Montag, 27. September 2010: So war es in der Normandie

Bread BowlDen heutigen Tag liessen wir betont locker angehen, schliefen aus, ratterten sämtliche TV-Kanäle durch und kurz vor Mittag verliessen wir das Hotel. Wir gingen in die Faneuil Hall oder in den Quincy Market, so was wie in Bern die Markthalle, und wollten unseren langsam aufkeimenden Hunger stillen. Wir fanden einen Stand, der eine Boston Clam Chowder, die lokale Suppe, in einem ausgehöhlten Brot verkauft, in einer bread bowl. Diese Suppe schmeckte lecker und wir machten uns kurze Zeit später „auf die Socken“, um Boston anzusehen.

Zuerst suchten wir die U-Bahn-Station, deren Eingang wir in einem Geschäftshaus fanden. Wir lösten eine Wochenkarte zu 15$ (Einzelfahrt 2$, werden wir wohl rausschlagen…) und suchten die grüne Linie, um zum Prudential Center zu fahren. Die grüne Linie entpuppte sich als Tram, welches unter die Erde verlegt wurde und ist keine eigentliche U-Bahn. Die Temperaturen im U-Bahn-Tunnel war sehr hoch, ganz im Gegensatz zu den überirdischen Temperaturen. Dann fuhr das Tram ein – auf den ersten Blick war nicht klar, ob es sich hier um eine Extrafahrt des Tramvereins Boston handelt oder ob es ein regulärer Kurs ist. Aber die sehr historisch aussehende Komposition war tatsächlich in vollem Gebrauch – und sogar klimatisiert.

DUKW-FahrzeugEinige Stationen später waren wir beim Prudential-Center eingetroffen und konnten hier zur Stadtrundfahrt buchen. Die Stadtrundfahrt fand nicht in einem Bus oder in einem offenen Trolley statt, sondern wurde mit einem Amphibienfahrzeug aus dem 2. Weltkrieg angeboten. Scheinbar wurde so die Normandie eingenommen. Ein Teil der Tour wird somit auf der Strasse angeboten, dann geht das Fahrzeug ins Wasser und man kann Boston auch noch vom Charles River aus ansehen.Das Ganze nennt sich Boston Duck Tour.

Die Tour in diesem auf der Seite offenen Fahrzeug war abwechslungsreich und informativ. Wie immer bei solchen Gelegenheiten probieren die Fahrer, welche die Tour auch kommentieren, die Besucher mit Sprüchen aus der Reserve zu locken. Unser Fahrer sprach ein für mich relativ schlecht verständliches Englisch (vielleicht kann ich in meinem Alter einfach nicht mehr Sprache und Motorengeräusche filtern… 😉 ) aber mindestens einen genialen Spruch habe ich mitbekommen: Duck on the water„Links sehen Sie das Boston Irish Pub. Dies ist weltweit das einzige Pub, wo sie ein kaltes Samuel Adams [das lokale Bier] trinken und gleichzeitig zum kalten Samuel Adams schauen können [ehem Gouverneur und Brauereibesitzer, der auf dem Friedhof gegenüber des Pubs liegt…].“

Im Anschluss an die Tour spazierten wir ein bisschen durch Boston und kauften in einem Geschäft noch einen Koffer. Es hat sich einiges angesammelt, in den letzten Wochen, und das gilt es nun nach Hause zu bringen.

Den Abend liessen wir in „Dicks Last Resort Restaurant“ in Faneuil ausklingen. Dicks ist ein Themenrestaurant, aber wir haben das Thema wohl nicht ganz begriffen. Wohl ist das Thema „Fröhlichkeit“. Wenn man die Rechnung bestellt, wird sie einem auf den Tisch geworfen, das Poulet gibt es in ein Papier eingewickelt und man legt es auf den Tisch (also kein Teller), und als grössere Gruppe kriegt man ein lustiges Hütchen. Nun, unser Geschmack war das nicht, vielleicht hatten wir einfach zu wenig Alk intus?

The Fog - Nebel des GrauensWettermässig war der Tag nicht speziell der Hit, wir wurden aber von Regen verschont. Am Abend lag über den Wolkenkratzern eine Nebelbank, was ein spezieller Anblick war.

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