Um acht ging der Wecker, was uns aber nicht gross kümmerte. Wir lasen noch ein bisschen, schauten aus dem Zimmer den Flugzeugen zu und kurz vor 10 starteten wir in Richtung Flughafen. Londen Heathrow ist ein recht grosser Flughafen, sodass man hier für sein tägliches Schrittziel eine gute Basis legen kann.

Im Terminal 3 fanden wir den Baggage Drop-off und nach schon 15 Minuten waren wir unser Gepäck los. Die Sicherheitskontrolle ging unglaublich schnell umd entspannt vor sich. Und schon befanden wir uns im Duty-Free-Paradies. Doch uns war nicht unbedingt nach shoppen, wir wollten noch futtern. In einem Restaurant, welches all-day Breakfast serviert, assen wir was Leckeres, welches unvernünftig teuer war. Genau 40 Minuten vor dem Abflug wird das Gate kommuniziert und wir waren zeitig zum Einsteigen bereit. Auch das Einsteigen war locker und schon bald hatten wir unsere Sitzplätze eingenommen. Hintereinander, beide am Fenster, Reihen 21 und 22, links.

On the left you can see...

 

Mit ein bisschen Verspätung und einer endlosen Warterei vor dem Take off gings los. Start Richtung Ost, dann sofortiges Abdrehen Richtung West. Über Southampton mit seinem Hafen (habe ich die Queen Mary im Hafen gesehen?), dann über die Insel Jersey, über die Bretagne, anschliessend ziemlich gerade über Frankreich – Madrid in Richtung Südwesten. Auf der linken Seite sahen wir Malaga durch den Dunst, genau so wie es Taxi in „Campari Soda“ beschrieben haben: „On the left, you can see Malagas – through the dust“

Barriere geschlossen

 

Die Landung war ein bisschen eine Enttäuschung. Woody hatte über Wochen über Flightradar24 die Anflüge auf Gibraltar analysiert und mir den klaren Auftrag gegeben, auf die Plätze links einzuchecken. So hätten wir bei Anflug den Felsen von Gibraltar gesehen – The Rock. Heute landete das Flugzeug jedoch von der anderen Seite und wir sahen nach Spanien. Nun, nicht so schlimm, denn über die Flugpiste führt die Hauptstrasse von der spanisch-gibraltesischen Grenze ins Zentrum von Gibraltar und eine Barriere sperrt bei Landungen und Starts jeweils die Strasse – und das ist auch ein Spektakel!

Aussteigen beim Rock

 

Mit dem Gibraltar-Felsen im Hintergrund steigen wir aus und gehen zum Flughafengebäude. Sehr modern das Ganze. Für die Einreise kramte ich extra meinen Pass hervor und fragte die Zollbeamte höflich, unterwürfig und mit meinem ganzen Charme, ob ich eventuell einen Gibraltar-Visa-Stempel in den Pass kriege. Sie dürfe das nicht. Aber ich soll doch im Tourist-Office vorbeischauen, die machen sowas… Nicht grad die Antwort, die man sich erhofft…

Grenze zu Spanien

 

Unser Hotel lag nicht in Gibraltar, sondern in Spanien. Also hatten wir 15 Minuten nach der Einreise von England nach Gibraltar eine Einreise von Gibraltar nach Spanien. Zu Fuss über eine Grenze, bei der man sich ins Europa der 80er-Jahre zurück erinnert. Viele Zäune, viel Personal. Und eine lange Schlange bei den Autos und bei den Fussgängern. Irgendwie ist man sich dieses Prozedere nicht mehr gewohnt…

La Linea heisst die Grenzstadt. Und hat wohl viel Durchgangsverkehr zu erdulden. Wir machen uns zu Fuss unterwegs zu unserem Hotel. Google-Maps hilft uns dabei und gemäss Google hätten wir vor dem Hotel stehen sollen. Statt Geschäfte in der Strasse ist jedoch alles mit Backsteinen zugemauert. Man fühlt sich nicht vor einem ****-Hotel, sondern vor einer Absteige. Dann fanden wir, irgendwie zufällig, den Eingang zum Hotel. Innen sah es schon besser aus. Unser Zimmer lag auf der zweiten Etage. Sämtliche Türen und die Rahmen sahen aus wie Arvenholz. Waren wir im Bünderland gelandet? Das Zimmer einfach aber zweckmässig. Wir kamen zuerst mal an, wollten den 29 Grad Hitze ein bisschen entfliehen uns machten zuerst mal nichts. Ausser relaxen.

Grenze zu Gibraltar

 

Anschliessend gingen wir wieder zur Grenze und reisten in Gibraltar ein. Wieder das gleiche Prozedere. Kurz vor dem Überqueren der Flugpiste ging die Barriere nach unten und die Strasse wurde geschlossen. Toll, dass wir dieses Spektakel auch miterleben dürfen… Der Flug der Monarch aus Manchester landete, und sobald dieser durch war konnten wir die Piste überqueren. Aber noch bevor wir die Piste wieder verlassen konnten, wurde die Strasse schon wieder gesperrt, wieder für einen Monarch-Flug, aber dieses Mal von London-Luton. Wir spazierten Richtung Innenstadt, welche sogar eine Fussgängerzone hat. Um diese Zeit (ca 19:00) haben fast alle Geschäfte jedoch schon geschlossen.

The Rock bei Nacht

Wir fanden ein gutes Restaurant, das Gauchos, welches argentinische Spezialitäten anbietet. Lecker war es und wir zogen zufrieden von Dannen. Auf der Flugpiste knipsten wir noch ein paar Bilder vom Gibraltar Rock, welcher in der Nacht speziell beleuchtet ist. Anschliessend gings wieder über die Grenze, somit ca Kontrolle Nummer 4. Das Hotel fanden wir auf Anhieb, das Bett auch. Nach diesen vielen Kontrollen waren wir nur noch müde. Good night – buenas noches!

 

So reiste Woody nach Gibraltar