Transfer-Reisetage auf unserer Japan-Reise verlaufen immer weitgehend entspannt. Wir stehen auf, gehen gemütlich frühstücken und dann haben wir noch genügend Zeit, um zu packen und uns an den jeweiligen Shinkansen-Bahnhof zu begeben, wo wir jeweils um 12 Uhr einen Zug haben. Heute 12.06 Uhr einen Nozomi N700 nach Tokyo.

Für die rund zweistündige Reise kaufen wir uns am Bahnhof Osaka eine Bento-Box zum Lunch. Nicht dass wir gross hungrig wären. Aber eine Bento-Box gehört einfach auf eine längere Shinkansen-Zugreise. Das Essen ist in Japan übrigens nur in Shinkansen Fernzügen erlaubt.

Bento-Box zum zMittag
Auswahl in der Bento-Box

Während der morgendlichen Reiseplanung stellt Martin fest, dass es sich für uns besser ausgibt, wenn wir nicht wie geplant bis nach Tokyo „Hauptbahnhof“, fahren, sondern den Zug bereits weiter südlich in Shinagawa (Bezirk der Präfektur Tokyo, seit 1991 eine Städtpartnerschaft mit Genf), d.h. einen Stopp früher verlassen. In Shinagawa als bedeutendem Umsteige-Knoten soll es eine Bus-Verbindung geben, die uns direkt zu unserem Hotel, dem Hilton Tokyo Odaiba bringt. Martin macht die Haltestelle rasch ausfindig und so sitzen wir schon mit unserem Bagage im Bus und lassen uns durch die Wolkenkratzer-gesäumten Strassen fahren. Wahnsinn. Vor allem die Rainbow Bridge mit ihrer vorgelagerten Kreis-förmig angelegten Zufahrt. Und tatsächlich setzt uns der öV-Bus direkt vor dem Hotel ab. Grosses DANKESCHÖN an meinen lieben Reiseplaner Martin. 

Grosses WOW, als wir unser Zimmer (1417) mit (Grand) Front City View beziehen. Die Aussicht auf die Rainbow Bridge und die dahinterliegenden Stadtteilen inkl. Tokyo Tower ist schlicht überwältigend. Wir geniessen Aussicht und sind dankbar über dieses tolle Erlebnis.

Room with a view
Room with a view by day…
Room with a view - by night
…and by night.

Nach einem kleinen Imbis starten wir unsere Erkundungstour durch den Odaiba-Meerespark und kommen dabei auch in den „Genuss“ von Wasser „von oben“. 

Odaiba war ursprünglich eine Gruppe von Festungsinseln, die in der Edo-Zeit (1603-1867) zur Bewachung der Bucht von Tokyo dienten. Die künstlichen Inseln wurden später zu einer einzigen zusammenhängenden Insel zusammengefasst, auf der sich heutzutage einige der phantasievollsten Bauwerke von Tokyo befinden, darunter das Gebäude des Fernsehsenders Fuji TV. 

Gebäude von Fuji TV
Gebäude von Fuji TV

Im Park befindet sich auch eine 12,5 Meter hohe Nachbildung der Freiheitsstatue, die im April 1998 zum Gedenken an das „Französische Jahr in Japan“ als Geschenk Frankreichs enthüllt wurde. Die rund 46 Meter hohe Original-State of Liberty (La Liberté éclairant le monde), die 1886 eingeweiht wurde, war ja auch schon ein Geschenk Frankreichs an die Vereinigten Staaten. Von daher: Wenn man nicht weiss, was schenken: Eine Liberté als Geschenk geht immer. 

Freiheitsstatue in Tokio
Geschenke erhalten die Freundschaft

Fürs Abendessen in einer Shopping Mall „im Quartier“ treffen wir uns spontan mit Barbara Krähenbühl und einem Teil ihrer Japan-Reisegruppe auf eine Pizza. Es ist spannend festzustellen, dass nach rund zwei Wochen Japan-Ferien sich bei vielen eine ausgeprägte Lust nach europäischem Essen manifestiert. Lustiger Abend.

Es regnet mittlerweile stark und so sind wir froh, dass wir uns nach einem kurzen Heimweg in unser schönes Refugium mit nächtlicher Rainbow Bridge Sicht zurückziehen können.