Die Zugsabfahrt am heutigen Tag war gnädig: 9:20 Uhr. Nicht gnädig war, dass unsere Verbindung ein Regio-Express ist, welcher bis Valladolid innert rund 4 Stunden 27 Mal anhält. Die Fahrplanangebote in Spanien sind nicht auf allen Linien super. Aber so konnten wir frühstücken und dabei die Aussicht aus dem 1. Stock geniessen.

Ausblick aus dem Zimmer - das Wetter ist heute nicht so toll

Die Fahrt mit dem Zug erwies sich als spektakulär! Zwischen den Städten am Meer und dem Landesinnern von Spanien hat es Berge, welche überwunden werden müssen. Und auch dieses Mal war die Streckenführung wieder toll! Nicht so toll wie am Pajares-Pass, aber trotzdem eindrücklich mit einer Fahrt bis auf 960 müM – und dann wieder runter nach Valladolid. Interessant in diesem Zusammenhang ist, dass ich auf dieser Reise Orte sehe, die ich sonst nur von der Rangliste der Primera Division im Fussball kenne…

In Valladolid mussten wir auf einen Hochgeschwindigkeitszug umsteigen und um 15:15 sind wir in Madrid Chamartin Clara Campoamor angekommen. Fun fact: ich bin in Liebefeld aufgewachsen und komme nun in Campoamor an. 🙂

Ich bin nun das dritte Mal in Madrid und auch dieses Mal übernachten wir im Hotel Eurostar Madrid Tower. Dieses befindet sich in einem Quartier welches aus Hochhäusern besteht und Quattro Torres heisst. Fun fact: es hat dort fünf Türme… 🙂

Madrid: Quartier Quattro Torres - bei total 5 Türmen…

Wir erhalten ein Zimmer in der 24. Etage und müssen und noch ein bisschen gedulden, bis es bereit ist. Nach dem Zimmerbezug gingen wir in die Innenstadt. Eine ausgediente Metrostation ist nun ein Museum und dieses wollten wir besuchen. Leider hatten wir keine Eintritte im Vorverkauf gekauft (der Eintritt kostete „gratis“), sodass wir einen Moment warten mussten, bis wir uns einer Gruppe, welche nicht 25 Personen hatte, anschliessen konnten. Hätten wir uns angemeldet, hätten wir eine englische Führung gewählt. Nun hatten wir eine spanische Führung, wo wir zwar nicht viel verstanden, aber welche trotzdem cool war. Der Bahnhof wurde 1966 aufgegeben und wir konnten diesen im damaligen Zustand besichtigen. Angefangen beim Billettverkauf, der Zutrittskontrolle und dann auf dem Perron die historische Werbung (Philips Glühbirnen, Longines Uhren etc). Spannend ist, dass die Metro-Station zwar aufgegeben wurde, nicht aber die Metrolinie. So donnerten laufend Züge vorbei. Wir waren durch eine Glasabschrankung vor den Zugfahrten geschützt.

Estación Museo Chamberi

Estación Museo Chamberi

Die Reise in die Vergangenheit dauerte 45 Minuten. Hunger machte sich breit und wir fanden ein Lokal in der Nähe. Es war ein peruanisches Lokal und ich habe – nein, nicht Meerschweinchen – Fleischmöckli mit Reis gegessen. Zum Apéro gab es für mich eine Premiere: Mein erster Pisco Sour, ein peruanisches Nationalgetränk, der durchaus fein mundete.

Pisco Sour

Dann gingen wir ins Hotel, fanden sogar unser Zimmer in der 24. Etage aber schliefen zügig ein. Und ja, es war EIN Pisco Sour… 🙂