Freitag, 21. April 2017: Auf in die Hauptstadt

Maltas Hauptstadt, Valletta (7100 Einwohner), wurde ab 1571 aufgrund von Plänen von Jean Parisot de La Valette erbaut. Seit 1980 gehört die gesamte Stadt Valletta zum UNESCO-Welterbe und 2018 wird sie sogar europäische Kulturhauptstadt sein.

Ganz Valletta ist unterwegs

Nach einem kleinen Frühstück in einer Costas Filiale (from London to Valletta) fahren wir wieder einmal mit dem Bus nach Valletta. Beim grossen Busterminal angekommen, betreten nach ein paar Schritten über die neue Brücke die Altstadt. Hier begrüsst einen das neue, 2005 eröffnete Parlamentsgebäude des italienischen Stararchiteken Renzo Piano. Er hat auch das Openair-Theater gleich nebenan konzipiert. Die beiden markanten Gebäude stehen am Anfang der Republic Street, die einen mit einem bunten Treiben empfängt. Der Wembley Store, ein stilvolles Geschäft für Artikel des täglichen Bedarfs, setzt sich mit schönen alten, farbigen Holzfassaden in Szene. Auffällige Werbung ist wegen des historischen Stadtbilds verboten. Vorbei an den Häusern der Philharmonischen Gesellschaften „La Valette“ und „The King's Own“ geht's weiter bis zum Republic Square mit der Confiserie Cordina, in der wir schon an unserem ersten Malta-Aufenthalts-Tag ein Apéro zu uns genommen haben. Weiter geht's zum Palace Square mit dem Grand Master's Palace in Richtung Fort St. Elmo. Die ausgedehnte Uferstrasse entlang des Grand Harbours führt zu den Lower Barracca Gardens. Dort setzen wir uns auf eine Bank und beobachten das muntere Treiben um eine kleine Hochzeitsgesellschaft, die – so interpretieren wir das ganze – gerade von der zivilen Trauung kommt.

Hochzeitsbuben

Von hier aus haben wir auch einen sehr guten Blick auf die ein- und auslaufenden Schiffe und insbesondere die vor Anker liegenden Kreuzfahrtschiffe. Durch das Victoria Gate treten wir wieder in die Stadt ein und machen uns über die stufenreiche St John's Street zur Merchant Street. Diese führt direkt zur Auberge de Castille, dem Hauptsitz des Premierministers. Durch die Upper Barracca Gardens kommen wir wieder zum Platz hinter dem Parlamentsgebäude. Wir kaufen uns beim Confiserie Cordina eine kleine Köstlichkeit „To Go“ und kehren zum Busterminal zurück, wo wir ein letztes Mal beim Spiel „Welcher der 'Out of Service Busse' wird beim Bus-Gate stehen bleiben und die von uns und X anderen Reisenden angepeilte Destination im Display aufschalten, so dass sich alle auf den Bus stürzen, um einen Sitzplatz zu ergattern?“. Auch wenn in Malta viel an englischem Kulturgut hängen geblieben ist, das „Queuen“ kennt man hier definitiv nicht. Wir haben diesmal Glück, d.h. bleiben am richtigen Ort stehen und warten dort bis ein Bus hält und die Nr. 13 Destination im Display aufschaltet.

Barber-Shop

Mit dem Bus geht's bis St. Julian's, wo ich ins Hotel zurück kehre und Martin noch einen Barber-Shop aufsucht, um sich Wochenende-gerecht trimmen zu lassen (volles Programm: Haare schneiden, Bart trimmen, Haarentfernung Augsbrauen, Nase und Ohren und inkl. Gesichtsmaske). Ich erkenne den adretten Herrn, der an meine Zimmertüre klopft fast nicht mehr … aber ja es ist Martin, mein Mann.

Im Quartier, in dem sich unser Hotel befindet, gelingt es uns heute Abend im Restaurant Zeri's einen Tisch zu erhalten. Wir essen lecker zu Abend und lassen unseren Malta-Urlaub langsam ausklingen.

Ja, liebes Malta. Der Funke ist zwischen uns nicht gesprungen. Gefallen hast du mir vor allem zu Wasser und natürlich in Mdina. Der Blick von der Sliema-Bay auf den Stadtkern Valletta ist wunderschön. Aus der Nähe betrachtet, haben mir hauptsächlich der massiv starke Strassenverkehr (mit entsprechender Luftqualität), die allgegenwärtigen alten und neuen Bauruinen bei gleichzeitigem weitgehend (planlosen?) Bau-Hyperaktivismus, der Abfall, der überall rumliegt, die Freude an Malta eingeschränkt. Ich werde den Eindruck nicht los, dass Malta von seiner Vergangenheit lebt, aber kaum in der Lage ist, sich den Herausforderungen der Zukunft zu stellen. Und ob dies mit Hilfe der zahlreichen russischen Investoren gelingen wird, wage ich grundsätzlich zu bezweifeln. Von daher: Malta/le Malte/Malta: six points/six points/sechs Punkte. Ach ja, und der nächste Eurovison Song Contest steht auch schon wieder an. Und der Malta-Beitrag ist auch eher „na ja“. Sorry Malta.

Wembley Store

 

2 Gedanken zu „Freitag, 21. April 2017: Auf in die Hauptstadt“

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