Gleich nach dem Aufwachen merkte ich, dass es mir noch nicht besser ging. Ich schleppte mich zum Frühstücksraum, und ich nahm ein Tee. Und wenn ich ein Tee nehme, dann ist was nicht ganz koscher bei mir. Und es war erst noch ein Hagebuttentee…

Nach dem Frühstück gingen wir wieder aufs Zimmer und wir legten uns hin. Halb dösend, halb schlafend verbrachten wir den Vormittag und einen grossen Teils des Nachmittags…

He, das sind doch unsere Ferien, da können wir nicht einfach so… 17:00 Uhr erklärte ich zu meiner persönlichen Deadline und um genau diese Uhrzeit fühlte ich mich soweit fit, dass ich das Zimmer verlassen konnte. Wir nahmen den Bus in Richtung Altstadt. Die Fahrt im recht vollen Bus dauerte ziemlich lange und wir erhielten einen ersten Überblick über die Umgebung. Es war recht einfach herauszufinden, wo die Station der Altstadt ist, denn der Touristenstrom an diesem Ort war schlicht unglaublich. Trotzdem schafften wir es durch all die Leute hindurch in die befestigte Altstadt – und waren schlicht und einfach hin und weg über die Schönheit dieser Stadt!

Es war fast ein bisschen ein Disneyland: Die Böden aus Marmor (oder sonst einem tollen Stein), die Häuser rausgepützelt, schlicht und einfach schön! Und da geht doch vergessen, dass Anfang der 90er Jahre ein Schlimmer Krieg in der Gegend war, dass Dubrovnik fast ein Jahr von Serben und Montenegrinern belagert und beschossen (nicht aber eingenommen) wurde und nach dem Angriff vom 6.12.1991 zwei Drittel der Gebäude beschädigt wurden. Heute erinnert ein multimediales Denkmal vor der Stadt, eine Gedenktafel gleich hinter dem Eingang zur Stadt und ein entsprechend beschriftetes Haus in einer Seitengasse an die schrecklichen Tage. Sonst sieht man vom Krieg nichts mehr.

In einer Apotheke ging ich Medis kaufen. Und auch diese Apotheke kam sehr historisch daher. „You have a nice shop“, smalltalkte ich mit der Verkäuferin, und sie meinte nur „We call it pharmacy…“

Wir gingen weiter. Durch Haupt- und Nebengassen. Die ganze Stadt ist wirklich ein „Must-see“. Kein Wunder, ist dies UNESCO-Weltkulturerbe! Dies weckte nun die Lebensgeister in mir und ich hatte so etwas wie „hunger“. Zufällig trafen wir auf das Taj Mahal, ein Lokal, welches wir von verschiedenen Inseraten her kannten. Nein, nicht indische Küche, sondern bosnische Küche wurde hier serviert. Bettina gönnte sich wie am Vorabend Cepapci, ich sowas wie Filet im Teig. Beides äusserst lecker! Und der Clou war: wir erhielten quasi den einzigen noch verfügbaren Tisch, alle später eintreffenden Kunden wurden vertröstet…

Nach diesem wunderbaren Essen schlenderten wir noch ein bisschen durch die Stadt, gönnten uns eine Glacé und fuhren wieder nach Hause.