Mehr Italianità als auf unserer Terrasse im Casa Mao geht fast nicht. Es ist angenehm frisch, die Sonne muss am Morgen früh zuerst noch die Küstenhügel-Höhe erklimmen, der Blick auf den Duomo und das Meer sind einzigartig schön Dann und wann schwappt eine Duftwelle von frisch gebrautem Kaffee bzw. eines Brodos herüber. Und seit kurz nach 6 Uhr kräht auch heute ein Hahn, bellt dann und wann ein Hund und raunzen die Katzen. Wir frühstücken gemütlich und steigen dann ins Städtchen runter, wo wir uns Panini als Wanderproviant besorgen. Das Ladenbesitzer-Paar erkundigt sich, wohin es heute gehe. Als wir ihnen sagen, dass wir ins Valle delle Ferriere wollen, zeigt er uns auf seinem Handy Bilder und gibt uns noch Tipps zu Badestellen. Zudem fordern sie uns auf, ihnen morgen dann unsere Bilder zu zeigen. Die Sandwiches und Kartoffelkroketten, die für die heutige Wanderung kaufen, werden uns auch heute herrlich munden.
Der Hauptgasse von Amalfi folgend, biegen wir vor dem Elektrohändler des Ortes rechts ab und steigen die ersten Treppenstufen Richtung Pontone hoch. Die ersten … es werden noch hunderte folgen bis wir entlang der Zitronen- und Orangen-Haine in Pontone ankommen.
Zum Glück hat‘s hier eine Sitzbank, auf der wir uns etwas ausruhen und vor allem etwas trinken können. Hier kaufen wir uns auch die Zutritts-Karte für das Natur-Reservat mit den Wasserfällen. Der Weg führt durch leicht coupierte, waldige bzw. offene Passagen. Stets ist es kurzweilig und gibt immer etwas zu sehen (Pflanzen, Tierchen) bzw. zu hören (Vögel, Bach). Ab und zu kommen wir an Fabrik-Ruinen vorbei, in denen früher Papier hergestellt worden ist.
Mittlerweile gibt es in Amalfi nur noch eine Papiermühle, die gleichzeitig als Museum dient. An einer schönen Stelle am Bachlauf entscheiden wir uns, zu Mittag zu essen. Panini und Crocettas munden herrlich.
Wir setzen unseren Weg fort und kommen recht bald zum Naturreservat mit den erfrischend schönen Wasserfällen. Von überall läuft Wasser über die Moos- und Farn-überwucherten Felsen. Es ist erfrischend kühl hier und wir geniessen den Aufenthalt in dieser Waldoase (viele Frösche).
Danach geht‘s gemütlich zurück nach Amalfi. Dies aber nicht bevor wir uns in einem Pool-Becken des Flusslaufs ein erfrischendes Bad gegönnt haben.
Mehr Erfrischung geht nicht mehr. Der Amalfi-Aare-Guru würde zwar etwas in der Richtung „Das Wasser ist hier so kalt, dass sich eine Tasse heissen Zitronen-Tees subito in eine Zitronen-Granita verwandeln würde.“ schreiben. Aber wir sind glücklich. Denn kurz danach gibt‘s eine kleine Bar, in der wir eine super leckere Granita geniessen.
Spontan beschliessen wir, noch einen Abstecher nach Atrani – der kleinsten Gemeinde Italiens anzuhängen. Der Fussweg führt hinter dem Dom von Amalfi durch, dann durch einen Fussgängertunnel und das letzte Stück in Sichtdistanz dem Meer entlang. Wir erkunden Atrani auf die spontane Art, sind aber nicht unglücklich als uns unser Weg wieder zum Hauptplatz kommen lässt, wo wir uns eine flüssige Erfrischung genehmigen.
Zurück in Amalfi kehren wir ins Casa Mao zurück, duschen und bringen unsere Wandersachen auf Vordermann. Nach einem Apérol-Apéro bei Pansa gehen wir noch einmal ins Restaurant San Giuseppe zum Abendessen. Auch heute werden die Uccelli wieder mehr als satt (Spruch von Martin bei unserem ersten Besuch am Sonntag, dass wir zu Hause am Abend sonst nur wie die Vögelchen essen).
Mit Deutschland scheidet ein weiterer Titel-Aspirant an der Fussball-Euro 2020 aus. Jogis Zeit als Trainer der deutschen Fussball-Nationalmannschaft findet ein überraschend jähes Ende (Deutschland – England: 0 – 2). Dafür hat die Schweizer Fussball-Nati mit ihrem Sieg über Frankreich die Herzen der Italiener gewonnen. Jede/r scheint Tifo der squadra svizzera zu sein.