Heute bin ich dran 🙂

Verschiedentlich wurde ich gefragt, ob ich im Camper gut schlafe.

Meine Antwort:
Möven ab 4:00 Uhr
Krähen ab 5:30 Uhr
Hunde ab 6:00 Uhr
Und wenn ich ein Rauschen ihm Ohr habe, bin ich mir nicht sicher ob es das Meer ist oder der Tinnitus 🙂

Diese Nacht kam noch der Diesel des Nachbars um 3:00 Uhr dazu. Aber im Grundsatz: Wenn ich schlafe, schlafe ich gut. Auf dem Dach hat es ein Bett 1.2 x 1.9m, ein Lättlirost mit Matratze. Wir haben ein Fixleintuch drüber und unsere Duvets von zu Hause mitgenommen und im IKEA zwei kleine Kissen gekauft. Also ganz ok.

Zum Frühstück gab es heute frisch gepressten Orangensaft aus einheimischen Früchten, dazu Baguette von der lokalen Bäckerei und Gonfi aus Bern mit in die Schweiz importieren Früchten.

Heute brachen wir die Zelte in Isola delle Femmine ab. Also nur philosophisch gesprochen, da wir ja kein Zelt haben sondern einen Camper… Erste Station war Monreale mit dem UNESCO-Welterbe Kloster. Die Anfahrt war anspruchsvoll: zuerst auf die Autobahn, was noch ok war, dann über eine Hauptstrasse durch ein Wohnquartier. Das war irgendwie noch speziell: Fussgänger, die unvermittelt auftauchen, Autos die in der zweiten Reihe parkieren und einem zur Hälfte auf die Gegenfahrbahn zwingen – wie früher das Moorhuhnschiessen: Man weiss nie, was als nächstes kommt und ob man gewinnt oder verliert.

Wir gewannen. Also kamen fehlerfrei in Monreale an. Die GPS-Koordinaten, welche wir an der Reception unseres Campings erhalten hatten, führten uns zum Parkplatz direkt unter dem Kloster. Vom grimmig dreinblickenden Parkchef bekamen wir ein Ticket und einen Platz zugewiesen. Obschon 10:40 Uhr war, waren noch nicht viele Fahrzeuge auf dem Parkplatz.

Wir stiegen zum Kloster hoch, vorbei an Händlern, welche Tücher und Holzpinocchios verkauften. Nach ein paar Metern kamen wir zum Platz mit der Kathedrale und dem Kloster. Wir gingen zum Kloster und konnten für 6€ den Kreuzgang besuchen. Die Struktur der Säulen war einmal mehr atemberraubend: wie diese filigran gestaltet sind vermag alle zu begeistern! Ob es auch die vielen Schüler begeistert hatte, die diesen Pflichtbesuch in Monreale absolvieren mussten, wissen wir aber nicht. Aber all die arabischen Einflüsse in die Baustile sind sehr eindrücklich!

Der Besuch der Kathedrale war kostenlos. Unverständlich bei diesem Reichtum an Mosaiken, den es hier zu sehen gibt: Die Kathedrale ist sowas von goldverziert und wunderschön… Zurecht UNESCO-Welterbe!

Nach dem Besuch schlendern wir noch ein Bisschen durch die engen Gässchen des Städtchen und staunen, dass es IMMER einen Weg gibt, um mit dem Auto noch durch die Gassen zu fahren. Wir kaufen bei einem Strassenhändler noch ein bisschen Früchte und Gemüse und gehen wieder zum Parkplatz. Bei der zentralen Lage des Parkplatzes rechne ich mit Parkkosten von etwa 20 €. Aber nein, wir müssen nur 2 € abdrücken, was wohl auch die schlechte Laune des Parkchefs erklärt 🙂

Wir fahren über Land und schmunzeln über die Schilder „Schneekette an Bord obligatorisch“. Schnee in Sizilien? Auf 500 m.ü.M chettele? Hmm, offenbar schon. Aber das ist doch die Sonneninsel? Nun, sie wissen was sie tun…

Unser heutiges Ziel, den Campingplatz El Bahira ausserhalb von San Vito Lo Capo erreichen wir gegen 15:30 Uhr. Das Wetter ist nicht so toll, es tröpfelt und die Wolken sind dunkel…

Wir haben uns für Platz 25 im weitläufigen Camping entschieden. Zwischen einem holländischen Wohnwagen und einem deutschen Camper. Gegenüber einem Berner und einem Zuger…

Morgen wollen wir den Naturpark Zingaro besuchen.

 

Gefahrene Kilometer 114/660