Mysthisch empfing uns der neue Tag – mit einer tollen Stimmung:
Wir nehmen Abschied von Spanien: Von San Sebastian aus fahren wir mit dem Zug nach Hendaye, und sind schon in Frankreich. Aus Solidrität zu mir und meiner abgestürzten Kamera liess Woody sein Handy im spanischen Zug liegen. Wir haben auf dieser Reise offenbar kein glückliches Händchen… Mit dem nächsten Zug fahren wir nach Saint Jean de Luz – Ciboure, einem Badeort an der französischen Atlantikküste und steigen dort auf den Bus zum Col de Saint Ignace um. Der Pass befindet sich auf 169 m und hier befindet sich die erste Etappe des heutigen Tages: die Talstation der Chemin de Fer de la Rhune. Die Zahnradbahn führt auf den 905 m hohen La Rhune und wird mit Zügen aus den ersten Betriebsjahren von 1924 betrieben.
Der Andrang auf die Bahn war sehr gross, sodass wir erst Tickets für die Fahrt um 15:20 kaufen konnten. Dies hiess, dass wir
A) zwei Stunden warten mussten bis zur Abfahrt
B) aufgrund unserer nächsten Anschlüsse nur grad rauf auf den Hoger und wieder im gleichen Bähnlein runter fahren konnten
Et voilà quoi!
Die zwei Stunden überbrückten wir mit fotografieren von Zügen und einer inoffiziellen Depotbesichtigung. Auch ein leichter Lunch in Form eines „Sandwich au Berger chaud“ (also ein Sandwich des warmen Hirten…) hatte in dieser Zeit locker Platz. Dann stand die Abfahrt unseres Zuges bevor und wir konnten in die urigen Wagen einsteigen. Die Fahrt war sehr gemütlich, die alten Loks gaben alles was sie konnten. Das Sicherheitssystem bremst die Züge automatisch ab, wenn sie schneller als 9 km/h fahren… Somit benötigten wir für die 4,5 km 35 Minuten. Die Fahrt ist zauberhaft, die Aussicht über die Pyrenäen und den Atlantik sensationell! Frei lebende Ponys hat es hier. Und auch Geier, von denen wir ziemlich viel gesehen haben. Flügelspannweite bis deux metres soixantedix, haben sie im Zugslautsprecher gesagt. Die Gegend hier ist sehr lieblich und hat mehr als nur ein rauf und runter verdient. Nächstes Mal planen wir dies anders…
Mit dem Bus fuhren wir wieder nach Saint Jean de Luz – Ciboure und weiter mit dem TGV nach Bordeaux. Hotelbezug in Bahnhofnähe und anschliessend Nachtessen mit französischer Küche… Die Franzosen bringen es immer wieder fertig, mit geschickten Menubezeichnungen Erwartungen zu erwecken 🙂 Brochette au poulet à la moutarde et miel ginge bei uns als Hähnchenspiess durch 🙂
Mit Woody von Spanien nach Frankreich:
Teil 1
Teil 2