Bei aller Begeisterung für Züge: die Nacht war ein bisschen lärmig. Trotz wenig Schlag gönnte ich mir eine Joggingrunde, unten am See. Dann Frühstück und wieder runter an den See – wir wollten mit dem Schiff nach Capolago fahren.
Trotz des eher dürftigen Wetters hatte es ziemlich viele Leute auf dem Schiff.
Wir fuhren über Paradiso, Campione (mit dem scheusslichen Casino – ah, von Botta? Wunderschön…),
Melide nach Capolago. Hier hatten wir Anschluss mit der Ferrovia Monte Generoso auf den Monte Generoso. Die Strecke von Capolago Lago nach Capolago – Riva S. Vitale ist grad mal 290 m lang – und hat Woody und mir bei den zu befahrenden Strecken der Schweiz gefehlt. Nun können wir also auch diese 290 m abhaken – Check!
Im Zug auf den Monte Generoso hatte es, dem Wetter entsprechend, nicht sehr viele Leute. Bei der Endstation – Generoso Vetta – hat es seit einigen Jahren ein neues „Berghaus“. Auch dies ein Bau von Botta.
Wir gingen die paar Minuten hoch zum Gipfel und sahen – nichts. Das Wetter war wirklich übel, so dass wir eine halbe Stunde später mit dem nächsten Zug wieder ins Tal nach Capolago – Riva S. Vitale fuhren.
Nun fuhren wir mit dem Zug weiter nach Chiasso, ein paar Minuten später ging’s mit dem Bus weiter nach Pedrinate Chiesa. Von hier aus wollten wir zum südlichsten Punkt der Schweiz wandern. Zuerst ging’s der Hauptstrasse entlang und direkt bei der Grenze ging der Weg der Grenze entlang zum südlichsten Punkt. Die Grenze zu Italien ist mit einem Zaun gesichert. Dieser hat qualitativ unterschiedliche Ausmasse, vom Typ Maschen-Draht-Zaun bis zu massiven Stahlträgern. Aber ein Bud Spencer schafft es immer, in die Schweiz zu kommen, Zaun hin oder her…
Der südlichste Punkt ist mit einem entsprechenden Hinweis ausgestattet. Es hat auch ein Bodenmosaik, welches die Schweiz zeigt, zwei Picknicktische, eine in Holz gehauene Helvetia und eine Schweizerfahne.
Nach ein paar Minuten der Andacht gingen wir weiter unseren Weg, mehr oder weniger der Grenze entlang, nach Chiasso. Von hier aus nahmen wir den direkten Zug nach Locarno. Seit der Eröffnung des Ceneri Basistunnels CBT gibt es direkte Züge von (Chiasso-) Lugano nach Locarno. In einer halben Stunde ist man dort. Generell kann gesagt werden, dass der neue Tunnel die Verbindungen im Tessin, namentlich zwischen Sopra- und Sottoceneri massiv beschleunigt. Bellinzona – Lugano macht man in noch grad mal 15 Minuten…
In Locarno gingen wir auf die Piazza Grande und assen dort in einem Restaurant. Es wurde nun kühler und begann zu regnen. Wir waren zwar am Trockenen, aber frisch wurde es trotzdem. Nach dem Nachtessen ging es zurück nach Lugano und somit ins Hotel.