Mount Fuji oder nicht Mount Fuji – das war heute Morgen die Frage. Die dreistündige Reise zum Berg der Berge für die Japaner lohnt sich nur, wenn man den Mount Fuji auch sieht. Das Wetter war nicht schlecht, aber „grand beau“ sieht einfach anders aus. So beschlossen wir, nach dem Frühstück „in der Gegend“ zu bleiben. Wobei die Gegend hier in Tokio doch sehr weit gehen kann…

Wir starteten mit einem rund 15-minütigen Fussmarsch zur U-Bahn-Haltestelle Tokio Teleport. Nach umsteigen in Osaki und Ofuna stiegen wir auf eine Schwebebahn um. Bei dieser Bahn laufen die Fahrzeuge nicht auf Schienen, sondern sind oben mit einer Konstruktion verbunden. Die Shōnan Monorail ist 1970 in Betrieb genommen und befördert noch heute die Fahrgäste von Ofuna nach Shōnan-Enoshima. Die Strecke ist nicht sehr lang, die Fahrt dauert nur 14 Minuten. Aber sie führt sogar durch zwei Tunnel! Wer will, kann die Fahrt hier mitmachen:

Unterwegs mit der Schwebebahn (Film von travelgeek)
Shona Schwebebahn in Ofuna
Schwebebahn beim Startpunkt in Ofuna

Nach der Ankunft in Shonan-Enoshima gingen wir durchs Städtchen in Richtung Meer. Ein Damm bringt die Besucher zu Fuss oder mit dem Auto auf die Insel Enoshima. Wir machten einige Meter auf der Insel. Den Schrein wollten wir nicht besuchen, da wir auf unserer bisherigen Reise schon x Schreine gesehen haben. Und die Menge der Touristen hat auch nicht unbedingt zum verweilen eingeladen. So waren wir quasi schneller weg als wir dort waren…

Menschenmengen unterwegs zum Schrein auf Enoshina
Unterwegs zum Enoshina-Schrein

Auf einer anderen Strecke fuhren wir wieder zurück nach Tokio. Es war nun kurz nach Mittag und die Züge sind voll und voller. Wir hatten für die verschiedenen Strecken nur für die ersten 6 Minuten einen Sitzplatz, dann mussten wir stehen. In Harajuku sind wir ausgestiegen – und wohl halb Tokio war auf den Beinen resp. auf den Trottoirs. Menschen, wohin man sehen konnte…

Samstags-Betrieb auf Tokios Strassen
Menschen überall

Zielstrebig haben wir den Laden „Oriental Bazaar“ angesteuert. Dieses Souvenirgeschäft hat viele hochwertig gefertigte Erinnerungsstücke. Bettina kaufte sich einen Kimono, Socken (speziell mit abgetrenntem grossen Zeh für die Flipflops und ein Küchentuch). Ich genoss während dieser Zeit die Menschenmengen vor dem Geschäft 🙂

Weiter ging’s für uns zu Fuss in Richtung Bahnhof Shibuya. Wir wollten die Statue des Hundes Hachiko sehen. Hachiko, ein japanischer Akita, holte jeden Tag stets zur selben Zeit sein Herrchen, den Universitätsprofessor Ueno Hidesaburo, vom Bahnhof ab. Eines Tages im Mai 1925 jedoch wartete Hachiko vergebens – der Professor kam nicht mehr nach Hause. Dennoch kehrte der Hund weiterhin Tag für Tag zum Bahnhof zurück. Als Anerkennung dieser unerschütterlichen Treue wurde noch zu Hachikos Lebzeiten im April 1934 eine Bronzestatue auf dem Bahnhofsvorplatz errichtet.

Ein Jahr später, am 8. März 1935, starb Hachiko. Dies wurde landesweit in den Zeitungen gemeldet. Seine Überreste befinden sich heute ausgestopft im National Science Museum im Tokioter Bezirk Ueno. Im ganzen Land gilt Hachikos unbedingte Treue und Beharrlichkeit fortan als beispielhaft, viele Lieder und Kinderbücher erzählen von ihm. Der westliche Hauptausgang des Shibuya-Bahnhofs heisst bis heute Hachiko-guchi („Hachiko-Ausgang“).

Auch hier waren wir nicht die einzigen, welche dieses Denkmal sehen wollten…

Statue für Hachiko, den treuen Hund
Der treue Hund Hachiko

Shibuya? War da nicht was? Genau, das ist doch DIE berühmte Kreuzung, wo sich die Menschenmassen jeweils über die Strasse ergiessen:

Video von Aron Åkesson

Auf einer Plattform hatten wir die Möglichkeit, dem Treiben auf der Kreuzung aus der 8. Etage zuzusehen.

Shibuya-Crossing
„Wildwechsel“ in Shibuya

Viele zehntausend Strassenüberquerungen später gingen wir wieder in Richtung unser Hotel. Vorher noch ein Stopp fürs zNacht und noch ein bisschen Shopping. Nun sitzen wir im Hotelzimmer und schauen auf die Skyline von Tokio…

Nächtliche Skyline von Tokio
Gute Nacht…