Vor einigen Jahren ging ein Video rum, in welchem während einem Fussballspiel ein Dampfzug durch ein Fussballstadion fährt.

Dazu hat Watson noch einen tollen Artikel geschrieben, der mir auf dieser Reise in die Finger kam. Da dieses Cierny Balog grad ums Eck liegt (hmm, 80 km waren es schon…), war ein Besuch ein Must. Ein Fussballspiel sehen und idealerweise fährt noch ein Zug durch… Ein paar Google-Klicks ergab, dass der TJ Tatran Cierny Balog tatsächlich heute Nachmittag ein Spiel hat. Und wer weiss, vielleicht fährt ja dort wirklich ein Zug durch?

Bevor es zum Fussball ging, ging es noch um Kultur. Zuerst fuhr ich nach Levoča. Hübsches Städtchen mit wunderbarem Stadtkern, aber schlechtem Wetter… Ich war kaum 10 Minuten aus dem Auto, da begann es zu tröpfeln und dann zu schütten. Schade, ich hätte gerne in einem Strassencafé was getrunken und ein bisschen verweilt. Aber so war das nix. Also ein paar Kilometer weiter, zur Burg Spissky hrad, einem UNESCO-Welterbe. Diese Burg ist nicht mehr so gut erhalten wie andere Burgen, wirkt aber durch ihre Dimension und die Lage, protzig auf einem Kalkfelsen, sehr eindrücklich. Offenbar konnte sie nie von fremden Mächten eingenommen werden. 

Kirche ausserhalb von Levoča. Die gelbe Fassade kommt bei schlechtem Wetter gut zur Geltung

Ich hatte sofort einen Parkplatz und stieg in regnerischem Wetter auf die Burg Es hatte sehr viele Touristen, die sich diese Location mit mir ansehen wollten. Oben angelangt stellte ich fest, dass ich für die Besichtigung tatsächlich 8€ hätte bezahlen sollen, was mir zu viel war. Schliesslich wollte ich nicht die ganze Geschichte über mich ergehen lassen, sondern schnell nach oben, anschauen, und dann wieder weg. Also ging ich wieder den Weg runter zum Parkplatz. Schliesslich war ja noch Fussball auf dem Programm… Aber ob die bei diesem Sauwetter überhaupt spielen… Beim FC Weissenstein hätte der Platzwart dies nie zugelassen.  

Spissky hrad

Die Strasse führte durch Wälder, über Pässe und Felder. Und tatsächlich kam ich irgendwann in dieses Cierny Balog. Der Regen hatte noch nicht aufgehört, und ich sah schon mal den Bahnhof dieser Dampfbahn, die da durchs Stadion fahren soll. Von Cierny Balog aus fährt die Schwarzgranbahn, wie sie heisst, auf drei Strecken touristischen Verkehr. Ich lümmelte ein Wenig im Bahnhof rum, es kam ein Dieselzug von der Nordstrecke an und plötzlich kam ein Dampfzug von der Westseite. Und wenn meine Google-Maps-Recherchen richtig waren, dann wäre dieser Zug ja durchs Stadion gefahren… Ich ärgerte mich einen Moment, dass ich meine Zeit schlecht eingeteilt hatte und fuhr Richtung Stadion. Und die spielten tatsächlich! Es war grad Pause, das Heimteam führte 3:0 und ich ging ebenfalls ins Stadion. Schon witzig, vor der Haupttribüne noch Gleise zu sehen.

Halbzeitpause

TJ Tatran war stark, und beim Stand von 5:0 bin ich wieder gegangen. (Matchtelegramm siehe hier. Die haben dem Gegner ein Stängeli angehängt. Jakub Kvietok muss nach seinen 4 Toren bei Wuschu Spycher ein Thema für die nächste Saision sein!). Zug fuhr heute keiner mehr und ich habe es somit verpasst, einen Zug durchs Stadion fahren zu sehen. Aber ab der Schweiz sind es ja nur 1000 km bis man dort ist…

Weiter gings Richtung Norden nach Turany zum Camping. Dieses Camping lag am Rande eines Naturparks und war wegen dem Wochenende ziemlich voll. Aber Cali und ich fanden noch ein Plätzchen.