 1-Draft im Football. Der Inhalt des Films ist hier zusammengefasst.
Um 22:00 waren wir wieder zu Hause – um viele Eindrücke reicher!