Kurz vor sechs Uhr morgens wurden wir durch eine Lautsprecherstimme geweckt. Um 7 Uhr sei man in Rostock. Somit war duschen angesagt und das Packen der par Sachen, die wir aus dem Auto mitgenommen haben. Die Einfahrt in den Hafen Rostock verfolgten wir auf dem Deck. Rostok ist ähnlich wie Hamburg nicht direkt am Meer, sondern gegen das Landesinnere versetzt. Somit ging es zuerst von Warnemünde der Warnow entlang nach Rostock. 7 Uhr ist scheinbar die Zeit, wo die meisten Fähren ankommen, wir waren nicht das einzige Schiff, welches zu dieser Zeit ankam. Plusminus um sieben konnten wir die Fähre verlassen und mit dem Befahren des deutschen Bodens konnten wir feststellen, dass wir in Schweden 0 Mückenstiche (in Worten: NULL) geholt haben! Von wegen, Schweden ist Mückenverseucht… 😆
Wir fuhren nach Ankunft nach Warnemünde. Dieser Ort ist der eigentliche Strand von Rostock. Da wir auf dem Schiff noch nicht gefrühstückt hatten, suchten wir hier was zum Zmorge. Nach einem Spaziergang der Strandpromenade entlang (unter Anderem bis zum Leuchtturm und zum Teepott) fanden wir im Papa Doble ein tolles Lokal, wo wir lecker frühstücken konnten.
Nun, was wollten wir mit dem angefangenen Sonntag anfangen? Als regelmässige Hörer von Radio Ostseewelle haben wir durch die Radiowerbung verschiedene Inputs für heute bereit. Aber weder der Vogelpark in Marlow noch die Dinosauriershow in Rostock wollten wir uns antun. So gingen wir auf „unserer Insel Rügen“ die Kreidefelsen anschauen. Rügen ist von Rostock aus nicht grad um die Ecke, aber als Tagesausflug doch machbar. Vom Strand von Warnemünde aus ging es zuerst mit der Fähre über die Warnow nach Hohe Düne, und erst von dort aus über die Landstrasse nach Stralsund. Die Namen der Ortschaften, die wir durchfahren, lassen uns schmunzeln. So stellen wir uns die Frage, wie man den Ort Häschendorf wohl ausspricht. Als Hä-schen-dorf oder als Häs-chen-dorf? Nun, wir werden es wohl nie erfahren…
In Stralsund geht es über die eindrückliche Rügenbrücke auf die Insel. Diese Konstruktion ist ein echter Hingucker! Auf der Insel herrscht starker Verkehr. Die Autos, welche die Insel verlassen, stauen sich über Kilometer. Die Insel ist für die vielen Autos wohl nicht gemacht. Auch wir müssen eine längere Strecke langsamer fahren, weil eine Radfahrergruppe im Konvoi einen Ausflug macht – gesichert von Fahrzeugen mit orangen Warnblinkern. Nach der Durchfahrt von Bergen, Ralswiek und Sassnitz erreichen wir den Parkplatz Hagen. Von hier aus kann man mit dem Pendelbus zum Infozentrum Königsstuhl fahren oder das Zentrum zu Fuss durch den Buchenwald in 30 Minuten erreichen. Wir wählten den Fussweg durch den Wald und waren über den dichten Buchenwald sehr beeindruckt!
Im Infozentrum erfuhren wir dann, dass der UNESCO-Weltnaturerbe-Status gar nicht den Kreidefelsen gilt, sondern dem intakten Buchenwald 😆 Der Blick vom Kreidefelsen war toll, sicher wäre es noch interessanter gewesen, wenn wir die +400 Stufen zum Meer unter die Füsse genommen hätten, um die Felsen von unten anzuschauen. Dies liessen wir jedoch für dieses Mal sein…
Zurück zum Parkplatz fuhren wir mit dem Bus. Anschliessend ging es wieder zurück nach Rostock. Wir hatten Glück, dass sich der Stau mehrheitlich aufgelöst hatte. In Rostock steuerten wir das Radisson an. Das Suchen der richtigen Parkhauseinfahrt war ein Challenge. Das Suchen des richtigen Liftes/der richtigen Treppe zur Reception eine massive Herausforderung. Wir bestanden diese Prüfung und konnten zur Belohnung in ein tolles Zimmer „mit seitlicher Meersicht“ einchecken. Nachdem wir unsere ersten Sachen im Zimmer verstaut hatten, rief der Hunger. Wir gingen in die Einkaufsstrasse Rostocks, der Kröpeliner Strasse, welche sich gleich hinter dem Hotel befindet.
Im Restaurant Block House fanden wir einen freien Tisch. Nebst sehr guten Essen genossen wir hier einen freundlichen, herzlichen aber nie aufdringlichen Service. Die Cheffe de Service erklärte uns die Philosophie der Block-Restaurants und warum kein lokales Bier serviert wird: Bitburger und Erdinger seien Qualitätsbiere und dem lokalen Rostocker Pils qualitativ massiv überlegen (ein Test am Folgetag bestätigte diese Aussage im Wesentlichen… 🙂 ). Das Block House werden wir bei unserem nächsten Rostock-Aufenthalt (oder sonstwo, wo sich ein Block befindet) sicher wieder berücksichtigen.