Zu unserer Hotelübernachtung haben wir ein Arrangement gebucht, wo auch eine Tagesmiete mit dem Fahrrad inbegriffen war. Heute war nun der Tag, dies einzulösen. Unsere Lieblings-TV-Sendung „Nordtour“ auf NDR hat vor einigen Wochen die „Blaue Acht“ gezeigt. Dies ist eine Radtour dem inneren und äusseren Schweriner See entlang.

Untewegs

Nach dem Frühstück starten wir dem Ziegelsee entlang nordwärts. Bei Wickendorf gehts rechts über den Damm, welcher den inneren und äusseren Schweriner See teilt, bzw. die Ufer zusammenbindet. Der Radweg führt entlang der viel befahrenen B104. Der Wald, den wir hier durchqueren, steht teilweise im Wasser bzw. im See. Ein Fahrfehler, und man landet im Wasser. Ausweichen muss man auch den vielen kleinen Fröschen, die aus dem vom Strassenmeister gerade gemähten Grasstreifen zum Wasser wechseln wollen.

Goldammer

Nach der Fahrt über den Damm und entlang der Hauptstrasse wechseln wir auf einen Radweg entlang dem Ramper Moor. Der Weg führt durch die pure Natur. Wir entdecken sogar einen gelben Vogel, den wir dank Google als Goldammer identifizieren.

Beim Seecamping Flessenow machen wir Rast und beginnen, das Lunchpaket vom Hotel zu essen. Doch schon bald fahren wir weiter durch das Naturschutzgebiet Döpe nach Hohen Viecheln und Bad Kleinen. Über Gallentin fahren wir zum Schloss Wiligrad. Dieses Schloss mit wechselhafter Geschichte liegt über dem äusseren Schweriner See und sieht hübsch aus. Ja, und hat ein wunderbares Schlosscafé. Eine Kirschbaiser-Torte und ein Stachelbeerenbaiser können sie dort verkaufen. Uns.

Schloss Wiligrad

Die Kalorien werden wieder abgestrampelt. Weiter wieder bis Wickendorf, wo wir ja schon waren, wieder über den Damm bis Rampe, aber dieses Mal dem inneren Schweriner See entlang südwärts Richtung Schwerin. Hier nimmt der Spassfaktor dieser Radtour ein wenig ab, weil der Radweg entlang einer stark befahrenen Strasse führt. Vielleicht haben wir auch eine Abzweigung verpasst, aber so richtig schön ist das nicht grad. Bei Raben Steinfeld sind wir am Ende des äusseren Schweriner Sees. Hier sehen wir ein eindrückliches Denkmal „Die Mutter“, welches auf eindrückliche Weise die Zeit vom Mai 1945 beschreibt: Mittendrin ein Zug von 18'000 KZ-Häftlingen, welche zu Fuss verlegt wurden. Auf der einen Seite die US-Army, welche in Schwerin war, auf der anderen Seite die Sowjets, welche sich dem Gefangenenzug von hinten näherte. Und so ziemlich an diesem Ort trafen alle aufeinander – was das Ende des Dritten Reichs und die Rettung der Häftlinge (mit-) bedeutete.

Rast am äusseren Schweriner See

Nach einem Moment der Stille (inmitten des Verkehrs) an diesem Denkmal ging es weiter in Richtung Schwerin. Die Wege waren nun wieder viel radfahrergerechter und führten direkt am Schweriner See entlang über Feld und vor Allem Wald. Zippendorf ist übrigens sehr hübsch und hat sogar einen Sandstrand! Wenn die kalten Temperaturen des Schweriner Sees nicht gewesen wäre, hätte man sich an der Karibik wähnen können… Nach ein paar Kurven sahen wir das Schweriner Schloss. Der Radweg führte durch den Schlossgarten und am Schloss vorbei direkt in die Innenstadt. Und ein paar Minuten später waren wir beim Hotel und unter der Dusche…

63 km haben wir gemacht. Für uns untrainierte Velofahrer etwa 50 km zu viel… Aber wir waren stolz, diese Tour geschafft zu haben!

Das Nachtessen gab es anschliessend in der Innenstadt im Fischrestaurant Lukas. Wir fuhren mit dem Rad hin…

Alles in Allem hat es eine '8' gegeben...